Loading AI tools
Opernfigur in der Oper Parsifal Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Klingsor (auch: Klingsohr, Klinschor, Clinschor, Klingesor oder Klinsor) ist eine Zauberergestalt der mittelhochdeutschen Literatur.
In der deutschen Mythologie spielt Klingsor eine ähnliche Rolle wie der Merlin des anglo-irischen Mythos, wenn er auch nicht dessen Prominenz erreicht hat.
In Wolfram von Eschenbachs mittelhochdeutschem Versroman Parzival[1] aus dem 13. Jahrhundert[2][3] ist Clinschor ein mächtiger Fürst mit Zauberkraft: Als Herzog von Terre de Lâbbûr hat er eine Affäre mit Iblis, der Königin von Sizilien, und wird zur Strafe von deren Mann kastriert. Dadurch entsteht sein Hass auf die Welt. Er lernt die Zauberkunst und baut auf einem Berg das Schloss Schastel marveile (verballhorntes Altfranzösisch für „Schloss der Wunder“), in dem er viele Männer und Frauen getrennt gefangen hält. Deren Erlösung ist an die Aufgabe gebunden, im Wunderbett Lit marveile, das auf vier Rädern blitzschnell durch den Saal saust, nicht nur das Bombardement von Steinen und Pfeilen, sondern auch den Kampf mit einem Löwen zu überleben. Der Ritter Gawan besteht das Abenteuer und befreit die Gefangenen.
Ebenfalls im 13. Jahrhundert ist Klinsor von Ungerlant in der Manessischen Liederhandschrift als Wolframs Gegenspieler im Sängerkrieg auf der Wartburg dargestellt (und zugleich der fiktive Autor des Werkes).[4]
Von der Romantik an wird die Figur des Zauberers häufig literarisch verarbeitet. Während Clinschor bei Wolfram das Böse verkörpert, nimmt Klingsor bei Wagner ambivalente Züge des goetheschen Mephistopheles oder gar faustischen an und wird bei Novalis zum Verkünder der romantisch-idealistischen Philosophie und Poesie:
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.