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deutscher Pilot und Luftbildarchäologe Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Klaus Leidorf (* 5. Juni 1956 in Bonn) ist ein deutscher Luftbildarchäologe.
Von 1976 bis 1983 studierte er evangelische Theologie, Religionsgeschichte und Vor- und Frühgeschichte in Bonn und Marburg. Er war von 1983 bis 1985 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Marburg und von 1985 bis 1989 wissenschaftlicher Angestellter am Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege. Sein bereits in jungen Jahren vorhandenes Interesse für die Fotografie sowie die Faszination am Fliegen konnte er als Luftbildarchäologe ideal kombinieren. 1988 erwarb er auf Kosten der Gesellschaft für Archäologie in Bayern seine Fluglizenz und ließ sich von dem luftbildarchäologischen Pionier Otto Braasch in Landshut ausbilden. Neben luftbildarchäologischen Tätigkeiten für die Archäologische Denkmalpflege in Hessen, Thüringen, Sachsen und Niedersachsen hatte er auch Lehraufträge an den Universitäten Marburg, Würzburg und der Ruhr-Universität Bochum.
Neben Lehrveranstaltungen über Luftbildarchäologie an der Universität Würzburg im Wintersemester 1997/98 und an der Philipps-Universität in Marburg im Wintersemester 1994/95 leitete er auch Ausbildungsprojekte 1996 für osteuropäische Studenten in Ungarn und 2005 und 2007 für europäische Studenten in Italien.[1]
Er war von 1983 bis 1995 wesentlich am Aufbau des wissenschaftlichen Verlages Marie Leidorf für Publikationen im Fach Archäologie beteiligt und ist Begründer und Mitherausgeber der Reihe Internationale Archäologie. Seit 1989 ist er freiberuflicher Luftbildarchäologe mit Schwerpunkt Bayern.[2]
Neben der Entdeckung zahlloser archäologischer Bodendenkmäler gilt sein Interesse auch zunehmend der Luftbilddokumentation. Seit der Wende hat er beispielhaft das „Grüne Band“ auf rund 1400 km der ehemaligen innerdeutschen Grenze in den Jahren 1996, 2003 und 2008 in unzähligen Aufnahmen erfasst.[3] Eine Sonderbriefmarke „Grünes Band Deutschland“ im Wert von 155 Cent wurde am 2. März 2020 ausgegeben. Die von Annette Le Fort und André Heers gestaltete Briefmarke zeigt eine Luftaufnahme von Klaus Leidorf.[4]
Neben dokumentarischen Aufnahmen entstanden auch ungezählte künstlerische Aufnahmen aus einer den meisten Menschen verborgenen Perspektive. Aus der Luft hat man andere An- und Einsichten, die durch geschickte Wahl des Bildausschnittes Altbekanntem und Alltäglichem eine neue Dimension geben. Sie zeigen Strukturen von eindrucksvoller und ungewöhnlicher Ästhetik in der vom Menschen geformten Landschaft, die vom Erdboden aus nicht zu sehen sind. Seine Fotos sind in Kalendern und Büchern veröffentlicht.
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