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deutscher Literaturhistoriker und Herausgeber Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Klaus Briegleb (* 21. Januar 1932 in Peilau, Landkreis Reichenbach, Provinz Niederschlesien) ist ein deutscher Literaturwissenschaftler. Er ist Professor emeritus an der Universität Hamburg und Herausgeber der „Sämtlichen Schriften“ Heinrich Heines (Hanser Verlag, 1968–1976).
Klaus Briegleb wurde 1962 an der Universität München mit einer Arbeit über Friedrich Schlegel promoviert und habilitierte sich 1970 mit einer Arbeit über Gotthold Ephraim Lessing. 1972 wurde er ordentlicher Professor in Hamburg. Er ist Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland. Briegleb ist einer der bedeutendsten Heine-Forscher und Herausgeber der kommentierten Hanser-Ausgabe von Heinrich Heines Sämtlichen Schriften (1968–1976), der meistverbreiteten Heine-Edition der Gegenwart. In seiner Monografie Bei den Wassern Babels. Heinrich Heine, jüdischer Schriftsteller in der Moderne beschreibt er Heine als genuin jüdischen Schriftsteller in der Diaspora, ja als einen „neuzeitlichen Marranen“, d. h. als einen „Getauften, der im Herzen jüdisch bleibt.“[1] Sein Interpretationsansatz, dass sämtliche Texte Heines in „marranischer Schreibweise“[2] verfasst worden seien, ist in der Fachwelt umstritten.[3]
Zu Brieglebs weiteren Forschungsschwerpunkten zählen die deutsche Literatur nach 1945, die politische Philologie und die antiautoritäre Literatur der 68er-Bewegung.
Mit seinem Buch Missachtung und Tabu. Eine Streitschrift über die Frage: "Wie antisemitisch war die Gruppe 47?" (2003) hat er das konventionelle Bild der Gruppe 47 aufgebrochen und eine intensive Debatte und anhaltende Forschung über die Haltung der Gruppe 47 gegenüber ihren jüdischen Mitgliedern initiiert. Im Zentrum steht „die Kontinuität antisemitischer Sicht- und Redeweisen von Angehörigen der Gruppe“.[4]
Nach seiner Emeritierung hat Briegleb an verschiedenen Spielstätten von ihm erarbeitete Collagen von Klassikern (Heine, Goethe) inszeniert.
Im Dezember 2017 berichtete die Süddeutsche Zeitung über einen privaten Briefwechsel aus den 1960er Jahren zwischen Briegleb und dem früheren, langjährigen Chef des Bundesnachrichtendienstes (BND) Reinhard Gehlen, in dem Briegleb sich für eine einmalige finanzielle Zuwendung Gehlens für die Publizierung von Brieglebs Dissertation bedankt. Briegleb wies auf seiner persönlichen Website darauf hin, dass die Hintergründe nicht politischer, sondern ausschließlich familiärer Art gewesen seien, und kritisierte den Tenor des SZ-Artikels, der – die Sachlage bewusst verkennend – den Druckkostenzuschuss Gehlens an den jungen Doktoranden Briegleb als befremdlich und kritikwürdig darstelle.
Editionen
Inszenierungen
Monografien und Aufsätze
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