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deutscher Dramaturg, Regisseur und Schriftsteller Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Klaus-Rüdiger Mai (* 1963 in Staßfurt) ist ein deutscher Dramaturg, Sachbuchautor und Schriftsteller.
Mai studierte an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Germanistik, Geschichte und Philosophie. Bei Rüdiger Bernhardt schrieb er seine Doktorarbeit über Heiner Müller.[1] Im Jahre 1990 wurde er zum Dr. phil. promoviert. Im Anschluss daran arbeitete er als Regieassistent und Dramaturg an verschiedenen Theatern.[2] Bereits während seines Studiums verfasste Mai Texte (Radio-Features). Unter dem Pseudonym „Nicholas Lessing“ startete er eine Kriminalroman-Reihe um Kardinal Prospero Lambertini, die von Publikum und Literaturkritik mit viel Lob bedacht wurde; weitere historische Romane verfasste er unter dem Pseudonym Sebastian Fleming.[2]
Seine Sachbücher befassen sich hauptsächlich mit religiösen und gesellschaftspolitischen Fragen. Martin Luther betrachtet Mai als Beginn des modernen Deutschlands und der Moderne Europas, einer Epoche, die sich heute ihrem Ende zuneigen könne.[3] In seinem 2016 erschienenen Buch Gehört Luther zu Deutschland? möchte Mai ihn weniger als Theologen denn als „Gesellschaftstheoretiker und -praktiker“ zeichnen,[4] der den Menschen durch seine Schrift Von der Freiheit eines Christenmenschen, die Mai als „Gründungsmanifest des modernen Europas“ bezeichnet,[5] die Vollmacht zugesprochen und den Weg gewiesen habe, ihr Land selbst zu steuern und zu gestalten.[6] Mai sieht Luther als „einflussreichsten Sozialreformer aller Zeiten“[4] und hebt seinen Mut hervor, tatkräftig eine freiheitliche Alternative angestoßen und umgesetzt zu haben. In diesem Sinne möchte er die Luther-Dekade bis 2017 als Gelegenheit verstanden wissen, damit Menschen „wieder erfahren, dass sie die wahren Herrscher und Könige sind“, um mit Luther den „Popanz der Alternativlosigkeit, die Monstranz einer sich selbst vergottenden Herrschaft“ als Gotteslästerung zu entlarven und ihre Geschicke selbst in die Hand zu nehmen, indem sie „Christus als Alternative“ ergreifen.[6] In diesem Sinne parallelisiert er die von Luther beseitigte spätmittelalterliche Deutungshoheit der Papstkirche mit dem Einfluss der EU, in der Europa „täglich mehr von seiner Geschichtsfähigkeit und Identität“ einbüße.[3] Kirchenvertreter, Fachtheologen und etablierte Parteien beschuldigt er, Luther „eher als Objekt der Kritik, als Antisemit, als Bauernschlächter, als abergläubiger Mensch“ zu betrachten, sich gar für Luther zu schämen und an seine Stelle einen „zumutungsfreien Wohlfühlprotestantismus“ zu setzen.[7]
Mai ist Autor unter anderem der Neuen Zürcher Zeitung[8], des Cicero[9], beim Sonntag[10], beim Deutschlandfunk[11] beim Kontrafunk[12] und bei der Achse des Guten.[13] Er schreibt regelmäßig für Tichys Einblick.
Klaus-Rüdiger Mai wurde vom Verein Lernen für die Deutsche und Europäische Zukunft e. V. mit dem vereinseigenen „Deutschen Schulbuchpreis 2019“ ausgezeichnet.[14]
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