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Kirchengebäude in Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Kirche Boddin ist ein denkmalgeschütztes Gebäude in Boddin, einem Ortsteil der Gemeinde Walkendorf im Landkreis Rostock (Mecklenburg-Vorpommern). Die Kirchgemeinde Altkalen-Boddin gehört zur Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland.[1]
Die Kirche wurde 1288 den Heiligen Nikolaus, Mauritius und Elisabeth geweiht. Erbauer waren die Levitzows auf Lunow.[2] Der Chor ist in Feldstein gebaut, das Schiff aus Backstein wurde im 14. Jahrhundert mit einem starken Achsenknick angefügt.[3] Bei der Renovierung im Jahre 1690 wurde eine neue Altarwand eingebaut und die Kanzel neu verziert.[4] Das Gebäude wurde 1871 restauriert und neugotisch überformt. Die Dreifenstergruppe ist in Backstein gehalten, die Spitzbogenfenster liegen in Putzfaschen. Im Chor ist über gedrückten Schildbögen ein kuppelförmiges Kreuzrippengewölbe eingezogen. Bei Renovierungsarbeiten im Jahr 1987 kamen an der Decke im Altarraum Malereien aus dem 14. Jahrhundert zum Vorschein.[5]
Bis 1861 war über die Geschichte der Kirche kaum etwas bekannt, dann aber bei einer Renovierung wurde der Altartisch abgebrochen und es wurde eine gedrechselte Büchse aus Holz, die rot angemalt war, gefunden. Es wurden in Lappen gewickelte Reliquien der Kirchenheiligen, allerdings schon zerfallen, entdeckt. Die Büchse enthielt auch eine kleine Urkunde aus Pergament des Bischofs Hermann von Camin, der von 1252 bis 1288 lebte. Das Siegel ist gut erhalten, allerdings durch Moder von der Urkunde getrennt. Da die Büchse für das Siegel zu klein ist, sind die Unterschriften stark beschnitten. Das Siegel zeigt einen Bischof in sitzender Stellung, die rechte Hand zum Segen erhoben, in der linken Hand hält er einen Krummstab. Die übersetzte Umschrift lautet: Hermann, von Gottes Gnaden Bischof der Kirche zu Camin. Der übersetzte Text der Gründungsurkunde besagt: Im Jahre des Herrn 1288, am 2. Tage nach dem Tage des Bonifatius, ist dieser Altar geweiht worden von dem ehrwürdigen Vater – Hermann Bischof zu Camin zu Ehren des heiligen Nicolaus Mauritius, Elisabeth und der anderen Heiligen, deren Reliquien eingeschlossen sind.[6]
Am 17. August 1693 zerstörte ein Sturm den oberen Teil des Turmes, der im Jahre darauf von einem Zimmermeister wieder aufgebaut wurde. Ein weiterer Sturm im Jahr 1739 warf die Turmspitze herab, sie wurde wieder aufgerichtet. Im Juni 1905 traf ein Blitz den Kirchturm aus Holz, er brannte nieder. Dabei wurden auch die Glocken zerstört.[7] Die Firma Weule baute 1921 eine Turmuhr ein.[8] 1911 begann die Firma Stubbe aus Gnoien mit dem Bau eines gemauerten Turmes an der Westseite, durch einen Eingang ist die Kirche erschlossen. Wegen des Ersten Weltkrieges konnten die Arbeiten erst 1915 vollendet werden. Der in Backstein hochgezogene Turm ist mit einer Laterne bekrönt, die Schieferdeckung wurde 1975 erneuert.[9] Der Turm hat eine Höhe von 34 Metern.[10]
Die Glockengießerei M & O Ohlsson aus Lübeck goss im Februar 1906 zwei Glocken, Ohlsen lieferte ebenfalls einen eisernen Glockenstuhl, in dem sie aufgehängt wurden.[15] Schilling & Lattermann aus Apolda gossen 1958 zwei neue Glocken mit einem Gewicht von 760 und 300 kg. Die größere trägt die Inschrift Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden und die kleinere und unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat.[16]
Das Haupttor des ummauerten Friedhofes ist mit 1786 bezeichnet, die Linden im ältesten Teil wurden 1742 angepflanzt.[17] Das Tor mit drei kräftigen Pfeilern aus Backstein erschließt den Friedhof über zwei Tore.[13] Auf dem Friedhof steht eine 1843 erbaute Kapelle, eine Malerfirma strich sie 1995 neu an. Die Friedhofsmauer stammt aus der Zeit um 1721, sie wurde von 1991 bis 1993 aufgenommen und von 1998 bis 1999 als Trockenmauer neu gebaut.[18]
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