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traditionelles japanisches Kleidungsstück Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Kimono (japanisch 着物, dt. „Anziehsache“ von kiru = anziehen und mono = Ding) ist ein traditionelles japanisches tunicaartiges Kleidungsstück, das durch einen breiten Gürtel (Obi) zusammengehalten wird.
Ursprünglich bezog sich das Wort Kimono auf alle Arten von Kleidungsstücken.
Der heutige Kimono nahm in der Heian-Zeit (794–1192) Gestalt an. Seitdem blieb die grundlegende Form des Kimonos sowohl für Männer als auch Frauen weitgehend unverändert: eine T-förmige, geradlinige Robe, die bis zu den Knöcheln reicht, ein Kragen sowie weite Ärmel. Wenn man die Arme waagerecht von sich streckt, fallen die Ärmel vom Handgelenk bis etwa zur Hüfte (bei einigen Stilen können die Ärmel sogar fast den Boden berühren). Die Robe ist um den Körper gewickelt, immer mit der linken Seite über die rechte. Zusammengehalten wird der Kimono von einem schärpenartigen Gürtel, dem 帯 (Obi). Er wird am Rücken geknotet.
Mit der Zeit gab es viele Variationen in Farbe, Stoff und Stil, ebenfalls in den Accessoires wie dem Obi.
Heute werden Kimonos bevorzugt zu besonderen Anlässen getragen, und das meist von Frauen. Männer tragen Kimonos oft bei Hochzeiten und zur Teezeremonie. Auch zu bestimmten Sportarten, wie beispielsweise Kendō, trägt man Kimonos. Es gibt eine große Zahl von Kimonohobbyisten in Japan, bei denen man Unterricht im Kimonotragen nehmen kann. Ein solcher Unterricht deckt verschiedene Themen ab: Aussuchen von jahreszeitlich und dem Ereignis angemessenen Stoff und Muster, passender Unterkleidung sowie Zubehör zum Kimono, das Aussuchen und Binden eines Obi usw.
Die meisten japanischen Frauen wären nicht in der Lage, ohne weitere Hilfe einen Kimono korrekt anzuziehen. Die typische Ausstattung für Frauen umfasst normalerweise zwölf oder mehr einzelne Stücke, die jeweils auf eine bestimmte Weise angelegt werden müssen. (Männerkimonos sind bedeutend einfacher, in der Regel handelt es sich um höchstens fünf Teile sowie Socken und Sandalen.) Es gibt daher noch immer professionelle Kimono-Anlegegehilfen, die man vor allem für besondere Anlässe zur Unterstützung anstellen kann. Mitglieder dieses Berufsstandes müssen eine Lizenz erwerben. Sie arbeiten oft in Friseursalons, kommen aber auf Wunsch meist auch zu den Kundinnen nach Hause.
Es gibt noch immer ältere Frauen, und wohl zu einem kleineren Teil auch Männer, die täglich Kimono tragen. Professionelle Sumoringer müssen bei öffentlichen Auftritten außerhalb des Rings einen Kimono tragen.
Heutzutage wird der Kimono nur noch gelegentlich in der Öffentlichkeit getragen, hauptsächlich durch 芸子 (Geiko - oft unüblich 'Geisha' genannt), 舞妓 (Maiko - Geikos in Ausbildung) und 巫女 (Miko - Schreinmädchen). Zum Kimono gehören noch 草履 (Zōri) (Zehenstegsandalen) bzw. 下駄 (Geta) (Holz-Sandalen - weniger formell), Schmuck und bei kurzen, d. h. hüftlangen, Kimonos ein 袴 (Hakama). Bei Männern sind gelegentlich noch 根付 (Netsuke) (Holzfigürchen) zu finden, die als Gegengewicht zum Taschenersatz 印籠 (Inrō) dienen. Als Überjacke kann sowohl von Frauen als auch von Männern ein 羽織 (Haori) getragen werden. Und als Schutz gegen Verschmutzung bei der Arbeit werden spezielle Schürzen 割烹着 (Kappōgi) benutzt und ein um die Achseln gewundenes Band wird verwendet, um die weiten Ärmel speziell der Frauenkleidung hochzubinden und so mehr Bewegungsfreiheit bei der Arbeit zu erlangen.
Die Kimonos für Frauen sind im Wesentlichen von einer Größe. Sie werden geklemmt und gefaltet, um dem individuellen Körperbau gerecht zu werden. Heutzutage sind jedoch sowohl Kimonos für Männer als auch für Frauen vermehrt in verschiedenen Größen verfügbar. Sehr große oder schwer gebaute Menschen (beispielsweise Sumoringer) benötigen einen speziell zugeschnittenen Kimono.
In der Vergangenheit wurden Kimonos oftmals komplett auseinandergenommen, damit man sie in Einzelteilen waschen konnte. Danach wurden die Teile wieder zusammengenäht. Moderne Waschmethoden und Stoffe haben dieses Vorgehen jedoch weitgehend überflüssig gemacht. Manchmal bringt man zur Lagerung mit weiten und lockeren Stichen rund um einen gefalteten Kimono eine Heftnaht an. Dies verhindert das Entstehen von Falten oder eine Zerknitterung und hält gleichzeitig die verschiedenen Schichten des Kimonos zusammen.
Es gibt Kimono-Arten für verschiedene Anlässe, vom äußerst formellen hin zum sehr lockeren. Der Förmlichkeitsgrad eines Frauenkimonos wird durch Muster, Stoff und Farbe bestimmt. Männerkimonos sind in der Regel grundlegend gleich geschnitten und werden meist in dunkleren Farben getragen. Die Förmlichkeit wird hier vor allem durch Stoff und Farbe, sowie durch die Anzahl oder das Fehlen der mon, Familienwappen, bestimmt. Seide ist der wünschenswerteste und der formellste Stoff, Wolle, Leinen und Baumwolle sind lässiger. Heutzutage gibt es auch Kimonos aus Polyester; diese sind in der Regel eher lässig.
Kimonos werden aus einem einzigen Ballen Stoff hergestellt. Diese Ballen haben festgelegte Ausmaße, und der komplette Stoff wird für die Produktion des Kimonos verwendet. Dies ist der Grund, warum größer geschnittene Kimonos schwer zu finden und sehr teuer anzufertigen sind.
In der Regel sind Kimonos teuer. Hochwertige Kimonos werden handgenäht, und die verwendeten Stoffe sind gleichfalls oft handgemacht und aufwändig dekoriert. Ein einzelner Frauenkimono kann sehr leicht mehr als 10.000 € kosten; eine komplette Ausstattung – Kimono, Unterkleider, obi, Bänder, Socken, Sandalen und Zubehör – kann über 20.000 € kosten. Ein einzelner obi kann gut tausende Euro wert sein. Tatsächlich sind jedoch die meisten Kimonos von Hobbyisten oder Vertretern der traditionellen Kunst weit weniger teuer. Unternehmenslustige können ihren Kimono oder Unterkleider recht einfach selbst schneidern, da sie einer Standardform folgen. Alte Kimonos können auch umgearbeitet werden. Günstigere und maschinengewebte Stoffe können anstatt der von Hand bearbeiteten Seide eingesetzt werden. Es gibt in Japan schließlich auch einen florierenden Handel mit gebrauchten Kimonos. Obi für Frauen bleiben jedoch teuer. Sogar aus Zweithand können sie hunderte von Euro kosten, und es ist für Unerfahrene schwer, sie zu fertigen. Männer-obi sind um einiges günstiger, sogar jene aus Seide. Dies liegt in erster Linie daran, dass diese obi bedeutend schmaler, kürzer und bedeutend einfacher gestaltet sind als Frauen-obi.
Alte Kimonos können auf verschiedene Art wiederverwertet werden: Man macht aus ihnen Haoris oder Kinderkimonos; ihr Stoff wird dazu benutzt, ähnliche Kimonos auszubessern; man macht Kimonozubehör wie Handtaschen aus ihnen oder Abdeckungen, Taschen sowie Gehäuse für verschiedene Utensilien, z. B. Süßigkeiten-Zangen (verwendet in Teezeremonien) oder Keramik-Unikate. Männerkimonos, die im unteren Bereich beschädigt sind, können weiterhin unter Hakama getragen werden, so dass der Makel nicht sichtbar ist.
Es gibt mehrere Arten von Kimonos, die heutzutage von Frauen getragen werden. Sie werden gemäß Alter und Anlass ausgesucht. Im Folgenden werden die verschiedenen Kimonotypen absteigend nach Förmlichkeit aufgelistet.
Anmerkung: Muster wird hier in der Bedeutung Verzierung, Motiv verwendet (im Allgemeinen nicht regelmäßig/wiederholt). Ist nur dann als regelmäßiges Muster gemeint, wenn extra angegeben.
Da Geisha keine gewöhnlichen japanischen Hausfrauen sind, unterscheiden sie sich nicht nur vom Aussehen im Gesicht, sondern beispielsweise auch in der Garderobe.
Der Hikizuri-Kimono wird auch oft im Kabuki benutzt, um die Rolle eines jungen Mädchens zu spielen (z. B. Bandō Tamasaburō in Sagi Musume).
Moderne Männerkimonos unterscheiden sich hauptsächlich in Stoff und Design. Die meisten sind von gedämpfter, dunkler Farbe. Verbreitet sind Schwarz sowie dunkelblaue und -grüne Töne, manchmal auch Braun. Stoffe sind in der Regel matt. Manche haben ein feines Muster; texturierte Stoffe sind bei eher lockeren Kimonos zu finden. Weniger förmliche Kimonos können von einer etwas helleren Farbe sein, beispielsweise in zarteren Lila-, Grün- und Blautönen. Manche Sumoringer tragen gelegentlich ziemlich helle Farben wie Magenta.
Der förmlichste Kimonostil für Männer ist einfaches Schwarz mit fünf kamon an Brust, Schultern und Rücken. Etwas weniger förmlich ist der Kimono mit drei kamon. Dieser wird meist mit weißer Unterbekleidung und Zubehör kombiniert.
Fast jede Kimonoausstattung kann förmlicher gestaltet werden, indem man hakama und haori trägt.
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Frauenkimonos besitzen sowohl unter dem linken und rechten Armloch bei den Achseln eine Öffnung (身八つ口, miyatsukuchi/miyatsuguchi) als auch je gegenüber weiter unten an den Ärmeln eine weitere Öffnung (振八つ口, furiyatsuguchi oder 振り口, furikuchi). Die Bezeichnung yatsuguchi (八つ口) kommt daher, dass mit diesen vier zusätzlichen Öffnungen zusammen mit denen für die Arme, Hals und Unterkörper ein Frauenkimono „acht Öffnungen“ hat.
Kimono können wie folgt aus einer Stoffbahn geschnitten werden (es gibt mehrere Schnittvarianten, je nach Kimono):
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Dadurch ergeben sich folgende Stücke:
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