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Kfz-Kennzeichen (Großbritannien)

Überblick über amtliche Kfz-Kennzeichnungen in Großbritannien Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Eine individuelle amtliche Kennzeichnung müssen Kraftfahrzeuge im Vereinigten Königreich seit 1904 tragen. Sie ist regelmäßig fahrzeuggebunden, bleibt also (von Ausnahmen abgesehen) nach Standort- oder Halterwechsel lebenslang beim Fahrzeug.

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Kfz-Kennzeichen aus dem Vereinigten Königreich, vorne
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Kfz-Kennzeichen aus dem Vereinigten Königreich, hinten

Seit 2001 wird dieses Kennzeichen nach neuem System zugeteilt:

Die Kennzeichen haben die Form CC NN XXX (CC = Herkunftscode; NN = Jahrescode der Erstzulassung (01–49: erste Jahreshälfte im angegebenen Jahr, 51–99: zweite Jahreshälfte in dem Jahr); XXX = Unterscheidungsbuchstabengruppe (fortlaufend vergeben, mit Ausnahme von I, Q und bestimmten Kombinationen)). Die vordere Kennzeichentafel hat einen weißen Hintergrund mit schwarzer Schrift, das hintere Kennzeichenschild hat einen gelben Hintergrund mit schwarzer Schrift. Es existieren weitere mögliche Designs mit Landesherkunftszeichen. Seit September 2021 werden Kennzeichen mit Nationalflagge und dem neuen UK-Kürzel ausgegeben.

Der Jahrescode wechselt jeweils am 1. März und 1. September. Dabei wird vom 1. März bis zum 31. August die zweistellige Jahreszahl verwendet, vom 1. September bis zum 28./29. Februar des Folgejahres der um 50 erhöhte Wert.

Ein Q an erster Stelle bedeutet, dass das Fahrzeug von Grund auf verändert wurde, also beispielsweise die Optik gegenüber der bei Erstzulassung erheblich verändert oder das Auto nach einem Totalschaden wieder aufgebaut wurde.

In Nordirland wird ein abweichendes Kennzeichensystem verwendet.

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Jahrescodes

Weitere Informationen Jahr, März–August ...
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Herkunftscodes

Zusammenfassung
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Die neuen Herkunftscodes unterscheiden sich von den alten Herkunftscodes. Sie bestehen ebenfalls aus zwei Buchstaben, von denen der erste (Local Memory Tag) das Gebiet und der zweite (Local Identifier) die Zulassungsstelle (Vehicle Registration Office) bezeichnet:

Weitere Informationen Local Memory Tag, Zulassungsstelle ...
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Schwarzes KFZ-Kennzeichen
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Wunschkennzeichen NES 5Y

Da das Kennzeichen ein Fahrzeug während seiner gesamten Lebensdauer begleitet, geben die Herkunftsbuchstaben nur den Ort der Erstanmeldung an. Hergestellt werden können die Tafeln von jeder Firma unter Einhaltung bestimmter Normen; dadurch sind auch Werbeaufschriften der Firma auf der Tafel möglich. Neben der vorwiegend verwendeten Schriftart gibt es auch Schilder mit Schmuck- und Schreibschrift oder in Fraktur.

Bei einem Weiterverkauf eines Kennzeichens ist der Verkäufer verpflichtet, dies der Zulassungsbehörde mitzuteilen, da sonst die Kraftfahrzeugsteuer weiter von ihm erhoben wird.

Vereinzelt sieht man noch bei Oldtimern die alten schwarzen Nummerntafeln mit weißer Schrift, welche bis zum 1. Januar 1973 ausgegeben worden sind.

Es gibt auch Wunschkennzeichen, die nicht an den jeweiligen Zulassungsbesitzer gebunden sind. Daher ist ein schwunghafter Handel mit diesen Nummern möglich.

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Wiederzulassung

Wird ein Fahrzeug erneut zugelassen, z. B. wenn der Vorbesitzer das alte Kennzeichen für ein anderes Fahrzeug verwendet, wird ein neues Kennzeichen vergeben, welches dem Datum der Erstzulassung entspricht:

  • Vor 1931: SVnnnn oder BSnnnn
  • 1931 bis 1963: ASV1 – YSV999, BSK1 – YSK999, CSU1 – YSU999, GVS1 – YVS999, TYJ1 – YYJ999, KFF1 – YFF999, MFO1 – YFO999, PSY1 – YSY999, ASJ101 – YSJ998, ASL101 – YSL998, ab AAS101. Hier haben die Herkunftscodes keine Bedeutung; es sind reine Unterscheidungskennzeichen.
  • Erstzulassung nach 1963: Diese Kfz bekommen die nächste Sequenz der Zulassungsstelle für das entsprechende Jahr. Ein Fahrzeug mit Erstzulassung im September 1969 in Greenock bekäme also das Kennzeichen SVS 323 H, wenn das letzte für das Jahressuffix H vergebene Kennzeichen SVS 322 H wäre.

Herkunftszeichen in Großbritannien

Besitzer von in Großbritannien registrierten Fahrzeugen können sich Kennzeichen mit dem Union Jack und dem Buchstaben „UK“, aber auch Kennzeichenschilder mit einem Herkunftszeichen aus einem der drei Landesteile England, Schottland oder Wales zuteilen lassen.

Weitere Informationen Vereinigtes Konigreich, England ...

Diese Kennzeichen sind im gesamten Vereinigten Königreich gültig.

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Nutzung im Ausland

Aufkleber
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Kfz-Kennzeichen von 2001 mit EU-Flagge

Britische Zulassungen und Nummernschilder sind im Ausland, auch wenn sie die Herkunftsbezeichnung von England, Wales oder Schottland tragen, uneingeschränkt gültig.

Bei Fahrten ins Ausland muss aufgrund internationalen Rechts in diesen Fällen, wenn nicht bereits im Kennzeichen das Herkunftsland „UK“ eingetragen sein sollte, am Fahrzeug zusätzlich ein länglich-ovaler Nationalitätenaufkleber „UK“ angebracht sein. Großbritannien zeigte am 30. Juni 2021 den Vereinten Nationen an, dass es künftig statt „GB“ das Unterscheidungskennzeichen „UK“ führen möchte. Diese Neuerung trat am 28. September 2021 in Kraft.[1]

Ein „UK“-Aufkleber ist auch bei älteren britischen Kennzeichen, die z. B. noch das blaue EU-Feld mit den 12 Europa-Sternen und der Bezeichnung „GB“ aufweisen, bei Fahrten ins Ausland erforderlich. Diese Kennzeichen bleiben weiterhin gültig, bedürfen aber im internationalen Verkehr eines länglich-ovalen „UK“-Aufklebers auf der hinteren Fahrzeugseite.[2]

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Beispiele möglicher Kennzeichenausgestaltungen

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Beispiel für CYM (Wales) Beispiel für Cymru (Wales) Beispiel für Wales Beispiel für ENG (England)
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Beispiel für England Beispiel für GB (Großbritannien) Beispiel für Great Britain Beispiel für UK (Vereinigtes Königreich)
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Beispiel für United Kingdom Beispiel für SCO (Schottland) Beispiel für Scotland Beispiel für keine Kennung
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Anhängerkennzeichen

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Britische Anhänger-Kennzeichen

Seit 2019 müssen bestimmte Anhänger, die international eingesetzt werden, bei der Driver and Vehicle Licensing Agency (DVLA) registriert sein. Dem Anhänger wird eine Registrierungsnummer zugewiesen, die auf dem Anhänger angezeigt werden muss. Dies gilt für:

  • alle gewerblich genutzten Anhänger, die über 750 kg Bruttogewicht wiegen
  • alle nicht gewerblich genutzten Anhänger, die über 3.500 kg Bruttogewicht wiegen

Das Format des Anhängerkennzeichens ist ein Buchstabe, gefolgt von sieben Zahlen, die sich über zwei Zeilen erstrecken. Diese Anhänger müssen nur zugelassen werden, wenn sie durch ein Land im Ausland reisen, das das Wiener Übereinkommen über den Straßenverkehr von 1968 unterzeichnet hat. Bis heute haben die Republik Irland, Malta, Spanien und Zypern dieses Übereinkommen noch nicht unterzeichnet.[3]

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Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Seit 1904 müssen alle Kraftfahrzeuge im Vereinigten Königreich Kennzeichen tragen. Nur die offiziellen Fahrzeuge des Souveräns, also aktuell des Königs, sind hiervon ausgenommen. Die Kennzeichen wurden bis 1974 von den regionalen Verwaltungsbehörden vergeben, ab 1974 werden sie von den regionalen Vehicle Registration Offices des Verkehrsministeriums vergeben. Jeder Verwaltungsbehörde wurde ursprünglich mindestens ein Herkunftscode zugeteilt.

1903 bis in die 1930er

In dieser Zeit hatten die Kennzeichen das Format C NNNN bzw. CC NNNN, wobei C oder CC den Herkunftscode bezeichnet und NNNN für eine maximal vierstellige Zahl (ohne führende Nullen) steht.

Die 1930er bis in die 1950er

Ab ungefähr 1932 wurde den aus zwei Buchstaben bestehenden Herkunftscodes ein weiterer Unterscheidungsbuchstabe vorangestellt. Die Kennzeichen hatten nun das Format XCC NNN, wobei X für einen Unterscheidungsbuchstaben steht und NNN für eine maximal dreistellige Zahl. Der Unterscheidungsbuchstabe wurde in die Zählfolge der Unterscheidungsnummer aufgenommen, so dass z. B. auf das Kennzeichen AJF 999 das Kennzeichen BJF 1 folgte.

Die aus einem Buchstaben bestehenden Herkunftscodes wurden nicht mehr vergeben.

Die 1950er und die 1960er

Verwaltungsbehörden, deren Zuteilungskontingent erschöpft war, tauschten die Buchstaben- und Nummerngruppe, so dass Kennzeichen das Format NNN XCC bekamen.

Bei einigen Behörden waren gegen Ende der 1950er Jahre auch diese Kombinationen erschöpft, so dass sie bis in die 1960er Jahre das Schema verwendeten, das von 1903 bis in die 1930er Jahre galt, allerdings waren hier die Buchstaben- und Nummerngruppe vertauscht, z. B. 7842 N oder 8401 AA.

1963 bis 1983

Anfang der 1960er Jahre waren bei einigen Behörden erneut die Nummernkontingente erschöpft, so dass sie ab 1963 damit begannen, einen Buchstaben als Jahressuffix an das Kennzeichen anzufügen, das somit das Format XCC NNN Y bekam. Erst ab 1965, mit dem Jahressuffix C, mussten alle Behörden das Jahressuffix verwenden. Am 1. Januar 1973 wurde die Farbe der Kennzeichen von schwarz mit weißer/silberner Schrift auf weiß-gelb mit schwarzer Schrift umgestellt.

Jahressuffix

  • A 1963
  • B 1964
  • C 1965
  • D 1966
  • E Januar 1967 bis Juli 1967
  • F August 1967 bis Juli 1968
  • G 1968/69 (jeweils August bis Juli)
  • H 1969/70
  • J 1970/71
  • K 1971/72
  • L 1972/73
  • M 1973/74
  • N 1974/75
  • P 1975/76
  • R 1976/77
  • S 1977/78
  • T 1978/79
  • V 1979/80
  • W 1980/81
  • X 1981/82
  • Y 1982/83

1983 bis 2001

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Kennzeichenformat von 1983 bis 2001

Als 1983 die Jahressuffixe erschöpft waren, wurde das Kennzeichenformat zu Y NNN XCC umgedreht; es gab somit ein Jahrespräfix. Dieses Schema hatte bis 2001 in Großbritannien Gültigkeit.

EU-Export

Seit 1993 wurde der Code XP für steuerfreie Fahrzeuge für den EU-Export (XPort) verwendet. Der Jahrescode und die Unterscheidungsnummer wurden dabei wie üblich vergeben. Allerdings wurden nur die Unterscheidungsbuchstaben A bis M (außer I) vergeben, die für die Monate Januar bis Dezember standen.

Jahrespräfix

  • A 1983/84 (jeweils August bis Juli)
  • B 1984/85
  • C 1985/86
  • D 1986/87
  • E 1987/88
  • F 1988/89
  • G 1989/90
  • H 1990/91
  • J 1991/92
  • K 1992/93
  • L 1993/94
  • M 1994/95
  • N 1995/96
  • P 1996/97
  • Q Datum der Erstzulassung unbekannt
  • R 1997/98
  • S August 1998 bis Februar 1999
  • T März 1999 bis August 1999
  • V September 1999 bis Februar 2000
  • W März 2000 bis August 2000
  • X September 2000 bis Februar 2001
  • Y März 2001 bis August 2001

Regionale Herkunftscodes

Weitere Informationen Herkunftscode, Zulassungsstelle ...
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Diplomatenkennzeichen

siehe dazu: Diplomatenkennzeichen (Großbritannien)

Literatur

  • Philip Riden: How to Trace the History of Your Car, Academy Books Ltd., London, 1991, ISBN 1-873361-05-X.

Einzelnachweise

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