Kematen in Tirol

Gemeinde im Bezirk Innsbruck-Land, Tirol Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Kematen in Tirol

Kematen in Tirol ist eine Gemeinde mit 3304 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Innsbruck-Land in Tirol (Österreich). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Innsbruck.

Schnelle Fakten Wappen, Österreichkarte ...
Kematen in Tirol
WappenÖsterreichkarte
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Kematen in Tirol (Österreich)
Basisdaten
Staat: Osterreich Österreich
Land: Tirol Tirol
Politischer Bezirk: Innsbruck-Land
Kfz-Kennzeichen: IL
Fläche: 6,99 km²
Koordinaten: 47° 15′ N, 11° 16′ O
Höhe: 610 m ü. A.
Einwohner: 3.304 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte: 473 Einw. pro km²
Postleitzahl: 6175
Vorwahl: 05232
Gemeindekennziffer: 7 03 20
Adresse der Gemeinde-
verwaltung:
Dorfplatz 1
6175 Kematen in Tirol
Website: www.kematenintirol.at
Politik
Bürgermeister: Klaus Gritsch
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022)
(15 Mitglieder)
7
3
3
1
1
7 3 3 1 1 
Insgesamt 15 Sitze
  • ÖVP: 7
  • Gemeinsam Unabhängig für Kematen: 3
  • Team Kematen: 3
  • MFG: 1
  • SPÖ: 1
Lage von Kematen in Tirol im Bezirk Innsbruck-Land
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Lage der Gemeinde Kematen in Tirol im Bezirk Innsbruck-Land (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
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Kematen von Westen
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
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Luftaufnahme von Kematen, hinten Martinswand in Zirl

Geografie

Kematen liegt im Inntal, an der Mündung der Melach (aus dem Sellraintal) in den Inn. Das Gemeindegebiet liegt hauptsächlich auf dem Schwemmkegel der Melach südlich des Inns. Inn und Melach bilden die nördliche und westliche Gemeindegrenze. Hier liegt die geografische (weniger die kulturelle) Grenze zwischen Oberinntal und Unterinntal.

Im östlich des Hauptortes etwas abseits gelegenen Ortsteil Afling ist der alte Baubestand fast vollständig erhalten.

Die Gemeinde hat eine Fläche von 6,99 Quadratkilometer. Davon sind 57 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche und 20 Prozent Wald.[1]

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende zwei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[2]):

  • Afling (76)
  • Kematen in Tirol (3228)

Die Gemeinde besteht aus der einzigen Katastralgemeinde Kematen.

Nachbargemeinden

Zirl
Unterperfuss Thumb Völs
Grinzens Axams Birgitz

Geschichte

Zusammenfassung
Kontext
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Ansitz Burghof, erstmals 1242 als „castrum Chemenaten“ erwähnt

Der Ortsname Kematen geht wahrscheinlich auf lat. „Caminata“ zurück, was „geheiztes Gemach“ bedeutet. Erstmals urkundlich wird der Ort um 1143 als „Kemenatin“ in Aufzeichnungen des von den Grafen von Dießen-Andechs begründeten Stifts Dießen genannt.[3] Auch das Stift Wilten war in Kematen begütert.

Einer scherzhaften Deutung nach soll der Ortsname Kematen von einem Ausspruch Maximilian I. stammen, als er sich in der nahe gelegenen Martinswand verstiegen hatte, und auf Rettung hoffte: Wenn sie decht lei kematen (= kommen würden).

In Kematen ist, mit Ausnahme des Kellergewölbes des alten Widums, kein Gebäude älter als 300 Jahre, da 1703 die aus Innsbruck vertriebenen Bayern im Zuge des Spanischen Erbfolgekrieges (siehe auch Bayrischer Rummel) das Gebiet um Kematen und Zirl plünderten und brandschatzten.

In der NS-Zeit wurden bis zu 2.000 Zwangsarbeiter in Kematen beschäftigt, meistens für Messerschmitt GmbH unter SA- und NS-Mitglied Walter Waizer, der 1947 wegen Hochverrat verurteilt wurde.[4]

Bevölkerungsentwicklung

Hier fehlt eine Grafik, die leider im Moment aus technischen Gründen nicht angezeigt werden kann. Wir arbeiten daran!
Einwohnerentwicklung von Kematen in Tirol

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Katholische Pfarrkirche Kematen in Tirol Hll. Viktor und Maria Magdalena: Die Pfarrkirche stammt im Kern aus dem 13.–14. Jahrhundert, wurde um 1750 barockisiert und erhielt 1872 eine neue Ausstattung.
  • Frei stehende Kornkästen, die im 14. Jahrhundert zur Aufbewahrung des Zehent errichtet wurden, sind noch vorhanden.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Großbäckerei Ruetz in Kematen

Kematen fungiert auch als Wohnvorort der östlich gelegenen Landeshauptstadt Innsbruck.

Wirtschaftlich bedeutend ist neben verschiedenen Gewerbebetrieben, die vorwiegend in Bahnhofsnähe angesiedelt sind, eine Großbäckerei (Bäcker Ruetz). Ferner siedelte hier noch der Kosmetikproduzent TUNAP Cosmetics (früher: Kemacos Full Filling Service) an, der sich als universeller Auftragshersteller von Private-Label-Produkten versteht.[5]

Verkehr

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Bahnhof Kematen

Bildung

  • In Kematen befand sich bis 2020 eine Höhere Lehranstalt für Hauswirtschaft und Landwirtschaft.[6] Derzeit befinden sich eine Volksschule, eine Mittelschule, eine Polytechnische Schule und eine Landesmusikschule in der Gemeinde (Stand 2021).[7]

Politik

Zusammenfassung
Kontext
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Gemeindeamt Kematen

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat 15 Mitglieder.

  • Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Tirol 1998 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 8 Bürgermeisterliste Horst Unterpertinger - Wir Kemater in der Volkspartei (ÖVP), 3 SPÖ, 2 FPÖ und 2 Bürgerliste Kematen 2000.[8]
  • Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Tirol 2004 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 9 Bürgermeisterliste Horst Unterpertinger - Wir Kemater in der Volkspartei (ÖVP), 3 SPÖ und 3 Bürgerliste Kematen 2000.[9]
  • Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Tirol 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 7 Unser Kematen (ÖVP), 3 Gemeinsam Unabhängig für Kematen, 2 SPÖ und 2 Liste Unabhängiges Kematen - Martin Schaffenrath.[10]
  • Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Tirol 2016 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 9 Unser Kematen (ÖVP), 4 Gemeinsam Unabhängig für Kematen, 1 GRÜNE und 1 SPÖ.[11]
  • Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Tirol 2022 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 7 Unser Kematen (ÖVP), 3 Gemeinsam Unabhängig für Kematen, 3 Team Kematen Ein Dorf. Ein Team, 1 MFG Menschen Freiheit Grundrechte und 1 SPÖ.[12]

Bürgermeister

  • Anton Raitmair
  • Rudolf Ostermann
  • 1999–2010 Horst Unterpertinger (ÖVP)[13]
  • 2010–2022 Rudolf Häusler
  • seit 2022 Klaus Gritsch

Wappen

Blasonierung: Einen von Rot und Silber gespaltenen Schild, in welchem in verwechselten Farben zwei gegeneinander gekehrte und nach außen gekrümmte Widderhörner dargestellt sind.[14]

Das Gemeindewappen wurde 1971 von der Tiroler Landesregierung verliehen. Es ist ursprünglich das Wappen der Herren von Liebenberg, die im Mittelalter den Ansitz Burghof innehatten.[15]

Persönlichkeiten

Ehrenbürger der Gemeinde

  • Jahr: Josef Hörtnagl[16]
  • Jahr: Albert Nöbl
  • Jahr: Rudolf Ostermann, Altbürgermeister
  • Jahr: Alois Partl, Altlandeshauptmann
  • Jahr: Anton Raitmair, Altbürgermeister
  • 2012: Horst Unterpertinger, Altbürgermeister[17]
  • 2024: Rudolf Häusler, Altbürgermeister[18]

Söhne und Töchter der Gemeinde

Commons: Kematen in Tirol – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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