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deutscher Historiker und Politiker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Karsten Rudolph (* 21. Mai 1962 in Witten) ist ein deutscher Historiker mit den Schwerpunkten Sozial- und Politikgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts und ein sozialdemokratischer Politiker. Er war von 2002 bis 2010 und von 2017 bis 2022 Mitglied des Landtags von Nordrhein-Westfalen. Er ist Professor am Institut für soziale Bewegungen der Ruhr-Universität Bochum.[1]
Karsten Rudolph studierte nach dem Abitur 1981 und dem Zivildienst bis 1988 Geschichte, Germanistik, Sozialwissenschaften und Pädagogik an der Ruhr-Universität Bochum. Nach dem ersten Staatsexamen 1988 promovierte er dort 1992 bei Hans Mommsen und Helga Grebing über die Geschichte der sächsischen Sozialdemokratie im Kaiserreich und der Weimarer Republik. Von 1992 bis 1994 war Rudolph als Leiter eines Forschungsprojekts am Institut für soziale Bewegungen (ehemals Institut zur Erforschung der europäischen Arbeiterbewegung) der Ruhr-Universität tätig. Zwischen 1994 und 2001 war Rudolph wissenschaftlicher Assistent und Angestellter. Im Jahr 2001 wurde er in Bochum mit einer Arbeit über die Wirtschaftsdiplomatie im Kalten Krieg habilitiert und ist seitdem Privatdozent. Seine Schwerpunkte in der Lehrtätigkeit betreffen die Geschichte der Arbeiterbewegung, den Aufstieg des Nationalsozialismus in der Weimarer Republik sowie die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland und des Kalten Krieges.
2011 wurde er Leiter der Politischen Kommunikation beim Essener Chemie-Konzern Evonik. Er arbeitete als Lobbyist für das Unternehmen beim Europäischen Parlament.[2] 2012 wurde er apl. Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Ruhr-Universität Bochum. Nach seinem erneuten Ausscheiden aus dem Landtag 2022 wurde er Leiter des Standorts der Strategieberatungsagentur No Drama in Bochum.[3]
Rudolph war von 2002 bis 2010 und erneut von 2017 bis 2022 Mitglied des Landtags Nordrhein-Westfalen.
Als Nachrücker wurde er am 7. November 2002 nach dem Wechsel Wolfgang Clements in die Bundesregierung Mitglied des Landtags von Nordrhein-Westfalen. Er gehörte dem Haupt- und dem Innenausschuss des Parlaments an. Rudolph war darüber hinaus Innenpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion und gehörte dem Fraktionsvorstand an. In der 14. Wahlperiode (2005–2010) wurde er über die Landesliste gewählt. Dabei vertrat er den Wahlkreis Hochsauerlandkreis II - Soest III (Meschede, Marsberg, Bestwig, Olsberg, Winterberg, Medebach und Rüthen). Bei der Landtagswahl 2010 wurde er nicht wieder in den Landtag gewählt.
Rudolph wurde von der SPD im Hochsauerlandkreis als Kandidat für die Bundestagswahl 2009 aufgestellt, verfehlte aber den Einzug in den Bundestag.
Bei der Landtagswahl am 14. Mai 2017 errang Rudolph ein Direktmandat im Wahlkreis Bochum II (Süden und Südwesten) und gehörte dem 17. nordrhein-westfälischen Landtag an.[4] Er war ordentliches Mitglied im Wissenschaftsausschuss und im Ausschuss für Digitalisierung und Innovation.[5] Nach der Landtagswahl 2022 schied er aus dem Landtag aus.
Rudolph ist seit 1978 Mitglied der SPD und war von 1985 bis 1991 Vorsitzender der Jungsozialisten im Bezirk Westliches Westfalen. Außerdem war er von 1990 bis 1996 Vorsitzender des Ortsvereins Wetter-Wengern und von 1992 bis 1998 stellvertretender Vorsitzender des Unterbezirks Ennepe-Ruhr. Zwischen 1985 und 1997 gehörte Rudolph dem Vorstand des Bezirks Westliches Westfalen an, von 1997 bis zur Auflösung des Bezirks im Jahr 2000 war er dessen stellvertretender Vorsitzender. Von 2001 bis 2012 war Rudolph Mitglied des Landesvorstandes und Präsidiums der Nordrhein-Westfälischen SPD. Er gehörte der Programmkommission der Bundespartei an und ist Mitglied der Historischen Kommission beim Parteivorstand der SPD. Bis 2012 war er auch Vorsitzender des Unterbezirks Hochsauerland. Von 2015 bis 2021 war er Vorsitzender des SPD-Unterbezirks Bochum.[2]
Rudolph ist im Kuratorium des Wilhelm-Dröscher-Preises, der neue Ideen und Wege bürgernaher Politik unterstützt, sowie des Gustav-Heinemann-Bürgerpreises, der seit 1977 Personen, Gruppen oder Organisationen auszeichnet, die sich um Freiheit und Gerechtigkeit in eigenverantwortlicher Haltung verdient gemacht haben. Seit 2004 ist Rudolph im Kuratorium des Instituts für Deutsches und Internationales Parteienrecht und Parteienforschung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.[6]
2019 wurde Karsten Rudolph in den WDR-Verwaltungsrat gewählt.[7] Für den WDR gehört er dem Aufsichtsrat der Bavaria-Film GmbH in München über die WDR mediagroup seit 2020 wieder an. Zwischen 1999 und 2017 war er Mitglied des Rundfunkrates des WDR[8] und von 2010 bis 2017 Aufsichtsrat der WDR mediagroup. Er gehört darüber hinaus seit 2010 dem Redaktionsbeirat der Zeitschrift Neue Gesellschaft/Frankfurter Hefte an.
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