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deutscher Dichter, Schriftsteller, Redakteur und Hochstapler Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Franz Karl Louis Heinrich Georg von Gerstenberg (* 15. Juli 1838 in Weimar; † 1. Mai 1888 in Hamburg) war ein deutscher Schriftsteller, Dichter, Redakteur und Hochstapler, der auch unter den Pseudonymen Melchior von Kuttenpeitscher und Al. Berg (Alois Berg) publizierte.[1]
Karl von Gerstenberg wurde am 15. Juli 1838 als Sohn von Caroline Johanne Christiane, geb. Bäßler, und vom Schillerfälscher Heinrich von Gerstenbergk geboren. Nach der Trennung seiner Eltern wuchs er bei seinem Vater auf. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Weimar (ohne Abschluss) ging er 1855 nach Berlin und absolvierte eine Lehre zum Porzellanmaler. Er kam bei seinem Onkel mütterlicherseits Daniel Heinrich Schimmelpfennig von der Oye (1793–nach 1855), Vater des 1848/1849er Revolutionärs Alexander Schimmelpfennig, unter.[2] Dieser vermittelte ihm auch 1857/1858 ein Studium an der Zeichenschule der Königlich Preußischen Akademie der Künste.[3] Weitere nachgewiesene Zwischenstationen von Gerstenbergs waren zunächst Leipzig (1862/1863), Dresden (1864), Bessarabien (1864), Darmstadt (1866) und Bern (1871/1872).[4]
1872 heiratete er in Bern die Schauspielerin Helene Pini (1847–1920), sie hatte am dortigen Stadttheater in von Gerstenbergs Stück Johann Huß mitgespielt. Ein Jahr später zogen sie nach Augsburg, und er wurde 1873 leitender Redakteur der Augsburger Allgemeinen Zeitung. 1875 verlor er diesen Posten wegen einer Verurteilung bezüglich häuslicher Gewalt gegen seine Ehefrau. Die Familie setzte sich noch vor seiner Abbüßung einer einmonatigen Haftstrafe nach Cannstatt ab, dort verließ er seine Frau mit einem der zwei gemeinsamen Kinder und ließ sich in Esslingen nieder. Die Ehe wurde bald darauf geschieden.[5] Vermutlich 1877 siedelte von Gerstenberg nach Prag über und wurde dort Chefredakteur des Prager Tagblatts.[6] Im Jahr 1880 zog er nach Braunschweig und wurde dort Chefredakteur der neu gegründeten Braunschweigischen Landes-Zeitung.[7] Mehrmals wandte sich von Gerstenberg vergeblich an die Deutsche Schillerstiftung mit der Bitte um finanzielle Unterstützung.[8] Ab etwa 1882 lebte er in Hamburg.[9] Karl von Gestenberg starb am 1. Mai 1888 dort, knapp ein Jahr zuvor hatte er dort die 1862 geborene Marie Elise Catherine Margarethe Gehrcke geheiratet, diese gebar im Juli des Jahres noch einen gemeinsamen Sohn.[10]
Zu Lebzeiten veröffentlichte Quellen zu von Gerstenberg sind hinsichtlich ihres Wahrheitsgehaltes mit Vorsicht zu behandeln, da diese auf Selbstauskunft beruhen und von Gerstenberg dabei häufig übertrieb oder hochstapelte. So ist z. B. kein Doktortitel, mit dem er sich rühmte, nachweisbar.[4]
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