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deutscher Unterhaltungskünstler (Volkssänger) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Karl Emil Maxstadt (* 1. September 1853 in Lahr/Schwarzwald; † 14. Januar 1930 in München) war ein deutscher Unterhaltungskünstler (Volkssänger).
Karl Maxstadt wurde in eine Künstlerfamilie geboren. Er war der Sohn des Theaterdirektors und Volkssängers Karl Ignaz Maxstadt und seiner Frau Josephine, geborene Schwendtner, die ebenfalls als Volkssängerin arbeitete und sich daneben schriftstellerisch betätigte. Auch seine Schwester Klara Maxstadt trat als Sängerin auf.
In den Programmen der Zeit wurde er als Volkssänger, Komiker oder Alleinunterhalter angekündigt; er selbst bezeichnete sich als Gesangshumorist.[1] Er trat zwischen 1878 und 1924 auf, zunächst in Singspielhallen und auf Kleinkunstbühnen in München und Garmisch-Partenkirchen,[2] mit selbstverfaßten Vorträgen, Soloszenen und Couplets, von denen er über 600 im Repertoire hatte.[3] Sie erschienen im Verlag von Franz Dietrich in Leipzig. Wollten andere Varietékünstler sie nachsingen, mussten sie die „patentierten“ Noten erwerben und Lizenzgebühr entrichten.[4]
Obwohl Maxstadt gerne als „Altmeister der Münchner Gesangshumoristen“ bezeichnet wird, war er in den Singspielhallen Münchens[5] nie fest engagiert, sondern zog Auftritte an internationalen Varietés vor.[6] Gastspielreisen führten Maxstadt durch das ganze Reich. Er trat auch im Ruhrgebiet,[7] in Berlin und Hamburg auf.[8] Weitere führten ihn an die Varietèbühnen der anliegenden europäischen Staaten.
Man lobte sein brillantes Gedächtnis, seine Mimik und seine große Verwandlungsfähigkeit, die auch die Beherrschung vieler deutscher Dialekte einschloss.[9] Er gilt als der Erfinder des Typus „Salon-Humorist“, der im Gehrock, mit Fliege und weißen Handschuhen[10] aufzutreten pflegte, während bis dahin die Humoristen in den Varietés „bunt“, d. h. in Kostüm und mit angeklebter komischer Nase[11] arbeiteten. Kostümiert trat er nur in seinen Soloszenen auf die Bühne.
Darin brachte er Berufstypen wie Dorfbarbiere, Hausknechte oder Handlungscommis und Charaktere wie den „alten Schwerenöter“,[12] den “armen Teufel” oder das “Landstraßen-Gigerl” auf die Bühne, stellte aber auch wie in “Früher und heut’” vergleichende Zeitbetrachtungen an. Solche Gegenüberstellungen[13] finden sich auch in seinen Original-Couplets,[14] einem Genre, das sich besonders gut dazu eignet, über das Zeitgeschehen zu raisonnieren. Das geschieht in Couplets, die z. B. Warenhäuser, Fremdwörter oder “Die koschere Nation” thematisieren. Über die Zukunft macht sich – im Jahr 1910 – sein Couplet “In 25 Jahren” Gedanken. Mundartparodistischer Natur sind die Humoristischen Vorträge, die „hochkulturelle“ literarische Vorlagen wie “Faust”, “Lohengrin” und “Wilhelm Tell” auf Sächsisch oder Bairisch abhandeln.
Obwohl Maxstadt bis 1930 lebte und damit die Möglichkeit gehabt hätte, seine Kunst mittels der technischen Medien Film und Grammophon in Bild und Ton festzuhalten, hat er davon nie Gebrauch gemacht. Es gibt zwar von seinen Couplets und Vorträgen Grammophonaufnahmen verschiedener Künstler,[15] aber keine von ihm selbst.
Maxstadt wurde für den Münchener Sprachkünstler Karl Valentin zum großen Vorbild.[16] Der, so will es die Legende, setzte aus Verehrung für den Meister den Künstlernamen seiner langjährigen Partnerin Liesl Karlstadt, gebürtige Elisabeth Wellano, aus dem Vornamen Karl (von Karl [Valentin?/Maxstadt?]) und -stadt (von Maxstadt) zusammen.[17]
1. Soloszenen
2. Original-Couplets
3. Humoristische Vorträge
4. Sammelausgaben
a) europäische Aufnahmen:
b) amerikanische Aufnahmen:
Die BSB München besitzt einen Sammelband mit dem Titel-Etikett „Couplet-Texte von Ed. Merkt, Bacchus Jacoby, Josef Hornig, Karl Wilhelm, Karl Maxstadt und Jakob (Papa) Geis. 1893–1905“. Er enthält von Maxstadt (als Digitalisat aufrufbar):
1. die Original-Couplets
2. und die Soloszenen
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