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deutscher Kunsthistoriker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Karl Lohmeyer (* 21. Januar 1878 in Saarbrücken; † 8. November 1957 ebenda) war ein deutscher Kunsthistoriker.
Lohmeyers Vater Carl stammte aus einer Wuppertaler Textilfabrikantenfamilie, weswegen Karl jun. nach dem Abitur am Saarbrücker Gymnasium 1897 eine kaufmännische Ausbildung in Barmen begann. Nach dem einjährig-freiwilligen Militärdienst führten ihn mehrjährige Auslandsaufenthalte u. a. nach Genf und Neapel, wo er seine bereits vorhandenen kunsthistorischen Interessen vertiefen konnte. 1906 ließ er sich als Kaufmann in Heidelberg nieder, studierte aber nebenbei Kunstgeschichte, Geschichte und Volkskunde an der dortigen Universität.
1912 wurde Lohmeyer zum ersten hauptamtlichen Direktor der Städtischen Kunst- und Alterthümersammlung zur Geschichte Heidelbergs und der Pfalz in Heidelberg berufen. Durch zahlreiche Ausstellungen und die Veröffentlichung einschlägiger Werke steigerte er die Bedeutung des Museums erheblich, das 1921 auf Lohmeyers Vorschlag den Namen Kurpfälzisches Museum der Stadt Heidelberg erhielt.
1931 ging Lohmeyer in den vorzeitigen Ruhestand, versah das Amt des Museumsdirektors aber noch bis 1934 ehrenamtlich. Danach verlegte er seinen Wohnsitz zurück nach Saarbrücken, wo er sich ganz volkskundlichen und kunsthistorischen Forschungen in dieser Region widmete. Die Universität des Saarlandes ernannte ihn zu ihrem ersten Ehrendoktor. Anlässlich seines 75. Geburtstages verlieh ihm die Stadt Saarbrücken die Ehrenbürgerwürde. Sein Nachlass ist im Stadtarchiv Saarbrücken überliefert.
Verdient gemacht hat sich Karl Lohmeyer insbesondere um die Wiederentdeckung der Malerei des „Heidelberger Barocks“ aus der Zeit Johann Wilhelms sowie der „Heidelberger Romantik“ mit Malern wie Carl Rottmann, Karl Philipp Fohr, Ernst Fries und Bernhard Fries.
Lohmeyer gilt ferner als Wiederentdecker des Saarbrücker Barockbaumeisters Friedrich Joachim Stengel, über den er 1908 seine erste Publikation sowie 1911 eine bis heute als Standardwerk geltende Monografie veröffentlichte. Auch seine in den Jahren 1911 bis 1921 erschienene Edition der Briefe Balthasar Neumanns war epochemachend, weil sie eine langanhaltende Diskussion über den Planungsprozess der Würzburger Residenz entfachte.
Außerdem hat Lohmeyer als erster 1932 die Fähigkeiten des langjährigen Mainzer Amtmanns zu Lohr am Main, Philipp Christoph von und zu Erthal (1689–1748), als "Hofkavaliersarchitekt" erkannt und in einem grundlegenden Aufsatz beschrieben. In dieser Eigenschaft war der Mainzer Amtmann u. a. auch in die Planung der Würzburger Residenz miteinbezogen.[1]
Beim Bau des Wohnhauses seiner Eltern, dem Nußberger Hof in Saarbrücken, beteiligte sich Lohmeyer an den Planungen; später bewohnte er selbst das Haus und trug dort eine umfangreiche Kunstsammlung zusammen.[2]
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