Karl Hinckeldeyn

deutscher Architekt und preußischer Baubeamter Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Karl Hinckeldeyn

Karl Adolf Hinckeldeyn[1] (* 5. Februar 1847 in Lübeck; † 21. Mai 1927 ebenda) war ein deutscher Architekt und preußischer Baubeamter.

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Seefahrtshochschule Szczecin, ehem. Zolldirektion Stettin, Ansicht 2006
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Karl Hinckeldeyn
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Ehem. Kaiser-Wilhelm-Bibliothek in Posen
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Ehem. Kaiser-Friedrich-Museum in Posen
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Kanalbrücke über die Stever in Olfen

Leben

Zusammenfassung
Kontext

Karl Hinckeldeyn war der Sohn des Kunst- und Handelsgärtners Carl Adolph Georg Heinrich Hinckeldeyn. Ida Hinckeldeyn, Begründerin der heutigen lübeckischen Thomas-Mann-Schule, war seine Schwester. Nach dem Abitur am Katharineum zu Lübeck Ostern 1867[2] studierte er an der Berliner Bauakademie und legte 1872 die 1. Staatsprüfung ab. Anschließend übernahm er die örtliche Leitung des Baus des Berliner Hotels Kaiserhof. 1877 legte er die 2. Staatsprüfung in der Fachrichtung Architektur ab. Nach einer Studienreise nach Italien übernahm er als Regierungsbaumeister (Assessor in der öffentlichen Bauverwaltung) die Leitung des Umbaus des Berliner Zeughauses.[3] 1883 wurde er Schriftleiter beim Zentralblatt der Bauverwaltung. Ab 1884 war er als Technischer Attaché an die Deutsche Botschaft Washington abgeordnet. Als Frucht dieser Zeit veröffentlichte er zusammen mit Paul Graef 1897 mit Neubauten in Nordamerika eine der ersten kritischen Studien in deutscher Sprache über die Architektur in den USA.

1893 wurde Hinckeldeyn Geheimer Baurat, 1894 Mitglied der preußischen Akademie des Bauwesens und 1896 Oberbaudirektor. In dieser Zeit entwarf er als Architekt das Schiffshebewerk Henrichenburg[4] und verschiedene Brücken des Dortmund-Ems-Kanals, unter anderem die Kanalbrücken über die Lippe und die Stever in Olfen.[5] 1900 wurde Hinckeldeyn zum Ministerialdirigenten befördert, 1903 als erster Nicht-Jurist zum Ministerialdirektor. 1907 wurde Hinckeldeyn Wirklicher Geheimer Rat mit der Anrede „Exzellenz“. Zuletzt baute er an der Hakenterrasse in Stettin die Hauptzolldirektion (Bauzeit 1914–1921, weitergeführt von Heinrich Osterwold aus Mölln; ab 1923 als Landesfinanzamt).[6] Am 1. April 1919 schied er aus dem preußischen Staatsdienst aus und übersiedelte in seine Geburtsstadt Lübeck, wo er 1927 starb.

Bauten

Literatur

  • F. Schultze: Zum achtzigsten Geburtstag von Karl Hinckeldeyn. In: Zentralblatt der Bauverwaltung. Nr. 7, 1927, S. 57–58 (zlb.de).
  • Geyer: Karl Hinckeldeyn †. In: Zentralblatt der Bauverwaltung. Nr. 25, 1927, S. 303–304 (zlb.de).
  • Acta Borussica. Neue Folge, 1. Reihe: Die Protokolle des Preußischen Staatsministeriums 1817–1934/38, Band 9: 23. Oktober 1900 bis 13. Juli 1909. S. 368 (Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften).
  • Arnold Lewis: Hinckeldeyn, Vogel, and American Architecture. In: Journal of the Society of Architectural Historians, Dezember 1972, 31, No. 4, S. 276–290.
  • Markus Tubbesing: Ein preußischer Pionier im transatlantischen Diskurs. Ministerial-Oberbaudirektor und Wirklicher Geheimrat Excellenz Karl Hinckeldeyn. In: Informationen zur modernen Stadtgeschichte (IMS), Ausgabe 1/2010, S. 54–67; ISSN 0340-1774.
Commons: Karl Hinckeldeyn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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