Kantonsrat (Luzern)
Parlament des Kantons Luzern Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Der Kantonsrat Luzern (bis 2007 Grossrat) ist das Parlament des Kantons Luzern. Er tagt im Kantonsratssaal im Regierungsgebäude in Luzern und ist die gesetzgebende und oberste aufsichtführende Behörde des Kantons. Seine 120 Mitglieder werden, verteilt auf sechs Wahlkreise, nach dem Proporzverfahren für vier Jahre gewählt. Der Kantonsrat erlässt alle grundlegenden und wichtigen Bestimmungen in Form von Gesetzen. Er hält in der Regel jährlich neun Sessionen (Sitzungen) von je zwei Tagen (jeweils Montag/Dienstag) ab. Die letzte Gesamterneuerungswahl fand am 2. April 2023 statt,[1][2] mit einem zweiten Wahlgang am 14. Mai.[3]
Seinen heutigen Namen erhielt das Parlament mit der neuen Luzerner Kantonsverfassung, die am 1. Januar 2008 in Kraft trat. Zuvor hiess es Grosser Rat.
Grundsätzliche Vorgaben zum Kantonsrat finden sich in der Luzerner Staatsverfassung[4] in den Artikeln 36 bis 50.
Die 120 Mitglieder des Kantonsrats werden für eine Dauer von vier Jahren gewählt. Der Rat übt unter Vorbehalt der Volksrechte die oberste Gewalt aus. Er beschliesst Gesetze und führt Aufsicht über die staatlichen Organe des Kantons, also Regierungsrat, Gerichte und sonstige Behörden.
Nach einer Erneuerungswahl des Kantonsrates findet die Wahl des Kantonsratspräsidenten statt. Sobald dieser den Vorsitz übernommen hat, werden die weiteren Geschäftsleitungsmitglieder gewählt.
Gemäss dem Kantonsratsgesetz des Kantons Luzern[5] besteht das Wahlbüro des Kantonsrates aus dem Vizepräsidenten, den Stimmenzählern sowie ihren Stellvertretern. Sie sind für die gleichen Ämter im Folgejahr nicht mehr wählbar.
Der Kantonsrat gilt dann als beschlussfähig, wenn mindestens 61 der 120 Mitglieder anwesend sind.
Den Mitgliedern des Kantonsrates stehen diverse Instrumente zur Verfügung, um einen Vorstoss zu starten:[6]
Nachfolgend sind die Sitzverteilungen im Grossen Rat (bis 2007)/Kantonsrat (ab 2011) seit 1903 dargestellt:[7][8]
Seit den Gesamterneuerungswahlen 1999 umfasst der Luzerner Kantonsrat 120 Mitglieder, vorher waren es 170. Die Mitglieder werden nach Verhältniswahlrecht gewählt. Seit dem 1. Januar 2008 ist der Kanton Luzern in sechs Wahlkreise eingeteilt, wobei die Wahlkreise Willisau und Entlebuch einen Wahlkreisverbund bilden.
Die Zuteilung der Sitze erfolgt nach der Einwohnerzahl der Wahlkreise. Für die letzte Gesamterneuerungswahl im Jahre 2023 galt folgende Wahlkreisunterteilung:
Wahlkreisnummer | Wahlkreisname | zugehörige Gemeinden | Anzahl Vertreter (2023–2027)[10] |
---|---|---|---|
1 | Luzern-Stadt | Luzern | 24 |
2 | Luzern-Land | Adligenswil, Buchrain, Dierikon, Ebikon, Gisikon, Greppen, Honau, Horw, Kriens, Malters, Meggen, Meierskappel, Root, Schwarzenberg, Udligenswil, Vitznau, Weggis | 30 |
3 | Hochdorf | Aesch, Altwis, Ballwil, Emmen, Ermensee, Eschenbach, Hitzkirch, Hochdorf, Hohenrain, Inwil, Rain, Römerswil, Rothenburg, Schongau | 21 |
4 | Sursee | Beromünster, Büron, Buttisholz, Eich, Geuensee, Grosswangen, Hildisrieden, Knutwil, Mauensee, Neuenkirch, Nottwil, Oberkirch, Rickenbach, Ruswil, Schenkon, Schlierbach, Sempach, Sursee, Triengen | 22 |
5 | Willisau | Alberswil, Altbüron, Altishofen, Dagmersellen, Ebersecken, Egolzwil, Ettiswil, Fischbach, Gettnau, Grossdietwil, Hergiswil bei Willisau, Luthern, Menznau, Nebikon, Pfaffnau, Reiden, Roggliswil, Schötz, Ufhusen, Wauwil, Wikon, Willisau, Zell | 16 |
6 | Entlebuch | Doppleschwand, Entlebuch, Escholzmatt-Marbach, Flühli, Hasle, Romoos, Schüpfheim, Werthenstein, Wolhusen | 7 |
Bis 2015 bestimmte das Kalenderjahr das Präsidialjahr, seit 2016 beginnt das Präsidialjahr jeweils im Juli.[11] Nachfolgend die Kantonspräsidentinnen beziehungsweise -präsidenten seit dem Jahr 2010:
Jahr | Name | Partei |
---|---|---|
2010 | Hans Luternauer | FDP.Die Liberalen (FDP) |
2011 | Leo Müller | Christlichdemokratische Volkspartei (CVP) |
2012 | Trix Dettling-Schwarz | Sozialdemokratische Partei der Schweiz (SP) |
2013 | Urs Dickerhof | Schweizerische Volkspartei (SVP) |
2014 | Irene Keller | FDP.Die Liberalen (FDP) |
2015/2016 | Franz Wüest | Christlichdemokratische Volkspartei (CVP) |
2016/2017 | Andreas Hofer | Grüne Partei der Schweiz (GPS) |
2017/2018 | Vroni Thalmann-Bieri | Schweizerische Volkspartei (SVP) |
2018/2019 | Hildegard Meier-Schöpfer | FDP.Die Liberalen (FDP) |
2019/2020 | Josef Wyss | Christlichdemokratische Volkspartei (CVP) |
2020/2021 | Ylfete Fanaj | |
2021/2022 | Rolf Bossart | Schweizerische Volkspartei (SVP) |
2022/2023 | Rolf Born | FDP.Die Liberalen (FDP) |
2023/2024 | Judith Schmutz | Grüne Partei der Schweiz (GPS) |
2024/2025 | Ferdinand Zehnder | Die Mitte (Mitte) |
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