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deutscher Fahrradhersteller Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Kalkhoff Bikes ist ein deutscher Fahrradhersteller mit Sitz in Cloppenburg, der 1919 von Heinrich Kalkhoff (* 30. November 1903; † 25. September 1972) gegründet wurde.[1] Seit 1988 gehört Kalkhoff zur Focus & Kalkhoff Holding (bis Juli 2022: Derby Cycle Holding).
Kalkhoff Werke GmbH | |
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Rechtsform | Gesellschaft mit beschränkter Haftung |
Gründung | 1919 |
Sitz | Cloppenburg, Deutschland |
Leitung |
|
Branche | Fahrradhersteller |
Website | www.kalkhoff-bikes.com |
Einen Schwerpunkt der Kalkhoff-Produktion bildet seit den 2010er Jahren die Entwicklung von E-Bikes.
1919 begann Kalkhoff in seinem Cloppenburger Elternhaus mit Fahrradteilen zu handeln, ein Jahr später kamen Gebrauchträder hinzu. 1923 wurden die ersten eigenen Fahrradrahmen hergestellt.
1927 verließ das erste komplette Fahrrad die Produktionsstätte. Neun Jahre später war Kalkhoff bereits ein weltweit agierendes Unternehmen. Bis dahin fertigten rund 40 Mitarbeiter etwa 250.000 Fahrräder. Bis 1939 wurden über 700.000 Rahmen für Fahrräder hergestellt. Der Zweite Weltkrieg zwang das Unternehmen dann dazu, auf die Produktion von Rüstungsgütern umzustellen. Nach Kriegsende produzierte Kalkhoff zunächst nur fahrradfremde Industriegüter wie z. B. wie Anhänger, Dampfkessel, Küchenherde, Honigschleuder und Futterdämpfer.
Erst 1953 stand die Fahrradherstellung wieder im Mittelpunkt, die Tagesproduktion erreichte 5.000 Rahmen.[2] Außerdem wurden Mofas und Mopeds gebaut. Es wurden Fahrräder für den Freizeit- und Alltagsgebrauch produziert. 1955 entstand ein Zweigwerk in Volkmarsen für den Export nach Afrika und Übsersee.
Zeitweise wurden 1200 Mitarbeiter beschäftigt. Infolge der steigenden Nachfrage wurden 1970 ein weiteres Werk und ein neues Versandlager in Cloppenburg eröffnet. Zwei Jahre später verließ das fünfmillionste Rad die Kalkhoff-Werke. 1968 zog sich der zehnfache Vater Heinrich Kalkhoff aus dem Unternehmen zurück und übergab seinen Kindern Berthold (1931–2019),[3] Karl und Heinz († 2001) die Geschäftsleitung. 1972 verstarb Heinrich Kalkhoff.
1979 verlor Kalkhoff wegen schlechter Testergebnisse des Rades „Mars Junior“ mit dem Versandhändler Quelle einen der größten Kunden.[4]
1980 wurde das erste Leichtbaufahrrad (ca. 10 kg) „Futura“, mit einem Rahmen aus Thermoplast vorgestellt.[5]
Verstärkte Konkurrenz aus dem Ausland und ein Verkauf von Rädern an Großhändler unter Produktionswert erwirkten einen Einbruch, der am 15. November 1985[6] oder 1986[3] in die Insolvenz führte. Eine regionale Investorengruppe erstand das Unternehmen und führte es als „Neue Kalkhoff-Werke“, diese meldeten 1988 ebenfalls Insolvenz an.[7]
1988 wurde Kalkhoff auf die neu gegründete Derby Cycle Werke GmbH verschmolzen und damit Teil der Derby Cycle Holding (seit Juli 2022: Focus & Kalkhoff Holding).
2001 wurde die Heinrich Kalkhoff Stiftung gegründet, die sich für Förderung von Jugendlichen im Ausbildungsbereich einsetzt.[8]
2007 startete Kalkhoff seine E-Bike-Produktion. 2011 folgte der Launch des eigenen Antriebssystems Impulse und der Einstieg in die Börse.[9] Ein Jahr später wurde Derby Cycle von der niederländischen Pon Holding übernommen.[10]
2015 wurde ein Markenrelaunch durchzogen und Kalkhoff festigte seine Position als einer der führenden E-Bike-Anbieter Europas.[11] Mit der umfassenden Modernisierung des Erscheinungsbildes einher ging die Vorstellung des Kalkhoff Integrale als erstem Großserien-E-Bike mit Mittelmotor und voll integrierter Batterie, dieses wurde Anfang 2015 vorgestellt.[12]
Zum 100-jährigen Bestehen der Marke wechselte Kalkhoff 2019, im Rahmen der Modernisierung, den Claim von „My Bike“ zu „Pure Freedom“.
Kalkhoff setzt über die Jahre auf verschiedene Motorhersteller, darunter Bosch, Shimano, Continental, Groove oder auch Panasonic.
2011 brachte Kalkhoff ihren eigenen Mittelmotor namens Impulse auf den Markt. Dies war der erste Mittelmotor, welcher es erlaubte eine Rücktrittbremse zu verbauen.[13] Zwei Jahre später wurde der verbesserte Impulse 2.0 auf der Eurobike vorgestellt und ab der Season 2014 verbaut. Verbesserungen sind z. B. verbessertes Schalt- und Bremsverhalten. Der Impulse 2.0 besitzt 80 Nm.[14] Die dazugehörigen Akkus haben eine Kapazität von 396 Wh bzw. 603 Wh.
2014 wurde außerdem der erste Speed Impulse für S-Pedelecs (E-Bikes bis 45 km/h) verbaut.
Die bisher letzte Weiterentwickelung ist der Impulse EVO. Dieser ist um 20 % leiser als der Impulse 2.0. Mit 80 Nm Drehmoment ist der Impulse EVO immer noch einer der leistungsstärksten Motoren. Außerdem haben EVO-Modelle ein eingebautes Navigationssystem, welches sich per App bedienen lässt.
E-Bikes mit Impulse-Motor tragen ein I im Namen (z. B. Agattu i8 oder 4.I Move).
2019 wurde die Impulse-Reihe eingestellt, „da sich die Marktanforderungen geändert haben“. Bis 2026 wird es für die Motoren weiterhin Support geben.[15] Als Ersatz wurden Motoren von Continental verbaut, welche aber auch Anfang 2020 seitens Continental eingestellt wurden.[16] Bis zur Einstellung der Produktionsreihe sind eine halbe Million Räder in Deutschland mit Impulsemotor ausgestattet worden.
Derzeit (Stand September 2023) werden nur Mittelmotoren von Bosch verbaut.
Die Roland Werk Metallwaren GmbH wurde 1976 von Heinz Kalkhoffs Schwester Ursula Grewe in Deutschland als Hersteller von Laufrädern und Transport- und Lastenanhängern gegründet. Im Jahr 2004 entstand die Serie Carrie M (damals noch Carrie M1 und Carrie M2), die heute als Carrie M.e und einer der ersten nach DIN EN 15918 zertifizierten Anhänger auf dem Markt ist.[17] Zusätzlich bietet das Unternehmen ein umfangreiches Sortiment an Zubehör für die Fahrradanhänger und das CITO Add+Bike an.[18] Die Roland Werk GmbH ist heute ein eigenständiges Unternehmen und einer der größten deutschen Fahrradanhängerhersteller. Heute beschäftigt es mehr als 50 Mitarbeiter, sowohl in der Produktion als auch in der Verwaltung, und liefert europaweit. Es werden Fahrradanhänger, der Kindertrailer CITO Add+Bike und Vorder- und Hinterräder für Fahrräder gefertigt.
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