Kabinett Schoof

Regierung der Niederlande seit 2024 Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Kabinett Schoof

Das Kabinett Schoof ist das 31. Kabinett der Niederlande seit 1945. Das Kabinett wurde nach der Parlamentswahl vom 22. November 2023 und der anschließenden Regierungsbildung am 2. Juli 2024 vereidigt. Es löste das Kabinett Rutte IV ab.[1] Ihm steht Ministerpräsident Dick Schoof vor.

Schnelle Fakten Ministerpräsident, Wahl ...
Kabinett Schoof
31. Kabinett der Niederlande seit 1945
Thumb
Ministerpräsident Dick Schoof
Wahl 2023
Ernannt durch König Willem-Alexander
Bildung 2. Juli 2024
Dauer 227 Tage
Vorgänger Kabinett Rutte IV
Zusammensetzung
Partei(en) PVV, VVD, NSC, BBB
Minister 16
Staatssekretäre 13
Repräsentation
Erste Kammer
30/75
Zweite Kammer
88/150
Schließen

Regierungsbildung und Zusammensetzung

Zusammenfassung
Kontext

Die Bildung des Kabinetts Schoof ist das Ergebnis der Wahlen zur Zweiten Kammer vom 22. November 2023, bei denen die PVV mit 37 Sitzen die größte Partei wurde. Sie ergriff die Initiative zur Bildung einer Regierungskoalition und nahm Gespräche mit NSC (20 Sitze) und BBB (7 Sitze) auf. Alle drei Parteien waren zuvor noch nie an einer Regierung beteiligt gewesen. Die VVD (24 Sitze) kam als vierte Partei hinzu, so dass diese Koalition über eine Mehrheit in der Zweiten Kammer verfügt. In der Ersten Kammer, die über die Provinzen gewählt wird, haben die vier Parteien keine Mehrheit. Während der Regierungsbildung wurde vereinbart, dass das Kabinett einen außerparlamentarischen Charakter haben sollte, dies wurde jedoch nicht umgesetzt.[2]

Die Periode der Regierungsbildung war mit 223 Tagen die zweitlängste in der Geschichte des Landes. Länger dauerte nur die vorherige Regierungsbildung (Rutte IV, mit 299 Tagen). Es ist das erste Kabinett mit einem parteilosen Premierminister seit dem Kabinett Cort van der Linden (1913–1918).[3] Schoof ist der erste Premierminister, seit Jelle Zijlstra im Kabinett Zijlstra (1966–1967), der sich nicht für ein Mandat in der Zweiten Kammer bewarb. Der Politikwissenschaftler Matthijs Rooduijn schrieb beim Amtsantritt des Kabinetts Schoof, es sei das am weitesten rechts stehende Kabinett in den Niederlanden seit dem Zweiten Weltkrieg.[4]

König Willem-Alexander vereidigte 16 Minister und 13 Staatssekretäre. Ministerin Femke Wiersma und Staatssekretär Folkert Idsinga legten den Eid auf Friesisch ab.[5]

Getragen wird das Kabinett von den vier Parteien PVV (rechtspopulistisch), VVD (rechtsliberal), NSC (gegründet von Pieter Omtzigt) und BBB (Bauernpartei). Alle vier Parteivorsitzenden sind im Parlament geblieben. Ungewöhnlich ist, dass der Ministerpräsident keiner Partei angehört, was auch für mehrere weitere Kabinettsmitglieder gilt. Die Minister und Staatssekretäre, die von der PVV vorgeschlagen wurden, sind keine PVV-Mitglieder, weil die PVV grundsätzlich nur ein einziges Mitglied (Geert Wilders) hat. Bei ihrem Amtsantritt wurde die Regierung Schoof von 88 der 150 Mitglieder des Repräsentantenhauses und 30 der 75 Mitglieder des Senats getragen.

Koalitionsvereinbarung

PVV, VVD, NSC und BBB legten am 16. Mai 2024 eine Koalitionsvereinbarung mit dem Titel Hoop, lef en trots (übersetzt „Hoffnung, Mut und Stolz“) vor, die eine strengere Asylpolitik, ein anderes Wahlsystem bei den Wahlen zur Zweiten Kammer, die Einrichtung eines Verfassungsgerichts, keine Zwangsverkleinerung des Viehbestands, Strafverschärfung für schwere Straftaten und die Halbierung des individuellen Beitrags für den Selbstbehalt in der Krankenversicherung vorsieht.[6]

Veränderungen von Ministerien und Ressorts

Bei der Verteilung der Ministerämter wurden neue Zuschnitte in den Ministerien und Ressorts vorgenommen. Das Ministerium für Landwirtschaft, Natur und Lebensmittelqualität wurde in Ministerium für Landwirtschaft, Fischerei, Ernährungssicherheit und Natur umbenannt, das Ministerium für Wirtschaft und Klima wurde in Ministerium für Wirtschaft umbenannt. Drei neue Ministerien wurden geschaffen: das Ministerium für Asyl und Migration (A&M), das Ministerium für Klima und grünes Wachstum (KGG) und das Ministerium für Wohnungswesen und Raumordnung (VRO).

Weggefallen sind die Minister für Rechtsschutz, Langzeitpflege und Sport, Bildung im Primar- und Sekundarbereich, Klima und Energie, Wohnungswesen und Raumordnung, Armutspolitik, Partizipation und Altersvorsorge sowie Natur und Stickstoff. Einige dieser Ministerposten kehrten in diesem Kabinett als Staatssekretäre zurück.[7][8]

Kabinettsmitglieder

Zusammenfassung
Kontext

Minister

Staatssekretäre

Weitere Informationen Ressort, Bild ...
Ressort Bild Minister Partei
Staatssekretär für Königreichsbeziehungen und Digitalisierung Thumb Zsolt Szabó PVV
Staatssekretär der Verteidigung Thumb Gijs Tuinman BBB
Staatssekretär für Entschädigungsmaßnahmen in der Provinz Groningen Thumb Eddie van Marum BBB
Staatssekretär für Steuern und Steuerverwaltung Thumb Folkert Idsinga

bis 1. November 2024

NSC
Thumb Tjebbe van Oostenbruggen

ab 15. November 2024

NSC
Staatssekretärin für Zuschüsse und Zoll Thumb Nora Achahbar

bis 15. November 2024

NSC
Staatssekretär für öffentlichen Verkehr und Umwelt Thumb Chris Jansen PVV
Staatssekretär für Rechtsschutz Thumb Teun Struycken NSC
Staatssekretärin für Justiz und Sicherheit Thumb Ingrid Coenradie PVV
Staatssekretär für Landwirtschaft, Fischerei, Ernährungssicherheit und Natur Thumb Jean Rummenie BBB
Staatssekretärin für Grund- und weiterführende Schulen und Emanzipation Thumb Mariëlle Paul VVD
Staatssekretärin für Langzeit- und Sozialpflege Thumb Vicky Maeijer PVV
Staatssekretär für Jugend, Prävention und Sport Thumb Vincent Karremans VVD
Staatssekretär für Arbeitsförderung und Integration Thumb Jurgen Nobel VVD
Schließen

Einzelnachweise

Wikiwand - on

Seamless Wikipedia browsing. On steroids.