Jungmannschule
Eines der größten Gymnasien Schleswig-Holsteins in Eckernförde Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Eines der größten Gymnasien Schleswig-Holsteins in Eckernförde Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Jungmannschule in Eckernförde gehörte lange Zeit zu den größten Gymnasien Schleswig-Holsteins. Im Schuljahr 2016/17 besuchten etwa 840 Schüler die Schule.
Jungmannschule | |
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Schulform | Gymnasium |
Gründung | 1905 |
Ort | Eckernförde |
Land | Schleswig-Holstein |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 54° 26′ 52″ N, 9° 50′ 28″ O |
Träger | Stadt Eckernförde |
Schüler | 1.064 (Schuljahr 2010/2011) |
Lehrkräfte | 82 (Schuljahr 2008/2009)[1] |
Leitung | Sebastian Klingenberg |
Website | Jungmannschule.de |
Hier unterrichtete der deutsche Schriftsteller Wilhelm Lehmann 24 Jahre lang. Ihm zu Ehren steht im Schulgebäude eine Büste der Bildhauerin Lieselotte Voellner-Gallus.
Die Jungmannschule wurde 1905 als Realschule gegründet. Am 28. Januar 1939 wurde die Schule nach dem preußischen Offizier Eduard Julius Jungmann benannt. Für die Zeit des Nationalsozialismus war es ungewöhnlich, dass der Namensgeber kein NSDAP-Mitglied war. Die Straße, an der das Schulgebäude stand, hieß allerdings in der Nazi-Zeit Hermann-Göring-Straße (Reeperbahn, südlicher Abschnitt).
Die Tradition, in Eckernförde Abitur oder einen dem heutigen Abitur vergleichbaren Bildungsabschluss machen zu können, geht auf das Jahr 1566 zurück, als die damalige Eckernförder Lateinschule gegründet wurde. Einer der ersten heute bekannten Absolventen war zwischen 1611 und 1618 der Bildschnitzer Hans Gudewerdt der Jüngere[2].
In der Nazi-Zeit verschwand der Gymnasiallehrer Arthur Goetting von einem Tag auf den anderen, nachdem er sich geweigert hatte, sich von seiner jüdischen Ehefrau zu trennen. Götting war in der Stadt für seinen Entwurf des Gefion-Brunnens bekannt.[3][4]
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges durften auf Anordnung der britischen Militärregierung öffentliche Gebäude keine Namen von Offizieren (unabhängig von der Epoche) tragen. Ein Übersetzungs- bzw. Deutungsfehler des Britischen Gouverneurs von Schleswig-Holstein Hugh de Crespigny führte dazu, dass die Jungmannschule ihren Namen behalten durfte: gegen eine school for young men war nichts einzuwenden[5].
Die 1926 entworfene Schulfahne war bis 1955 in Gebrauch. Sie befindet sich heute im Archiv der Schule. Die Fahne trägt den lateinischen Ausspruch mens agitat molem (etwa: der Geist bewegt die Materie) aus Vergils Epos Aeneis.
Das erste eigene Schulgebäude, in dem die Jungmannschule untergebracht war, wurde 1909 in der Reeperbahn errichtet. Architekt war Heinrich Bomhoff. Das Gebäude steht heute unter Denkmalschutz und beherbergt die Pestalozzischule. Beim Gebäude handelt es sich um einen mächtigen, dreigeschossigen Backsteinbau in Formen der Heimatschutzarchitektur mit mehrteiliger Dachlandschaft. Zu den besonderen Fassadenmerkmalen gehören die zwei nebeneinander liegenden hohen geschwungenen Giebel mit Ausrichtung auf die Kreuzung Reeperbahn/Gerichtsstraße.
Da die Schüleranzahl die Kapazität des Schulgebäudes in der Reeperbahn überschritt, zog die Jungmannschule selbst 1975 in das neu gebaute Schulzentrum Süd an den Stadtrand im neuen Stadtteil Wilhelmstal um.
Insgesamt werden etwa 800 Schüler unterrichtet.
Der Verein der Freunde und ehemaliger Schüler der Jungmannschule e. V. hat 850 Mitglieder (Stand 2008). Er gibt seit 1951 einen Jahresbericht über das Schulgeschehen heraus, den Vereinsmitglieder kostenlos erhalten.
Ein Ehemaligentreffen von Schülern und Lehrkräften wurde 1999 wiederbelebt und findet seitdem alljährlich im Stadthallenrestaurant von Eckernförde statt.
an Vorgängereinrichtungen:
Die Außenwände des Hauptgebäudes des Schulzentrums Süd in Eckernförde, das sich die Jungmannschule mit der Peter-Ustinov-Schule (Integrierte Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe) teilt und mit der Gorch-Fock-Schule (die jetzt in einem Nebengebäude untergebracht ist) teilte, bestehen aus mit Schaumstoff gefüllten Kunststoffplatten, die mit senkrecht stehenden Aluminiumprofilen verbunden sind. Diese durchgehenden Profile sind durch die hohe Wärmeleitfähigkeit von Aluminium gute Wärmebrücken. In der Ausgabe 01 des GEO-Magazins von 1982 wird das Schulgebäude in einem Artikel über Thermographie als Beispiel für mangelnde Wärmedämmung aufgeführt. Auf dem Wärmebild stechen die Profile markant hervor.
2006 wurde die Schule von außen mit einer isolierenden Fassade versehen. Somit sind diese Mängel nicht mehr vorhanden. Das im Zuge dieser Sanierung eingeführte neue Fenstersystem, bestehend aus sich elektrisch öffnenden Oberlichtern und nach außen zu öffnenden großen Klapp- und Kippfenstern, erwies sich jedoch als Fehlkonstruktion. Die Fenster lassen sich nicht weit genug öffnen (nur 15° weit), um bei großer Hitzeeinwirkung genügend frische Luft in die Räume des Gebäudes zu lassen. Aufgrund dieser Problematik sind im Sommer manche auf der Südseite der Schule befindlichen Klassenräume in der Mittagszeit nicht benutzbar.
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