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deutscher evangelischer Theologe Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Julius Müller (* 10. April 1801 in Brieg, Provinz Schlesien; † 27. September 1878 in Halle) war ein deutscher protestantischer Theologe.
Müller war ein Sohn des Pastors Karl Daniel Müller (1773–1858) und dessen Ehefrau Juliane Müller, geb. Linke (1774–1858). Seine Brüder waren Karl Otfried Müller (1797–1840) und Eduard Müller (1804–1875).
Müller studierte in Breslau, Göttingen und Berlin zunächst Jura, dann Evangelische Theologie. 1825 wurde er Pfarrer in Schönbrunn, Landkreis Strehlen, wo er zunächst sich als Lutheraner gegen die Einführung der preußischen Union einsetzte.[1] 1831 bekam er eine Berufung zum Universitätsprediger in Göttingen, wo er sich habilitierte. 1835 wurde er zum Professor für Dogmatik in Marburg berufen, wo er 1838/39 als Rektor amtierte.[2] 1839 wechselte er an die Theologische Fakultät der Universität Halle. Hier wurde er zu einem auch kirchenpolitisch einflussreichen Verteidiger der preußischen Union, für die er auf der Generalsynode von 1846 eine Lehrgrundlage entwarf. Auch sein Buch über die evangelische Union von 1854 bemühte sich um den Nachweis, dass die Bekenntnisschriften von Lutheranern und Reformierten im Fundamentalen übereinstimmten. 1848 nahm er an der Gründung des deutschen evangelischen Kirchentages teil. 1850 gründete er mit August Neander und Karl Immanuel Nitzsch die Deutsche Zeitschrift für christliche Wissenschaft und christliches Leben (bis 1861), ein führendes Organ der Vermittlungstheologie. Müller kann jedoch nur bedingt dieser Schule zugeordnet werden. Ebenso deutlich ist der Einfluss der Erweckungsbewegung, vor allem dank der engen Beziehung zu seinem Fakultätskollegen August Tholuck. Besonders in seinem Hauptwerk über die theologische Lehre von der Sünde zeigt er sich als Gegner des Liberalismus, weil er das Streben nach Autonomie als Ursprung der Sünde ansieht.
Während seiner Professur in Halle (Saale) wurde er Ehrenphilister des Hallenser Wingolf.
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