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US-amerikanische Schriftstellerin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Josephine Boylan Jacobsen (* 19. August 1908 in Cobourg, Ontario, Kanada als Josephine Winder Boylan; † 9. Juli 2003 in Cockeysville, Maryland) war eine US-amerikanische Schriftstellerin, die sowohl Lyrik als auch Kurzgeschichten publizierte. Daneben betätigte sie sich auch als Literaturkritikerin. Von 1971 bis 1973 war sie Consultant in Poetry der Library of Congress.
Geboren im kanadischen Cobourg während einer Urlaubsreise ihrer Eltern,[1] kam Josephine Winder Boylan – so ihr Mädchenname – im Alter von drei Monaten in die Vereinigten Staaten.[2] Zunächst wuchs sie in New York City auf, doch nach dem frühen Tod ihress Vaters zog ihre Mutter mit ihr nach Baltimore im Bundesstaat Maryland.[1] Sie erhielt Privatunterricht und besuchte später die Roland Park Country School, eine weiterführende Schule in Baltimore, die sie 1926 abschloss.[2] Anschließend betätigte sie sich als Schauspielerin in der in Baltimore recht bekannten Theatergruppe Vagabond Players.[3] Zusammen mit ihrer Mutter konvertierte sie zum katholischen Glauben, inspiriert durch die Hingabe französischer Pilger.[1] 1932 heiratete sie den Unternehmer Eric Jacobsen († 1995), der im Teeimportgeschäft tätig war.[4] Das Paar verbrachte jährlich einige Zeit in New Hampshire, doch blieb Maryland insgesamt ihr Lebensmittelpunkt.[2] Lange Zeit lebte sie im Großraum Baltimore. Im Sommer 2003 verstarb sie in einem Altersheim in Cockeysville in Maryland im Alter von 94 Jahren an Nierenversagen.[4] Sie hinterließ einen Sohn, mehrere Enkelkinder und zum Zeitpunkt ihres Todes einen Urenkel.[2]
Jacobsens entdeckte schon früh das Schreiben für sich; ihr erstes Gedicht veröffentlichte sie als Zehnjährige im St. Nicholas Magazine, einer damals bekannten Kinderzeitschrift.[1] 1940 gelang ihr mit der Liebeslyriksammlung Let Each Man Remember der Durchbruch als Dichterin. In den 1950ern und 1960ern experimentierte sie mit der literarischen Gattung der Lyrik und entwickelte die ihr eigenen stilistischen Elemente. Den Hauptteil ihres Werks nahm die Lyrik ein, doch Jacobsen verfasste hin und wieder auch Kurzgeschichten.[2]
Ein bedeutendes Maß öffentlicher Anerkennung wurde Jacobsen erst in der zweiten Hälfte ihres Lebens zuteil. So war sie von 1971 bis 1973 war sie Consultant in Poetry der Library of Congress. Die Position hieß später in Poet Laureate und ist eine der erstrebenswertesten Ehrungen in der US-amerikanischen Lyriklandschaft. In dieser Aufgabe beriet Jacobsen die Library of Congress zu deren Lyrik-Sammlung und organisierte Lesungen und Vorträge. Auch hielt sie selbst einige Reden und Lesungen ihres Werkes.[2] 1978/1979 war sie Vize-Präsidentin der Poetry Society of America.[3] Ferner saß sie in Fachgremien der Folger Shakespeare Library und des National Endowment for the Arts.[5] Weitere Auszeichnungen, darunter auch von der Poetry Society of America, erfolgten in den 1990ern und wurden ihr sowohl für ihr literarisches Schaffen als auch für ihr Engagement in der Nachwuchsförderung zuerkannt.[2]
Jacobsen war bekannt für ihre präzise Sprache und ihr Experimentieren mit verschiedenen Formen des Schreibens und Dichtens. Häufig bemühte sie eine naturlastige Metaphorik. Thematisch behandelte Jacobens unter anderem Fragen von Identität und Zuständen der menschlichen Existenz; der Journalist Wolfgang Saxon resümierte in einem Nachruf in der New York Times: „Für mehr als 80 Jahre lang verflechtete ihr Schreiben die physischen und spirituellen Belastungen des menschlichen Daseins.“[2] Auch ihr katholischer Glaube spiegelte sich in der Themensetzung ihres Werkes wieder, denn er war es, der Jacobsens Gedichten eine optimistische Note beisteuerte.[1]
Neben Monografien publizierte sie auch in diversen literarischen oder kulturellen Magazinen Amerikas, nicht zuletzt im New Yorker und der New York Times.[2] Einen kleineren Teil ihres Werkes nehmen literaturkritische Schriften ein. Unter anderem veröffentlichte sie in regelmäßigen Abständen Buchrezensionen in der Washington Post und verfasste mit William R. Mueller eine Biografien des Dramatikers Samuel Beckett und eine Doppel-Biografie über Jean Genet und Eugène Ionesco.[4] Für die Baltimore Sun verfasste Jacobsen in den 1970ern Reiseberichte und Op-Eds.[6] Gesamtausgaben von Jacobens Texten erschienen in den späteren 1990ern.[6]
Daneben war Jacobsen 1975 und 1995 Finalistin für den National Book Award for Poetry.[8] Zudem erhielt sie akademische Ehrentitel vom Goucher College, von der Notre Dame of Maryland University, von der Towson University und von der Johns Hopkins University.[3]
Lyrik
Kurzgeschichten
Literaturkritik
Gesamtausgaben
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