Joseph Rabinowitz/Rabinowitsch lebte in Kischinew (Kischineff) in Südwestrussland (Bessarabien), der heutigen Hauptstadt der Republik Moldau. Er reiste 1882 nach Jerusalem, um dort eine jüdische Kolonie zu gründen, fand seine Bekehrung auf dem Ölberg, das heißt er war plötzlich davon überzeugt, dass Jeschua Achinu (Jesus, unser Bruder) der Messias sei. Er gründete im Jahr 1884 in Kischinew unter dem Eindruck der dortigen Pogrome eine Gemeinschaft von „Israeliten des Neuen Bundes“, lehnte aber die Mitgliedschaft in einer christlichen Kirche ab, sondern betonte die Eigenständigkeit der Judenchristen als unabhängig von der christlichen Kirche. Allerdings erkannte er Jesus als den versprochenen Messias des Volkes Israels an. Er ist heute weitgehend vergessen, gilt aber als Vorläufer des messianischen Judentums (messianische Juden).
Schilderungen aus Russland. gesammelt aus: Jahrbuch für die Geschichte der Juden und des Judenthums, Institut zur Förderung der israelitischen Literatur (Hrsg.), Leipzig 1860–1869
Zwei Predigten in dem Gotteshause Bethlehem in Kischinew gehalten. Verlag Dörffling & Franke, Leipzig 1885
Franz Delitzsch (Hrsg.): Dokumente der südrussischen Christentumsbewegung. Selbstbiographie und Predigten von Joseph Rabinowitsch, Leipzig 1887
J. F. A. de le Roi: Die Evangelische Christenheit und die Juden unter dem Gesichtspunkt der Mission geschichtlich betrachtet, Bd. 2, Karlsruhe und Leipzig 1884, S. 349f.
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Kirche und Synagoge. Handbuch zur Geschichte von Christen und Juden. Darstellung mit Quellen, herausgegeben von Karl Heinrich Rengstorf und Siegfried von Kortzfleisch, Band 2, Stuttgart 1970 (dtv/Klett-Cotta, Band 2, München 1988, S. 634).
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Joseph Rabinowitz:Neue Documente der südrussischen Christentumsbewegung: Selbstbiographie und Predigten. Band32, Nr.54. Dörffling & Franke, 1887, S.1–54 (google.ro[abgerufen am 7.März 2022]).