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englischer Naturforscher, insbesondere Botaniker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Sir Joseph Banks, 1. Baronet GCB PRS (* 2. Februar 1742jul. / 13. Februar 1743greg. in London[2][3][4]; † 19. Juni 1820 ebenda) war ein britischer Naturforscher, insbesondere Botaniker, der Mitte des 18. Jahrhunderts James Cook auf seiner ersten Reise und Weltumsegelung (1768–1771) begleitete und zahlreiche naturwissenschaftliche Entdeckungen machte. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Banks“.
Joseph Banks ist der einzige Sohn von William Banks (1719–1761) und dessen Frau Sarah Bate (1720–1804). Das Haus der Familie in Revesby Abbey, Lincolnshire war im Jahre 1714 vom Urgroßvater gekauft worden.[5]
Der junge Banks wurde zunächst zu Hause unterrichtet. Ab April 1752 besuchte er die Harrow School und wechselte im September 1756 an das Eton College. Im Dezember 1760 trat er in das Christ Church College in Oxford ein. Bereits in Eton entdeckte Banks seine Vorliebe für Botanik und setzte seine Studien in Oxford fort.
Im Jahre 1766 verließ er England und ging mit Constantine John Phipps nach Neufundland und Labrador, um dort naturgeschichtliche Studien durchzuführen. Er beschrieb Pflanzen und Tiere des nordöstlichen Nordamerikas. Banks beschrieb 34 Vogelarten, darunter den Riesenalk (Alca impennis), der im Jahr 1844 ausstarb.
Banks wurde von der Royal Navy als auch von der Royal Society als Teilnehmer für die wissenschaftliche Expedition von James Cook in den Südpazifik von 1768 bis 1771 ernannt. Da er aus vermögenden Verhältnissen stammte, steuerte der 25-Jährige zur Finanzierung von James Cooks erster Expedition mit der HMS Endeavour denselben Betrag bei wie die Krone. Banks hatte die Teilnahme an dieser Expedition von 1768 gut organisiert. Er suchte einen Stab von zehn Personen aus. Der 39-jährige Botaniker Daniel Solander war ein Schüler von Carl von Linné und ebenfalls Mitglied der Royal Society. Mit Solander verband ihn eine lebenslange Freundschaft. Zwei Künstler sollten die Entdeckungen der Forschungsreise festhalten: Sydney Parkinson die Pflanzen und Alexander Buchan die Landschaft. Von dieser Expedition brachte er als erster den Eukalyptus, die Akazie und die Mimose nach Europa. Die Fahrt der Endeavour führte zunächst nach Brasilien, dann in andere Teile Südamerikas. In Brasilien entstand die wissenschaftliche Beschreibung der Bougainvillea (benannt nach dem französischen Seefahrer Louis Antoine de Bougainville). Die Reise führte dann nach Tahiti, wo der Durchgang der Venus beobachtet werden sollte, die eigentliche Aufgabe dieser Mission. Es folgte die erfolglose Suche nach dem Terra Australis genannten südlichen Kontinent. Danach wurde Neuseeland kartographiert und die Ostküste Australiens erkundet, wo James Cook in der Botany Bay ankerte. Hier verbrachte die Expedition fast sieben Wochen an Land, während das Schiff überholt wurde. Während ihres Australienaufenthaltes legten Banks, der schwedische Botaniker Daniel Solander und der schwedisch-finnische Zeichner und Naturforscher Herman Spöring ihre ersten großen Sammlungen der australischen Flora an und beschrieben viele neue Arten wie Emu und Kängurus.
Im Juli 1771 kehrte die Expedition nach England zurück, wo Banks schlagartig berühmt wurde. Ursprünglich plante er, an der zweiten Reise Cooks wieder teilzunehmen. Die Zusage der Admiralität wurde jedoch aufgrund der umfangreichen Forderungen von Banks hinsichtlich der Umbauten an den beiden Schiffen zurückgezogen. Banks organisierte daraufhin eine andere Expedition und unternahm 1772 mit Solander mit der St. Lawrence eine Expedition die ihn über die Hebriden, die Orkney-Inseln und nach Island führte, wo er den Hekla und den Großen Geysir besuchte.
Seit 1773 war er der inoffizielle Direktor der Königlichen Gärten in Kew, die unter seinem Einfluss einen Aufschwung erfuhren. 1774 wurde er in die Society of Dilettanti aufgenommen. Er war Gründungsmitglied und zeitlebens die treibende Kraft hinter der African Association. 1779 wurde er zum auswärtigen Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften gewählt.[6] Nach seiner Wahl zum Präsidenten der Royal Society im November 1778[7] wurde ihm am 24. März 1781 der erbliche Adelstitel eines Baronet, of Revesby Abbey in the County of Lincoln, verliehen. 1795 wurde er als Knight Companion in den Bathorden aufgenommen und wurde 1815 Knight Grand Cross des Bathordens. Im März 1779 heiratete er Dorothea Hugessen (1758–1828). Sie hatten keine Kinder.
Als der am längsten amtierende Präsident der Royal Society von 1778 bis 1820 stand er in Kontakt mit führenden Forschern seiner Zeit. Er initiierte die „Brotfrucht-Expedition“ der Bounty unter Leitung von Lieutenant William Bligh. Bligh fuhr als Offizier auf der Resolution bei Cooks dritter Weltumseglung.
Mit dem deutschen Naturforscher und Reiseschriftsteller Georg Forster, der Cook auf seiner zweiten Pazifikreise begleitet hatte, stand er jahrelang im Briefwechsel. 1785 wurde Banks zum Ehrenmitglied der Kgl. Bayerischen Akademie der Wissenschaften ernannt.[8] 1787 wurde er gewähltes Mitglied der American Philosophical Society. Im Jahr 1788 wurde er zum Mitglied der American Academy of Arts and Sciences und 1789 zum Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina[9] gewählt. Seit 1806 war er auswärtiges Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften und seit 1812 deren Ehrenmitglied.[10] 1772 wurde er in die Académie des sciences aufgenommen[11] und 1792 zum Fellow der Royal Society of Edinburgh gewählt.[12] Seit 1780 war er Ehrenmitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg.[13]
Neben seinen wissenschaftlichen Tätigkeiten fungierte Banks auch als Ratgeber für Handels- und Finanzangelegenheiten für König Georg III., der ihn 1797 zum Mitglied des Privy Council ernannte.[14] Mit dem König verband ihn zudem eine lebenslange Freundschaft.[15]
Auf Vermittlung von Robert Brown stellte er 1819 John Lindley als Hilfsbibliothekar ein. Lindley vollendete nach seinem Tod seine Schriften.[16] Der Schriftverkehr aus Banks’ Nachlass wird großteils in Australien aufbewahrt.
Da er keine Kinder hatte, erlosch sein Adelstitel bei seinem Tod.
Die Banks-Insel in den kanadischen Nordwest-Territorien, die fünftgrößte Insel Kanadas, wurde ihm zu Ehren benannt. Eine neuseeländische Halbinsel, die Banks Peninsula, sowie der auf dieser befindliche Distrikt wurden nach ihm benannt. Im Stadtteil Botany in Sydney sind ein Park, eine Straße sowie ein Industriegebiet nach Banks benannt.
Die Pflanzengattung Banksia L.f. aus der Familie der Silberbaumgewächse (Proteaceae) ist zu seinen Ehren benannt worden. Außerdem wurden ihm zu Ehren benannt die Gattungen Bankesia Bruce aus der Familie der Rosengewächse, Banksea J.König aus der Familie der Ingwergewächse (Zingiberaceae), Josephia R.Br. ex Knight aus der Familie der Silberbaumgewächse (Proteaceae), dazu die Fossilien-Gattungen Banksicarpus Velen. & Viniklář, Banksieaephyllum Cookson & S.L.Duigan und Banksites Saporta.[17]
Sein Porträt befindet sich seit 1967 auf der 5-Dollar-Note Australiens.[18] Ein Asteroid wurde am 19. September 2005 nach ihm benannt: (13956) Banks.
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