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Josef Schepers (* 9. März 1908 in Mesum; † 17. Januar 1989 in Münster) war ein deutscher Volkskundler, Hausforscher, Museumsleiter und Hochschullehrer.
Schepers wuchs in Mesum bei Rheine auf. Nach der Schulzeit studierte er Germanistik und Kunstgeschichte an den Universitäten Königsberg, Innsbruck und Münster. 1934 wurde er Assistent des Germanisten Jost Trier. Angeregt u. a. durch die Arbeiten Bruno Schiers begründete er den „Münsterischen hauskundlichen Arbeitskreis“ als studentische Arbeitsgruppe. Mit dem Fahrrad erkundeten, fotografierten und zeichneten er und seine Studenten die Geschichte und Verbreitung historischer Haus- und Siedlungsformen im Nordwesten Deutschlands. Dabei galt sein Augenmerk nicht nur der Gebäudegestaltung, sondern auch den Details des Fachwerkgefüges, der Ausstattung, der Freiraumgestaltung und schließlich der Verknüpfungen mit der Siedlungs-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte des jeweiligen Raumes. Als die Universität und die von Trier geführte Volkskundliche Kommission für Westfalen zunehmend unter Druck der nationalsozialistischen Kulturpolitik geriet, wechselte er 1939 in das Baupflegeamt der Provinz Westfalen, dessen neuer Leiter Gustav Wolf ihn mit den Worten angeworben hatte: "Kommen Sie zu uns, beim Bauen gibt es keine Ideologie". Dort konnte er seine Studien fortsetzen und 1943 seine Dissertation mit dem Thema "Das Bauernhaus in Nordwestdeutschland" fertigstellen. Nach Kriegseinsatz u. a. auf dem Balkan und Kriegsgefangenschaft kehrte er zunächst in das Baupflegeamt Münster zurück.
1953 wurde er mit vorbereitenden Arbeiten zu einem Westfälischen Freilichtmuseum beauftragt. 1960 erschien sein grundlegendes Werk "Haus und Hof westfälischer Bauern" als zweiter Band einer von Gustav Wolf begonnenen Reihe, die eine umfassende Topographie des Bauernhauses im deutschsprachigen Raum zum Ziel hatte. Im gleichen Jahr wurde er zum ersten Leiter des Westfälischen Freichtmuseums bäuerliche Kulturdenkmale berufen. Auf der Grundlage seiner Forschungen entwickelte Schepers, ausgehend von den traditionellen Landschafts- und Siedlungsformen Westfalens, ein großzügiges, bis heute gültiges Konzept, das er bis zu seiner Pensionierung 1976 weitgehend umsetzen konnte.
1967 wurde er Lehrbeauftragter an der Universität Münster und führte Volkskundestudenten in die Haus- und Möbelforschung ein. 1975 erfolgte seine Ernennung zum Honorarprofessor, ein Jahr darauf wurde die Einrichtung eines "Sonderforschungsprogramms Hausforschung" innerhalb der Volkskunde eingerichtet. Seine Tätigkeit in der Lehre und Forschung setzte er bis ins hohe Alter fort. Zu seinen Schülern gehören u. a. Stefan Baumeier, G. Ulrich Großmann, Fred Kaspar und Heinrich Stiewe.
Schepers gehörte zu den ersten Mitgliedern des 1950 gegründeten "Arbeitskreises für Hausforschung e.V." und war 1971 bis 1982 dessen geschäftsführender Vorsitzender.
Personendaten | |
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NAME | Schepers, Josef |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Volkskundler, Hausforscher, Museumsleiter und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 9. März 1908 |
GEBURTSORT | Mesum |
STERBEDATUM | 17. Januar 1989 |
STERBEORT | Münster |
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