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österreichischer Volksliedforscher und Politiker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Josef Pommer (* 7. Februar 1845 in Mürzzuschlag; † 25. November 1918 in Gröbming) war Herausgeber der Zeitschrift Das deutsche Volkslied und gilt als Mitbegründer der Österreichischen Ethnomusikologie.
Josef Pommer studierte bis 1871 in Wien. Während seines Studiums wurde er 1865 Mitglied der Burschenschaft Silesia Wien. Nach Abschluss seines Studiums unterrichtete er am Mariahilfer Real- und Obergymnasium in Wien Philosophie, Mathematik und Physik. Bis Ende 1889 gehörte Pommer dem „Deutschnationalen Verein“ um Georg von Schönerer an, trat aber aufgrund der permanenten Regierungsfeindlichkeit Schönerers und der damit einhergehenden Marginalisierung der eigenen Position aus. Der Austritt änderte nichts an Pommers antisemitischer Grundhaltung, er unterstützte Bürgermeister Karl Lueger und engagierte sich „für das nationale Deutschthum, das praktische Christenthum und das Volkswohl“. In weiterer Folge bekleidete er zwei politische Ämter: Er war von 1895 bis 1897 Wiener Gemeinderat und anschließend von 1897 bis 1907 als Mitglied der Deutschen Volkspartei Reichsratsabgeordneter von Cilli. Im Reichsrat vertrat Pommer seine antisemitische Ansichten vehement, wetterte immer wieder gegen „Sozialdemocraten und Judenliberale“ und bezeichnete den Reichsratsabgeordneten Wilhelm Ellenbogen als „frechen Juden“. Im Deutschen Klub und Deutschen Schulverein trat Pommer für die Durchsetzung antisemitischer Prinzipien ein.[1]
Pommer widmete sich in seiner Musikarbeit der Sammlung von Volksliedern. Einen Namen in der Musikszene machte er sich als Herausgeber der Zeitschrift Das deutsche Volkslied, die er ab dem Jahre 1899 publizierte, und als führender Mitarbeiter des Projekts Das Volkslied in Österreich. Dennoch verkündete Pommer seine antisemitische Haltung auch in diesem Bereich: anlässlich des zehnjährigen Jubiläums des „Deutschen Volksgesang-Vereines“ im Jahre 1900 behauptete Pommer, dass „nur Deutsche, Arier, nur Deutschbewußte das deutsche Volkslied, sein grunddeutsches Wesen fassen und würdigen“ könnten.[1]
Er war an der Gründung des Phonogrammarchivs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften im Jahr 1899 und des Österreichischen Volksliedwerkes 1904 wesentlich beteiligt und leitete das Unternehmen bis zu seinem Tod. Sein Sohn, der Bregenzer Pfarrer Helmuth Pommer, setzte seine Arbeit am Volksliedwerk fort.
Josef Pommer nahm sich am 25. November 1918 in Gröbming, Steiermark, das Leben.
1934 wurde die Josef-Pommer-Gasse in Wien-Hietzing nach ihm benannt, in Graz ist die Pommergasse und in Mürzzuschlag Dr.-Josef-Pommer-Gasse ⊙ nach ihm benannt.
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