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deutscher Maler, Graphiker, Lyriker und Schriftsteller sowie Illustrator von Zeitungen und Büchern Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Josef Fruth (* 31. Juli 1910 in Fürsteneck; † 21. Juli 1994 ebenda) war ein deutscher Maler, Graphiker, Lyriker und Schriftsteller sowie Illustrator von Zeitungen und Büchern.
Zeit seines Lebens wirkte der Künstler Josef Fruth als Maler, Grafiker und Dichter im Lebensraum zwischen Großer Ohe und Ilz im südlichen Bayerischen Wald in Fürsteneck. Noch heute befindet sich in der Alten Wache auf Schloss Fürsteneck sein Atelier. Aufgewachsen ist er im Moahof, dem aufgelassenen Säumerwirtshaus an einem ehemaligen Seitenast des Goldenen Steiges im Dorf Fürsteneck. Hier wurde er in seiner Kindheit geprägt von den historischen Begebenheiten und dem brauchtumsträchtigen Dorfleben, wie zum Beispiel den alten Masken der Dreschersuppe.
In seiner Schrift Mein Lebensweg beschrieb er den Weg zum Künstler mit folgenden Worten:
„Als ich in die Grundschule kam, hatte ich das Glück einen musischen Lehrer zu finden. Er förderte mein Verlangen zum Zeichnen und ich durfte eine historische Kopie für den Geschichtsunterricht vorbereiten. In Deutsch konnte ich vorbildliche Aufsätze schreiben. Später wurde ich sehr gefördert von Prof. Bruno Mauder, Glasfachschule Zwiesel, die damals als deutsche Meisterschule für Glas angesprochen wurde. Für mich war Prof. Mauder vor allem über seine ästhetischen Zeichnungen, geprägt vom Jugendstil, der große Zauberer in Glas. Nach vier kunstgewerblichen Semestern musste ich leider durch eine langwierige Erkrankung meine Ausbildung unterbrechen. Einen schöpferischen Ausweg fand ich in dieser Zeit des Gebrechens über die Literatur. Erste Gedichte von mir brachte eine Gewerkschaftszeitung ‚Einigkeit‘ in Berlin. Max Peinkofer, von Schrönghammer-Heimdal förderten mich im Schrifttum über Beiträge zu einer Kirchenzeitung, in den ‚Heimatglocken‘, der Donauzeitung und den Ostbayerischen Grenzmarken. In der Malerei und Grafik konnte ich meine Ausbildung überbrücken durch ein vierjähriges Privatstudium in Münchener Künstlerkreisen, das zur Ausübung im freien Beruf anerkannt wurde. Auf dieser Ebene waren meine größten Förderer der akademische Maler Karl Alexander Flügel und Prof. Edmund Steppes. Auch der Kollege Wilhelm Niedermayer von der Münchener Schule hatte dazu beigetragen.“
Fruth war 1944 auf der Großen Deutsche Kunstausstellung in München mit der Zeichnung Mädchenspielschar (70 × 49,5 cm) vertreten, die die Deutsche Arbeitsfront Berlin für 300 RM erwarb.
Trotz Krankheit wurde Fruth noch 1944 zum Dienst in der Wehrmacht in ein Feldlager im annektierten Protektorat Böhmen und Mähren einberufen. Dies in Verbindung mit einer folgenden Kriegsgefangenschaft hinterließ tiefe Spuren in der Seele des Künstlers.
Nach dem Krieg fokussierte Fruth seinen Themenkreis zuerst auf die Menschen seiner Heimat. Das raue Arbeitsleben und die Welt der Bräuche werden z. B. in Holzhauerstudien oder den bewegten Tanzbildern der Dreschersuppe lebendig. Auch die Nähe zum religiösen Jahreskreis spiegelt sich in manchen Arbeiten wider.
1966 war er Gründungsmitglied der Künstlergruppe „Bayerwaldkreis“, im Jahr 1981 wurde er als Mitglied in die Academia Italia aufgenommen.
Ab den 1970er Jahren treten mythologische Darstellungen und die Mahnung gegen die drohende Umweltzerstörung fundamental in seiner Aussage zutage. Hubert Weinzierl, ein Weggefährte Josef Fruths beschreibt den Lebensraum des Künstlers wie folgt: „Leo Tolstois Frage ‚wie viel Erde braucht der Mensch?‘ hat Josef Fruth auf seine Weise beantwortet. Es war das kleine Atelier in der ‚Alten Wache‘ zu Fürsteneck, umringt vom Blätterdach der Ulmen, der Ahorne, der Eschen und der Erlen, die den Fluss seines Lebens, die Ilz umsäumten und die beständige Heimat seiner Familie, zu der Atelierkatzen und Waldkäuze als die nächtlichen Fenstergäste gleichermaßen gehörten und in zahlreichen seiner Zeichnungen, Hinterglasbildern oder Gedichten wiederkehrte.“
In seinem schriftstellerischen Werk geht Fruth oft auf die elementaren Menschheitsfragen ein, wie z. B. in einem seiner bekanntesten Gedichte unter dem Titel
Mit seinen Kompositionen in Bild und Text hinterließ er der Nachwelt ein Bildnis dieser Landschaft und ihrer Menschen.
Freunde, Kenner der Kunstszene und seine Familie haben am 18. März 2006 in Fürsteneck einen Atelierkreis gegründet, der sich um das Werk für die Zukunft annimmt und versucht, es in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Mittlerweile hat der Verein über 80 Mitglieder, zum Teil weit über die Grenzen des Bayerischen Waldes hinaus bis nach Italien. Geschäftsführer des Atelierkreises Josef Fruth ist Gunther Fruth, erster Vorstand ist Franz Brunner.[1]
Ziele und Aufgaben des Atelierkreises:
Werkreihe Josef Fruth in sieben Bänden und Biografie
Im Jahr 1990, zum 80. Geburtstag des Künstlers, erschien die CD Josef Fruth liest eigene Lyrik. Konzept und Realisation Dieter Oehms, Mischungen: Sprache Musik im Arcostudio München, Produktion Polygram, Hamburg, 846614-2.
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