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deutsche Reederei Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Johs. Fritzen & Sohn war eine besonders in der Erzfahrt tätige Reederei im ostfriesischen Emden, die 1925 aus der 1923 von Johannes Fritzen und Wilhelm Nübel gegründeten Emder Dampferkompagnie Nübel & Fritzen AG mit dem Dampfer Radbod hervorging und 1979 ihre Aktivitäten einstellte.
Nach der Trennung der nur schwer vereinbaren Geschäfte von Nübel, der das Holzgeschäft mit älteren Schiffen und niedrigen Frachtraten präferierte, und Fritzen, der die profitablere Erzfahrt bevorzugte, wodurch die Schiffe stärker beansprucht wurden, übernahm Fritzen den Dampfer Radbod, die er nach seiner Frau in Katharina Dorothea Fritzen (2) umbenannte. Sein erstes Schiff gleichen Namens war zuvor am 2. Januar 1925 gestrandet und verloren gegangen. 1936 erwarb Fritzen einen großen Teil der Flotte des jüdischen Reeders Arthur Kunstmann in Stettin, der nach London emigrierte. Ein Teil des Geschäfts wurde daraufhin bis 1945 von Stettin aus abgewickelt. Andere Schiffe wurden nach 1939 als Kriegsbeute in die Fritzen-Flotte eingegliedert. Dafür mussten etliche Schiffe als Kohletransporter usw. für die Kriegsmarine abgestellt werden.
Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb Fritzen nur ein kleiner Küstendampfer, das ab 1948 wieder fahren durfte, und zwei Schlepper. In den folgenden Jahren wurde eine Flotte für die Massengutfahrt von Emden aus aufgebaut. Zunächst handelte es sich um alte aus dem Ausland aufgekaufte Schiffe, dann um Neubauten.
Neben der Seereederei wurde ab 1955 in Emden ein Bugsierbetrieb unterhalten, dem ein Stauerei- und Lagerbetrieb angeschlossen war. Auf der Ems wurde Schleppschifffahrt und in Emden über Tochterfirmen ein Treibstoff- und Mineralöl-Großhandel betrieben. Ebenfalls 1955 gründete die Reederei Fritzen eine Filiale in New York mit dem Namen Johs. Fritzen & Son Inc. Unter ihrem Management fuhren vier Schiffe der San Juan Carriers Ltd., die im Massengutgeschäft mit Erz von Peru nach Europa unterwegs waren. Anfang der 1960er Jahre brach dieses Geschäft mit Peru zusammen.
1963 übernahm die Thyssen-Bornemisza-Gruppe die in finanzielle Schwierigkeiten geratene Reederei, die sich danach Fritzen Schiffsagentur und Bereederungs-GmbH nannte. Das Geschäft wurde 1975 auf den Schleppbetrieb und die Schiffsagentur beschränkt. Ende der 1970er Jahre wurde es von der Schweizer Reederei Suisse-Outremer übernommen, die ebenfalls zu Thyssen-Bornemisza gehörte. 1979 wurde der letzte Schlepper verkauft. Die Schiffsagentur Fritzen wurde unter dem Dach der Poseidon Schiffahrt GmbH fortgeführt. Im Jahr 2011 ging die Johs. Fritzen & Sohn GmbH wieder in das Eigentum der Familie Fritzen über. Im gleichen Jahr wurde in Hamburg die Johs. Fritzen & Sohn GmbH & Co. KG gegründet, die im Bereich Projektentwicklung und Projektmanagement für den Schiffbau arbeitet.
Bei den folgenden Schiffen handelt es sich um Dampfschiffe, wenn nicht anders angegeben.
Ein Teil der Fritzen-Schiffe war in Stettin beheimatet. Auch das Management der Schiffe der Emdener Allgemeinen Verkehrs- und Handelsgesellschaft, Emsland, Emsriff, Emshörn, Emsstrom und Stadt Ems erfolgte durch die Fritzen-Gruppe. Zeitweise wurden weitere Schiffe bereedert oder befrachtet, so z. B. die Schiffe der Halcyon Lijn BV in Den Haag.
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