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US-amerikanischer Journalist und Autor, in Deutschland tätig Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
John Goetz (* 1962 in New York City, USA[1]) ist ein US-amerikanischer investigativer Journalist und Autor.[2]
John Goetz lebt und arbeitet seit 1989 in Berlin. Er war unter anderem für die Sunday Times,[3] die Los Angeles Times, die Süddeutsche Zeitung[4] und als Redakteur beim Spiegel tätig. Fernsehbeiträge erschienen bei 60 Minutes, den CBS Evening News, beim Rundfunk Berlin-Brandenburg und im Fernsehmagazin Panorama.[1] Seit 2011 arbeitet Goetz für den NDR im Hauptstadtstudio der ARD.[5]
Seit Anfang der 1990er Jahre mit der Situation in den Staaten des ehemaligen Ostblocks beschäftigt, produzierte Goetz 1993 unter dem Titel Deutsche Steuergelder für lettische SS-Veteranen zusammen mit Volker Steinhoff einen Beitrag für Panorama, der zum Auftakt weiterer drei Sendungen wurde, die die fortdauernden deutschen Rentenzahlungen an lettische ehemalige Angehörige der SS thematisierten. Erst 1997 wurde, ausgelöst durch die Medienberichterstattung, die deutsche Gesetzgebung entsprechend geändert und die Zahlungen eingestellt.[6][7]
2006 beschäftigte sich Goetz, zusammen mit anderen Journalisten, wieder bei Panorama, mit der Rolle von Agenten des Bundesnachrichtendienstes im von der Bundesregierung abgelehnten Irakkrieg.[8][9]
Ein weiterer Panorama-Bericht von 2006, an dem Goetz mitwirkte, hatte die Entführung des deutschen Staatsbürgers Khaled al-Masri durch die CIA zum Thema. Al-Masri war von Skopje aus in ein afghanisches Gefängnis transportiert und dort nach eigener Aussage gefoltert worden. Im Film wurden die Klarnamen von beteiligten CIA-Mitarbeitern offengelegt.[10][11]
Mit dem Buch Allein gegen Kohl, Kiep & Co. (2000) trugen die Autoren Goetz, Neumann und Schröm zur Aufdeckung der Hintergründe der CDU-Spendenaffäre bei.[12][13] 2012 veröffentlichte Goetz gemeinsam mit Christian Fuchs das Sachbuch Die Zelle über die rechtsextreme Terrorzelle Nationalsozialistischer Untergrund (NSU).
2021 fand er einige Peiniger des ehemaligen Guantanamo-Häftlings Mohamedou Ould Slahi, die bereit waren, sich für einen Film interviewen zu lassen. Einer von ihnen gab Folter zu und bereute es.[14]
Der Henri-Nannen-Preis 2011 ging für „besonders verständliche Berichterstattung“ an ein elfköpfiges Autorenteam des Spiegel, zu dem Goetz gehörte.[2][15] Ausgezeichnet wurde der Artikel Ein deutsches Verbrechen im Spiegel Nr. 5/2010, der sich kritisch mit dem Luftangriff bei Kundus am 4. September 2009 auseinandersetzt und ihn als Kriegsverbrechen bezeichnet.[16]
2015 gewann John Goetz für Jagd auf Snowden – Wie der Staatsfeind die USA blamierte in der Kategorie „Dokumentarfilm“ beim Preis der Deutschen Akademie für Fernsehen.
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