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deutscher evangelischer Theologe und Religionspädagoge Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Johannes Lähnemann (* 15. Juni 1941 in Schellerten) ist ein deutscher evangelischer Theologe und Religionspädagoge.
Lähnemann studierte in Bethel, Heidelberg, Wien und Münster Evangelische Theologie und legte 1965/1969 sein 1. und 2. theologisches Examen ab. 1967 heiratete er Susanne Lähnemann, geb. Dörner (1942–2004), Tochter von Friedrich Karl Dörner und Eleonore Dörner, Enkelin von Albert Benary. Seine älteste Tochter Henrike Lähnemann ist Mediävistin an der Universität Oxford. Er promovierte 1968 an der Universität Münster im Neuen Testament bei Willi Marxsen mit einer Arbeit über den Kolosserbrief und war von 1968 bis 1973 Wissenschaftlicher Assistent in Münster. Von 1973 bis 1980 war er Akademischer Rat bzw. Oberrat an der Pädagogischen Hochschule Lüneburg. Während seiner Zeit dort habilitierte er sich 1977 für Praktische Theologie/Religionspädagogik in Bern mit einer Arbeit zu Weltreligionen im Unterricht. 1981 erhielt er den Lehrstuhl für Religionspädagogik und Didaktik des evangelischen Religionsunterrichts an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, den er bis zu seiner Emeritierung 2007 innehatte. 2008 heiratete er Sabine Lähnemann, geb. Schulz-Pillgram. Seit 2010 lebt er in Goslar.
Lähnemanns Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind Weltreligionen im Unterricht, interreligiöses Lernen sowie Religionen und Friedenserziehung. In Nürnberg initiierte er zusammen mit seinem Mitarbeiter Werner Haußmann die Nürnberger Foren einer Erziehung zur Kulturbegegnung, bei denen Theologen, Religionswissenschaftler, Pädagogen, aber auch Politiker und Kulturschaffende zusammengeführt wurden.[1] Sie fanden in dreijährigem Turnus statt und wurden nach seiner Emeritierung zusammen mit seinem Nachfolger Manfred Pirner weitergeführt. Zusammen mit Hans Küng hat er die pädagogische Arbeit der Stiftung Weltethos/Tübingen aufgebaut. Mit seinen Kollegen Hartmut Bobzin und Mathias Rohe gründete er das Interdisziplinäre Zentrum für Islamische Religionslehre, eine der ersten deutschen Ausbildungsstätten für islamische Religionslehrkräfte. Zusammen mit Klaus Hock und Wolfram Reiss führte er das Forschungsprojekt „Die Darstellung des Christentums in Schulbüchern islamisch geprägter Länder“ durch. 2008 erhielt er das Bundesverdienstkreuz am Bande und den Tschelebi-Friedenspreis für Verdienste im christlich-islamischen Dialog.
Lähnemann nimmt Berater- und Gutachtertätigkeit in Fragen des interreligiösen Dialogs und interreligiöser Erziehung auf nationaler und internationaler Ebene wahr. Von 1999 bis 2019 war er Chairman der Peace Education Standing Commission (PESC) von Religions for Peace (RfP), die interreligiöse Friedenserziehungsprojekte dokumentiert und miteinander in Austausch gebracht hat,[2] sowie Vorstandsmitglied der deutschen Sektion von Religions for Peace (RfP). Er gründete 1988 die Nürnberger Gruppe der Religionen für den Frieden und hat sie bis 2023 geleitet. Er ist stellvertretender Geschäftsführer des Runden Tisches der Religionen in Deutschland und Mitglied der 2020 aufgebauten Standing Commission Interreligious Education von Religions for Peace International.
Festschriften
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