Der aus Hammelburg stammende Vater von Johann Andreas Herrlein war Bäcker und Fassmaler in Münnerstadt und ab ca. 1732 in Kleinbardorf. Von ihm erhielt Johann Peter gemeinsam mit seinen Brüdern Johann Andreas Herrlein und Andreas Herrlein die erste Ausbildung in der Malerei. Danach soll er als Malergehilfe in Wien gearbeitet haben, was sich urkundlich jedoch nicht belegen lässt. Von seinen neun Kindern wurden die Söhne aus seiner ersten Ehe mit Katharina Först, Johann Georg Herrlein (* 1756) und Kilian Herrlein (* 1766), ebenfalls Maler. Herrlein lebte ab 1749 in Kleineibstadt, von wo aus er – von einem kurzen Versuch 1757, eine Anstellung als Maler am Hof in Fulda zu erhalten, abgesehen – seine gesamte Tätigkeit ausübte, bevor er kurz vor seinem Tod nach Saal an der Saale zu seinem dort lebenden Sohn Andreas zog.
Johann Peter Herrlein war einer der führenden Künstler im Unterfranken des 18. Jahrhunderts. Neben Arbeiten vor allem in den katholischen Kirchen des Grabfelds führte er auch Aufträge in den evangelischen Kirchen des damals thüringischen Sondheim vor der Rhön und in Herpf aus. Besonders bemerkenswert ist ein ursprünglich für die Pfarrkirche in Kleineibstadt gefertigtes und jetzt in Würzburg befindliches, vollständig erhaltenes Heiliges Grab (Nachbildung), welches er im Stil der illusionistischen Quadraturmalerei von Andrea Pozzo, dessen Schriften er studiert hatte, perspektivisch bemalte.
Nach Herrlein sind in Bad Kissingen, Münnerstadt, Großbardorf, Schweinfurt und Saal an der Saale Straßen benannt.
Johann Pfeuffer: Johann Peter Herrlein, ein fränkischer Barockmaler. In: Die Mainlande. 10, 1954, S. 37f.
Johann Pfeufer: Johann Peter Herrlein, Rubens und Reni. In: Die Mainlande. [Beilage zur Main-Post] 7, 1956, S. 45–52.
Karl Sitzmann: Künstler und Kunsthandwerker in Ostfranken (= Die Plassenburg. Band 12). Kulmbach 1957. 2. Aufl. Kulmbach 1983, S. 244, 650.
Anton Schmitt: Die Stadtpfarrkirche zu Fulda. In: Fuldaer Geschichtsblätter. 30, 1954, S. 1–21.
Gemälde von Herrlein gefunden; in: Fränkisches Volksblatt. Schweinfurt 1958, Nr. 203, vom 6. September 1958.
Johann Pfeufer: Johann Peter Herrlein, ein fränkischer Barockmaler. Selbstverlag (Druck: Volkach), Karlburg 1966; 2. erweiterte Aufl. 1970.
St. Ägidius sagt das Herbstwetter an. Die Legende des Heiligen und ihre Darstellung durch Johann Peter Herrlein in der Kirche zu Kleinbardorf. In: Schweinfurter Tagblatt 1967, Nr. 200, S. 14.
Johann Pfeufer: Johann Peter Herrlein. Eine Nachlese. In: Die Mainlande. 18, 1967, S. 45–47, 51–52.
W. F.: Bedeutende Persönlichkeiten des Grabfeldes. Johann Josef Kessler (1711–1799). Johann Peter Herrlein (1722–1799). In: Rhönwacht 1968, S. 61–62.
Erhard Galmbacher: Johann Peter Herrlein, der Barockmaler unserer Heimat (1722–1799). In: HF 23, 1975, S. 236, 240, 243–244, 248.
Heinrich Mehl: Kirchen und Kapellen in Rhön-Grabfeld. Parzeller, Fulda 1979.
Lieselotte Klemmer:Herrlein, Johann Peter. In: Karl Bosl (Hrsg.): Bosls bayerische Biographie. Pustet, Regensburg 1983, ISBN 3-7917-0792-2, S.339 (Digitalisat).
J. Peter Herrlein fertigte Ostergrab. In: Fränkisches Volksblatt. 1985, Nr. 81 vom 6. April 1985.
„Heiliges Grab“ dokumentiert tiefe Volksfrömmigkeit. In: Fränkisches Volksblatt. 1985, Nr. 81 vom 6. April 1985.
Annette Faber: St. Ägidius in Kleinbardorf und die Kunst Johann Peter Herrleins.ISBN 3-9804672-1-X.
Annette Faber: Johann Peter Herrlein (1722–1799). Ein ländlicher Kunstbetrieb in Franken. Würzburg 1996, ISBN 3-429-01816-1 (mit ausführlichem Werkverzeichnis).