Johann David Schieferdecker
deutscher Theologe, Orientalist und Kirchenlieddichter Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Johann David Schieferdecker (* 9. November 1672 in Weißenfels; † 11. Juni 1721 ebenda) war ein deutscher Theologe, Orientalist und Kirchenlieddichter.
Schieferdeckers Vater war Lehrer am Gymnasium Illustre Augusteum in Weißenfels und später Superintendent. Er war der Onkel des nur wenig jüngeren Organisten und Komponisten Johann Christian Schieferdecker.
Johann David studierte ab 1690 an der Universität Leipzig Theologie und Orientalistik. Nach Erlangung der Magisterwürde 1692 hielt er hier Vorlesungen, für die er auch eine arabisch-türkische Grammatik herausgab.
1698 wurde er von der Universität Jena zum Doktor der Theologie promoviert und als Nachfolger seines Vaters zum Professor an das Gymnasium Illustre Augusteum in Weißenfels berufen; hier wirkte er bis zu seinem Tod 1721. Zugleich war er Pastor primarius an der Marienkirche, der Stadtkirche von Weißenfels. Zu ihrem Jubiläum gab er 1703 eine Festschrift heraus, in der sich der später immer wieder zitierte Weißenfelser Speisezettel findet. Er gab angeblich die Speisenfolge des Festmahls zur Einweihung vom 15. September 1303 wieder und galt deshalb lange als ältester deutscher Speisezettel, wurde aber 2012 als neuzeitliche Fälschung erkannt.[1]
Bekannt wurde er vor allem als Dichter von Kantaten-Texten und Kirchenliedern. Für die Hofkirche im Schloss Neu-Augustusburg und die Schlosskapelle in Sangerhausen schrieb er sechs Jahrgänge Kantaten, deren erster mit einer Widmung an den Herzog Christian 1713 erschien, die anderen 1716 bis 1720. Liebhold hat viele seiner Kantaten vertont.
Von seinen Kirchenliedern blieben einige bis ins 19. Jahrhundert in Gebrauch, darunter Ach, liebster Gott! wie wunderbar; Komm, segne Dein Volk in der Zeit und Von ganzem Herzen glauben wir und wollen’s fest behalten.
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