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1689 bis 1751 Geburtsort Darmstadt Sterbeort Darmstadt Beruf/Funktion Superintendent in Darmstadt Konfession evangelisch Namensvarianten Lichtenberg, Johann Konrad Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Johann Conrad Lichtenberg (* 9. Dezember 1689 in Darmstadt; † 17. Juli 1751 ebenda[1]) war ein deutscher evangelischer Theologe, Generalsuperintendent, Baumeister und Librettist.
Lichtenberg, dessen Vater Johann Philipp Lichtenberg (1660–1739) aus Kleinbockenheim und dessen Mutter eine geborene Rittberger war, besuchte das Darmstädter Pädagog und studierte ab dem 9. Mai 1707 Theologie an der Universität Gießen. Er interessierte sich außerdem für Vorlesungen in Mathematik, die auch Grundlagen der Mechanik, Zivil- und Militärbaukunst, der Astronomie und der Architektur beinhalteten.[2] Später studierte er in Jena (1710), Leipzig (1711) und in Halle (Saale) (1712).
Von 1712 bis 1715 lebte er im väterlichen Haus in Jägersburg, unterrichtete seine jüngeren Geschwister und plante Feldgeistlicher zu werden. Ab 1715 war er als Vikar in Nauheim tätig. 1716 wurde er als Pfarradjunkt in Neunkirchen (Baden) ordiniert.
Im Jahr 1717 heiratete er Catharina Henriette Eckhardt (1696–1764), eine Pfarrerstochter aus Bischofsheim.[3] Dadurch wurde der Darmstädter Hofkapellmeister Christoph Graupner sein Schwager, der 1711 die Schwester Sophie Elisabeth Eckhardt (1693–1742) geheiratet hatte. In diesem Jahr erschien von Lichtenberg eine Predigt Die schuldige Dankbarkeit vor das so herrliche als nützliche Reformationswerk des seeligen Dr. M. Luthers, an dem am 31. Oktober 1717 solenn gefeyerten Jubilaeo Reformationis.
Ab 1718 verfasste Lichtenberg sämtliche Texte zu Christoph Graupners Kirchenkantaten, die vorher verschiedene Autoren geliefert hatten.[4] Er schrieb bis 1743 insgesamt etwa 1500 Texte jahrgangsweise im Voraus zu den allsonntäglichen Kirchenmusiken, die dann größtenteils sein Schwager Graupner vertonte.
Seit 1729 war Lichtenberg Pfarrer in Ober-Ramstadt, ab 1733 zugleich Metropolitan[5] der Diözese Lichtenberg im Odenwald.
Im Jahr 1737 wurde sein Sohn Ludwig Christian Lichtenberg geboren, der später bedeutende Ämter am Hof Ernsts II. von Sachsen-Gotha-Altenburg innehatte. 1742 wurde als jüngstes der insgesamt neun Kinder Georg Christoph Lichtenberg geboren, der als Begründer des deutschsprachigen Aphorismus berühmt wurde.
Im März 1745 übersiedelte Lichtenberg mit seiner Familie in die Residenzstadt Darmstadt, da er als Nachfolger von Nikolaus Kuhlmann zum Stadtprediger in Darmstadt ernannt worden war. Ende März 1750 folgte Lichtenberg Friedrich Andreas Panzerbieter († 1749) als Superintendent[5] für die gesamte Obergrafschaft Katzenelnbogen nach, damit unterstanden ihm 75 Pfarreien.
Lichtenberg betätigte sich nebenher auch noch als Architekt von mehr als einem Dutzend Kirchen und Profanbauten, unter anderem des Rathauses Ober-Ramstadt und des Waisenhauses in Darmstadt.
Lichtenbergs Witwe zog nach seinem Tod mit fünf Kindern zu ihrer Nichte Maria Elisabeth Wachter, geb. Graupner, in das Haus von Christoph Graupner.[6]
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