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deutscher Studiendirektor und Heimatforscher Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Johann Brunner (* 29. April 1857 in Tirschenreuth; † 10. März 1941 in Cham) war ein deutscher Schulleiter und Heimatforscher.[1][2][3]
Brunner stammte aus einer Tirschenreuther Ackerbürger- und Lohnkutscherfamilie. Seine Ausbildung erhielt er in Metten, Amberg und Eichstätt. Er entschied sich dafür Lehrer zu werden und besuchte dazu 1873 die Präparandenschule Weiden. Seine erste Arbeitsstelle hatte er an der Schule in Schönberg. 1886 wurde er als Lehrer an die Präparandenschule Cham berufen, deren Leitung er von 1912 bis 1923 innehatte.[2][1]
Brunner veröffentlichte viele umfangreiche Schriften zur Heimatkunde der Oberpfalz, die er sorgfältig anhand von Urkunden und Originaldokumenten vor allem im Staatsarchiv Amberg recherchierte und belegte. Er schrieb Stadtchroniken von Cham, Rötz, Furth im Wald, Tirschenreuth und Waldmünchen. Außerdem schrieb er über Klöster und Hofmarken im Bezirk Cham. In Rundfunksendungen berichtete er über Mundartforschung und Heimatgeschichte.[2][1]
Die Johann-Brunner-Mittelschule Cham wurde 1984 nach Johann Brunner benannt.[2] In Brunners Geburtsstadt Tirschenreuth und in seiner Hauptwirkungsstätte Cham wurde jeweils eine Straße nach ihm benannt.[4][5] Brunner war Ehrenbürger der Städte Cham und Tirschenreuth.[2]
Brunner schrieb überwiegend sachlich, wenn auch – zumindest für heutiges Empfinden – in etwas schwärmerisch heimattümelndem Stil. Allerdings finden sich in seinen Werken, wenn auch nur ganz vereinzelt und selten, nationalistische und stark antisemitische Ergüsse. So zum Beispiel in dem 1925 veröffentlichen Schloß und Herrschaft Runding[6] und in dem 1940 veröffentlichten Das ehemalige Landsassengut Raindorf ...[7]. In beiden Werken erzählt Brunner vom Verkauf des Schlosses Runding an den jüdischen Bankier Jakob von Hirsch durch den bayerischen Staat, der damit seine Staatskasse aufbesserte. Beim Vergleich der beiden Stellen ist die Zunahme und Verschärfung antisemitischer Propaganda deutlich zu bemerken. Es ist unklar, inwieweit diese nationalistischen und antisemitischen Auslassungen Brunners eigener Überzeugung geschuldet oder nur ein Tribut an das herrschende nationalsozialistische Regime waren.[7]
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