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evangelischer Theologe Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Johann Botsack (auch: Botsaccus; * 11. Juni 1600 in Herford; † 16. September 1674 in Danzig) war ein deutscher evangelischer Theologe.
Botsack wurde als Sohn des damaligen Bürgers in Herford und späteren Vikar in Lübeck Barthold Botsack und dessen Frau Elisabeth (geb. Nagel) geboren. Sein Großvater war der Herforder Bürgermeister Johannes Botsack und die Großmutter väterlicherseits war Katharina Wittig von Liegen. Nach anfänglicher Ausbildung durch Privatlehrer und an der Elementarschule in Herford, setzte er 1613 seine Ausbildung in Lübeck fort. Dort fand er Aufnahme im Haushalt seines Onkels, den Kaufmann Friedrich Botsack. Dieser ermöglichte ihm im Alter von vierzehn Jahren einen Aufenthalt am Gymnasium in Hamburg und 1617 ein Studium an der Universität Wittenberg. Hier wurden Friedrich Balduin, Wolfgang Franz, Jakob Martini, Balthasar Meisner und Nikolaus Hunnius seine Lehrer. 1618 begab er sich aus gesundheitlichen Gründen wieder nach Lübeck und setzte anschließend seine Ausbildung an der Universität Königsberg bei Cölestin Myslenta fort.
Dort blieb er wegen der dort einfallenden Pest jedoch nicht lange und zog daher 1620 an die Universität Rostock[1]. Hier waren es vor allem Paul Tarnow und Johann Affelmann, welche Einfluss auf seine theologische Entwicklung nahmen. Am 2. Juni 1625 erwarb er sich in Rostock den akademischen Grad eines Magisters der philosophischen Wissenschaften. Anschließend wurde er Hauslehrer der Kinder von Helwig Garth[2]. Dessen ältesten Sohn Christian Garth begleitete er nach Wittenberg und bildete diesen, bis jener sich den Magistergrad erwerben konnte[3]. In Wittenberg betätigte er sich auch als Privatdozent und absolvierte weiter Studien bei Paul Röber, Wilhelm Leyser und Johann Hülsemann. Am 15(19). Juli 1630 erwarb er sich dort das Lizenziat der Theologie und promovierte am 15. März 1631 zum Doktor der Theologie.
Im August 1631 wechselte er als Rektor an das Akademische Gymnasium Danzig und wurde zugleich am 30. Oktober 1631 Pastor der Marienkirche. Im geistlichen Ministerium der Stadt führte er von 1643 bis 1661 als Senior Ministerii den Vorsitz.[4] und war zugleich Oberpfarrer der St. Johanniskirche ebenda. Im März 1672 wurde er aus seiner Stellung emeritiert.
Bekannt geworden ist Botsack als Gesinnungsgenosse von Abraham Calov und als Teilnehmer am Collegium in Thorn 1645, wo er neben Calov und Johann Hülsemann, einer der Hauptvertreter des lutherischen Bekenntnisses war. In Danzig setzte er mit Calov die gnesiolutheranerische Richtung gegenüber der Ideen der Philippisten durch. Als lutherischer Streittheologe des 17. Jahrhunderts füllte er seine Schriften mit konfessioneller Polemik gegen Katholiken, Reformierte und Sekten.
Seine erste Ehe schloss er im Februar 1631 in Wittenberg mit Sabina Hettenbach († 7. Dezember 1642 in Danzig), die Tochter des Professors der Medizin Ernestus Hettenbach, die Witwe des Professors der Theologie Wolfgang Franz. Seine zweite Ehe ging er 1644 mit Adelgunde Cramer († 17. Dezember 1659 in Danzig), die Tochter des Pfarrers St. Johann in Danzig Mag. Johann Jacob Cramer, ein. Aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor. Drei Söhne und drei Töchter. Zwei Söhne und eine Tochter starben vor dem Vater. Zwei Tochter und ein Sohn überlebten den Vater. Von den Kindern kennt man:
Er war der Onkel des Braunschweiger Superintendenten und Kopenhagener Theologieprofessors Bartholomäus Botsack.
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