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norwegischer Komponist Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Johan Kvandal (* 8. September 1919 in Christiania; † 16. Februar 1999 im nunmehrigen Oslo) war ein norwegischer Komponist, Organist und Musikkritiker.
Der als David Johan Jakob Johansen geborene Sohn des Komponisten David Monrad Johansen nahm zur deutlicheren Unterscheidung von seinem Vater 1940 den Namen Kvandal an (nach dem Hof der väterlichen Familie bei Mosjøen). Er studierte 1939 bis 1941 am Osloer Konservatorium bei Ingebjørg Gresvik (Klavier), Arild Sandvold (Orgel), Per Steenberg (Kontrapunkt und Komposition) sowie Geirr Tveitt (Komposition). Den Kompositionsunterricht setzte er 1942/1943 an der damaligen Reichshochschule für Musik und darstellende Kunst (der späteren Musikakademie und nunmehrigen Musikuniversität) in Wien bei Joseph Marx fort. Bereits im Oktober 1941 war Kvandal, zugleich mit seinem Vater, während der Okkupation Norwegens der mit den Nationalsozialisten kooperierenden faschistischen Partei Nasjonal Samling unter deren Führer Vidkun Quisling beigetreten. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erfolgte deshalb eine Untersuchung durch den Norsk Kunstnerråd (Norwegischer Kulturrat) wegen Landesverrats gegen ihn. Er wurde aus dem Norwegischen Komponistenverband ausgeschlossen, jedoch nach vier Jahren wieder zugelassen.[1]
Nachdem er in Oslo seine Examen in Dirigieren und Orgelspiel absolviert hatte, nahm Kvandal 1952 bis 1954 weiteren Unterricht bei Nadia Boulanger in Paris. Neben seinem kompositorischen Schaffen arbeitete er als Musikkritiker für die norwegischen Tageszeitungen Morgenposten und Aftenposten. 1959 bis 1974 war er Organist der Kirche in Oslo-Vålerenga. Zudem war er Funktionär in verschiedensten norwegischen Musikinstitutionen wie dem Norwegischen Komponistenverband und der Urheberrechtsorganisation TONO. 1951 bis 1976 war er mit Maria Teresia Unterrainer (1923–2008) verheiratet. Nach der Scheidung schloss er im selben Jahr die Ehe mit der Sopranistin Lilleba Lund (1914–2016). Er starb am 16. Februar 1999 im Radiumhospitalet Oslo.[2][3] Anlässlich des Gedenkjahres zum 100. Geburtstag kam es 2019 vor allem in Norwegen zu Würdigungen des Komponisten in Konzerten[4], Artikeln[5] und mittels Neuerscheinungen von Tonträgern mit Kvandals Musik.
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