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Brohm studierte von 1977 bis 1983 Visuellen Kommunikation an der Die Folkwangschule in Essen. Michael Schmidt hatte als Lehrbeauftragter 1978–79 einen großen Einfluss auf Brohm, der in der Folge auch an den Aktivitäten der von Schmidt gegründeten Werkstatt für Fotografie in Berlin-Kreuzberg partizipierte.[2]
Nach seinem Diplom 1983 ging Brohm mit einem Fulbright-Stipendium für ein Jahr an die Ohio State University und vertiefte seine Studien des Mediums auch in theoretischer Hinsicht bei Allan Sekula und Jonathan Green. Wieder zurück in Deutschland, arbeitet Joachim Brohm ab 1984 als freier Fotograf, darüber hinaus als Lehrbeauftragter für Fotografie unter anderem an den Fachhochschulen Bielefeld und Dortmund und an weiteren Orten im In- und Ausland. Ein Projekt des Siemens-Kulturprogramms ermöglichte ihm 1990 einen intensiven Arbeitsaufenthalt in Berlin. Zur gleichen Zeit erschien die Publikation „Industriezeit“ zu seiner ersten Einzelausstellung im Museum Folkwang Essen.
Verschiedene Reisen führten Brohm im Anschluss unter anderem nach Spanien oder über Europa hinaus nach Bangladesh. In einem 1995 erschienenen Buch hat der Fotograf eine Bildsequenz mit Motiven aus den unterschiedlichen Ländern in Kombination mit Aufnahmen aus dem Ruhrgebiet zusammengestellt, die seine spezielle, subtil-farbige Bildsprache erstmals im Zusammenhang in einer Publikation präsentiert.[3]
Brohms zentrales Projekt von 1992–2002 trägt den Titel Areal.[4] Über einen Zeitraum von 10 Jahren kehrte er immer wieder zu dem ehemaligen Industriegebiet im Norden Münchens zurück, um dessen komplette Umgestaltung zu einer so genannten „Parkstadt“ fotografisch zu begleiten. Dabei entstanden tausende von Farbaufnahmen, die aufgegebene Bauten und deren extensive Zwischennutzungen in teils vergleichenden Darstellungen zeigen, zahllose Fundstücke wie zurückgelassenes Arbeitsmaterial, Mobiliar und provisorische Artefakte führen den zeitlichen Veränderungsprozess dieses Ortes mit den Mitteln der Fotografie vor Augen.
1993 wurde Brohm zum Professor für künstlerische Fotografie an die Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig berufen, der er von 2003–2011 außerdem als Rektor vorstand. Im Juli 2021 wurde er offiziell verabschiedet.[1]
Joachim Brohm ist einer der ersten deutschen Fotografen, die sich bereits Ende der 1970er-Jahre mit dem Medium der Farbfotografie im künstlerischen Kontext auseinandersetzten.[5]
Dies war in jener Zeit gerade in Deutschland ungewöhnlich und innovativ, rechnete man die Farbfotografie doch eher den angewandten Bereichen wie der Werbung zu und proklamierte den Abzug in Schwarzweiß als fotografisch-künstlerisches Paradigma.[6]
1983–1984 Stipendium der Fulbright Commission
1985 Stipendium des Deutsch-Französischen Jugendwerks
1988 Stipendium der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach Stiftung für zeitgenössische deutsche Photographie
1984 Joachim Brohm: America Inside/Out, OSU University Gallery of Fine Art, Columbus/Ohio, USA
1999 Joachim Brohm: Areal (in Progress), Galerie Fotohof, Salzburg, A
2000 Joachim Brohm: Areal, Goethe-Institut, Rom, I
2002 Joachim Brohm – Areal, Fotomuseum Winterthur (weitere Stationen: Westfälischer Kunstverein Münster, Fotomuseum im Münchner Stadtmuseum)
2002 Joachim Brohm, Frehrking Wiesehöfer, Köln (mit Tata Ronkholz)
2003 Joachim Brohm, Areal, Gallery Luisotti, Santa Monica, Kalifornien, USA
2004 Joachim Brohm, FotoMuseum Provincie Antwerpen, B (mit Paul Casaer)
2004 Joachim Brohm, Areal, Frehrking Wiesehöfer, Köln
2005 Joachim Brohm, Fahren, Städtische Galerie Ravensburg
2005 Joachim Brohm: Areal, Goethe-Institut, London, GB
2007 Joachim Brohm, Kicken Berlin (mit Eugène Atget)
2007 Joachim Brohm. Ruhr, Josef Albers Museum Quadrat, Bottrop
2007 Joachim Brohm. Ohio, Galerie für Zeitgenössische Kunst, Leipzig
2008 Joachim Brohm und Valentina Seidel, Galerie Michael Wiesehöfer, Köln
2009 Joachim Brohm und Heribert C. Ottersbach: Culatra/Areal, Galerie Michael Wiesehöfer, Köln und Beck & Eggeling New Quarters, Düsseldorf
2009 Joachim Brohm. Fotografie, Kunsthalle Mainz
2010 Culatra. Joachim Brohm, „Allgarve’10“, CEAM, Quinta de Marim, Olhão, PT
2010 Joachim Brohm. COLOR, Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur, Köln (weitere Station: Landesgalerie Linz am Oberösterreichischen Landesmuseum, Linz, A)
2011 Joachim Brohm. Ohio, Gallery Luisotti, Santa Monica, CA,USA
2011 Joachim Brohm. Culatra, Kicken Berlin
2013 Places and Edges. Brancolini Grimaldi, London, UK
2014 Vernacular & Modern. Grimaldi Gavin, London, UK
2014 Typologie 1979. Beck & Eggeling, Düsseldorf
2015 Joachim Brohm, Valentina Seidel: Not A House/But A Face, Fotohof Galerie, Salzburg, A
2015 Not A House. Beck & Eggeling, Düsseldorf
2017 Mixed Media (III). About Architecture. Joachim Brohm in Dialog, Kicken Berlin
1986 Reste des Authentischen. Deutsche Fotobilder der 80er Jahre, Museum Folkwang, Essen
1991 Stipendien für Zeitgenössische Deutsche Fotografie der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung 1988 und 1989: Annette Frick, Pidder Auberger, Joachim Brohm, Rudolf Bonvie, Volker Heinze, Matthias Wähner, Museum Folkwang, Essen
1992 Surface Readings, The Photographers’ Gallery, London, GB
1993 Industriefotografie heute, Siemens Fotoprojekt, Staatsgalerie Moderner Kunst/Neue Pinakothek, München
2015 Green City: Geformte Landschaft – Vernetzte Natur. Ludwiggalerie Schloss Oberhausen, Oberhausen
2015 Ikonen und Konzepte - August Sander to Jim Dine. Stiftung Schloss Neuhardenberg, Neuhardenberg
2015 Human Nature. Art Collection Deutsche Börse, NRW Forum, Düsseldorf
1990 Joachim Brohm: Industriezeit, Text: Ute Eskildsen, Museum Folkwang, Essen
1990 Joachim Brohm. Berlin 1990, Text: Vince Leo, Realisation: Thomas Weski, Hrsg. Siemens AG, Berlin, München
1991 Joachim Brohm. 1987, Text: Heiner Schepers, Kunstverein Lingen, Lingen/Ems
1992 Joachim Brohm, Text: Peter Friese, Galerie Mathias Kampl, München, Galerie Fotohof, Salzburg
1995 Joachim Brohm: Kray, Hrsg. Timm Rautert, Texte: Heinz Liesbrock, Thomas Weski, Edition der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, Oberhausen: Plitt Druck und Verlag GmbH
1996 Joachim Brohm und Volker Heinze, Text: Raimund Stecker, Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf
1999 Joachim Brohm. Areal in progress. Ein fotografisches Projekt 1992–2002, Hrsg. Edition Fotohof, Salzburg, Texte: Moritz Küng, Joachim Brohm, Salzburg: Edition Fotohof
2002 Joachim Brohm. Areal. Ein fotografisches Projekt 1992–2002, Texte: Regina Bittner, Urs Stahel, Göttingen: Steidl
2005 Joachim Brohm. Fahren, Hrsg. Claudio Hils, Thomas Knubben, Text: Peter Piller, Städtische Galerie Ravensburg, Köln: Schaden Verlag
2007 Joachim Brohm. Ruhr, Hrsg. Heinz Liesbrock für das Josef Albers Museum Quadrat, Text: Heinz Liesbrock, Göttingen: Steidl
2009 Joachim Brohm. Ohio. Fotografien 1983–1984, Hrsg. Thomas Weski, Texte: Thomas Weski, Vince Leo, Göttingen: Steidl
2010 Joachim Brohm. COLOR, Hrsg. Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur, Landesgalerie Linz am Oberösterreichischen Landesmuseum, Text Gabriele Conrath-Scholl, München: Schirmer/Mosel
Zur Bedeutung von Michael Schmidts Werkstatt für Fotografie vgl. Gerhard Höfer: „Die Volkshochschulen füllen hier eine wichtige Lücke...Beispiel VHS-Werkstatt für Photographie in Berlin“, in: foto-scene, Mainaschaff, 2. Jahrg., Nr. 15, 1981, S. 7–14.
Vgl. Joachim Brohm. COLOR, Hrsg. Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur, Köln und Landesgalerie Linz am Oberösterreichischen Landesmuseum, Text von Gabriele Conrath-Scholl, München: Schirmer/Mosel, 2010, Klappentext.
Vgl. Thomas Weski: „Zwischenspiel. Joachim Brohms Fotografien Ohio“, in: Joachim Brohm: Ohio, Hrsg. Thomas Weski, Texte von Thomas Weski, Vince Leo, Göttingen: Steidl, 2009, S. 6ff.