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Französischer Paläograf Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Jean Mallon (* 20. Juni 1904 in Le Havre; † 16. November 1982[1]) war ein französischer Paläograph und Spezialist für römische Buchstaben (Graphen bzw. Glyphen).
Als Absolvent an der École nationale des chartes in Paris erhielt er 1927 sein Diplom als Archivar und Paläograph[2]. Anschließend war er Konservator bei den Archives nationales.
Jean Mallon hatte großen Einfluss auf die Entwicklung der französischen Paläographie. In den ersten Jahren seiner Arbeit, von 1937 bis 1939, behielt er die traditionelle Theorie bei, wonach alle spätantiken und frühmittelalterliche Schriftarten durch eine allmähliche Umformung aus der Capitalis quadrata bzw. Capitalis rustica stammen sollten. Mallon führte die Bedeutung des Duktus als dynamisches Element bei der Entwicklung von spätantiken Schriften ein[3]. Er veranschaulichte dies auch in seinen Werken und schuf den ersten paläografischen Film („DUCTUS“). Darin zeigte er, in aufeinanderfolgenden Animationen, die grafische Veränderung der Glyphen durch die alltägliche Gebrauchsschrift (Ältere römische Kursive und Jüngere römische Kursive) bis hin zur Minuskel (Halbunziale und Carolina). Zusammen mit Robert Marichal und Charles Perrat veröffentlichte er 1939 L’écriture latine de la capitale romaine à la minuscule.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war Mallon Projektleiter der „Nouvelle Paléographie“ (neue Paläographie) und veröffentlichte 1952 das Werk Paléographie romaine. Aufgrund seiner Originalität und seiner Arbeit in den Bereichen Epigraphik, Diplomatik, Papyrologie und Kodikologie galt er als „Pionier der neuen französischen Schule für Paläographie“[4].
Biografien
Film
Jean Mallon: DUCTUS – La formation de l’alphabet moderne. Ein teilweise animierter Kurzfilm, der sich mit dem Thema Paläographie auseinandersetzt, insbesondere mit der „Transformation“ der antiken lateinischen Buchstaben. Frankreich 1976, 21 min (online).
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