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tschechisch-französischer Maler Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Jaroslav Serpan, eigentlich: Iaroslav Sossountzov Serpan (* 4. Juni 1922 in Karlštejn, Tschechoslowakei; † 12. Mai 1976 in den Pyrenäen, Frankreich), war ein tschechisch-französischer Maler. Er gehört zu den bedeutenden Vertretern der Abstrakten Malerei nach dem Zweiten Weltkrieg. Seine Hauptwerke werden dem Informel und der Lyrischen Abstraktion zugerechnet.
Ivan Jaroslav Serpan wurde am 4. Juni 1922 in Karlštejn bei Prag als Kind russischer Eltern geboren. Im Jahr 1927 zog er nach Paris und studierte dort ursprünglich Mathematik und Biologie an der Sorbonne, bevor er im Jahr 1940 zur Malerei fand. Er beteiligte sich in den 40er Jahren in Paris an der Bewegung des Surrealismus. Unter dem künstlerischen Einfluss von Antoni Tàpies, André Masson und Wols entwickelt Serpan seine Kunst hin zum Informel und zur Lyrischen Abstraktion. Er formuliert konsequent eine eigene Bildsprache aus spontan gemalten Lineaturen, die sich auf der Leinwand unter Anwendung einer Écriture automatique zu unterschiedlich strukturierten Organismen zusammenschließen und sich als Kraftfelder psychischer Improvisationen manifestieren. Am Übergang von den 1960er zu den 1970er Jahren verfestigt sich die Formensprache bei Serpan allmählich und es entstehen zunehmend Bildwelten, die er unter Anwendung von teilweise comic-artigen bunten Formen zu interstellaren Welten gestaltet, Produkte seiner schöpferischen Fantasie. In seinem Spätwerk kann man eine gewisse Hinwendung zu Kandinskys Kleinen Welten erkennen, die ab 1922 entstanden und einen Umbruch in dessen Werk markieren.[1]
Am 12. Mai 1976 ist Jaroslav Serpan bei einer Bergtour in den Pyrenäen im Département Ariège verschollen. Seine Leichnam wurde im Mai 1981 gefunden.
Bereits 1947 zeigte die Galerie Maeght, Paris, erste Werke von Serpan in der Ausstellung Le Surréalisme en 1947. Exposition internationale du surréalisme.[2] Im Jahr 1951 zeigte Paul Facchetti im November in seinem einen Monat zuvor eröffneten Studio Paul Facchetti in Paris Werke von Serpan, zusammen mit Bildern von Jean Fautrier, Jean Dubuffet, Georges Mathieu und Henri Michaux, in der wichtigen Ausstellung: „Les Signifiants de l´Informel“, die der Kunstkritiker Michel Tapié[3] organisierte. Damit war der Begriff des Informel formuliert. Ein Jahr später schrieb Tapié seinen weiteren berühmten Artikel Un art autre: où il s'agit de nouveaux dávilages du réel, dem ebenfalls bei Facchetti eine Ausstellung folgte, ein ausführliches Essay zur Art informel. Im Jahr 1959 war Serpan Teilnehmer der documenta 2 in Kassel.[4] Über Paul Facchetti kam eine Begegnung des Künstlers mit Margarete Lauter, einer Galeristin aus Mannheim, zustande. Seit Mitte der 60er Jahre war Serpan mit ihr und ihrer Familie eng befreundet. Er realisierte gemeinsam mit Lauter mehrere Präsentationen in Einzel- und Gruppenausstellungen. Nach seinem Ableben organisierte die Galerie Lauter in Kooperation mit Lucienne Sossountzov, der Witwe des Künstlers, weitere Projekte.[5]
Werke Serpans befinden sich unter anderem im MoMA und im Solomon R. Guggenheim Museum, New York.[6]
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