Jan Baegert (*um 1465 in Wesel; †nach 1527, evtl. 1535 in Wesel[1]) war ein Maler am Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit in der westfälischen und niederrheinischen Region. Zahlreiche Auftragswerke aus diesen beiden Regionen deuten auf seinen Bekanntheitsgrad zu dieser Zeit hin.
Jan Baegert hatte seine Ausbildung in der Werkstatt seines Vaters Derick Baegert erhalten. Eventuell war er von 1482 bis 1484 auf Wanderschaft in den Niederlanden. 1492 ist er als Meister in Kalkar tätig. Ab 1502 führte er nach dem Tod des Vaters dessen Werkstatt in Wesel weiter.
Auch wenn sich in Jan Baegerts Spätwerk der Einfluss neuer Malweise und Motive aus der Renaissance finden lassen, bleibt sein Werk dennoch allgemein dem Stil der Spätgotik verbunden.[2]
Bekannt sind z.B. die Altartafeln des Jan Baegerts in Münster, Teile davon sind eines der ältesten städtischen Kunstbesitze der Stadt. Als beidseitig bemalten Eichenholztafeln waren sie Teil eines Flügelaltars und wurden wahrscheinlich im 18. Jahrhundert getrennt.[3][4] 14 Tafeln sind heute im Stadtmuseum, zwei weitere befinden sich in Privatbesitz.
In Wesel findet sich von Jan Baegert z.B. ein Altarbild der Auferstehung von 1517/22.
Es wird behauptet, dass Jan Baegert identisch sei mit dem sogenannten Meister von Cappenberg, dem Maler eines kleinformatigen Flügelaltars in der ehemaligen Stiftskirche Cappenberg im südlichen Münsterland.[5][6]
U.a. wird ihm ein „Bild eines Stifters im Jagdkostüm“; Öltempera auf Eichenholz, zugeschrieben.
Alfred Stange: Jan Baegert. Der Meister von Kappenberg. In: Westfalen. Hefte für Geschichte, Kunst und Volkskunde 30 (1952), S. 198–200.
Gundula van Oyen: Jan Baegert, der Meister von Cappenberg. Dissertation Göttingen 1953.
Gundula Tschira-van Oyen: Bruchstücke einer Kalvarienberges Jan Baegerts. In: Westfalen. Hefte für Geschichte, Kunst und Volkskunde 32 (1954), S. 104–114.
Friedrich Gorissen: Zwei kleine Altarwerke des Weseler Malers Jan Baegert um 1525. Ausstellungskatalog. Kleve 1963.
Paul Pieper: Jan Baegert und der Liesborner Altar. In: Westfalen. Hefte für Geschichte, Kunst und Volkskunde 44 (1966), S. 55–57.
Gundula Tschira-van Oyen: Die Flügel des Xantener Antoniusaltares von Jan Baegert und der Spätstil Derick Baegerts. In: Wallraf-Richartz-Jahrbuch 33 (1971), S. 307–312.
Gundula Tschira-van Oyen: Jan Baegert, der Meister von Cappenberg. Ein Beitrag zur Malerei am Niederrhein zwischen Spätgotik und Renaissance. Gesamtdarstellung und kritischer Katalog (= Studien zur deutschen Kunstgeschichte. Band 352). Koerner, Baden-Baden 1972.
Horst Appuhn, Paul Pieper: Jan Baegert, der Meister von Cappenberg. Ausstellungskatalog. Cappenberg 1972.
Gert von der Osten: Ein Männerkopf des Jan Baegert. In: Niederdeutsche Beiträge zur Kunstgeschichte 14 (1975), S. 77–80.
Gundula Tschira-van Oyen: Ein Fund aus dem Spätwerk Jan Baegerts. In: Westfalen. Hefte für Geschichte, Kunst und Volkskunde 77 (1999), S. 470–489.
Sven Lüken: Die Verkündigung an Maria im 15. und frühen 16. Jahrhundert. Vandenhoeck & Ruprecht 2000, S. 123–124.
Janneke Bauermeister: Jan Baegert. Die Heilige Sippe (= Patrimonia. Band 336). Berlin 2008.
Valentina Vlašić (Red.): Schönheit & Verzückung. Jan Baegert und die Malerei des Mittelalters. Ausstellungskatalog. Kleve 2024.
Vgl. Gundula Tschira-van Oyen: Jan Baegert, der Meister von Cappenberg. Ein Beitrag zur Malerei am Niederrhein zwischen Spätgotik und Renaissance. Gesamtdarstellung und kritischer Katalog (= Studien zur deutschen Kunstgeschichte. Band 352). Koerner, Baden-Baden 1972, S. 201f.
Gundula Tschira-van Oyen: Jan Baegert, der Meister von Cappenberg. Ein Beitrag zur Malerei am Niederrhein zwischen Spätgotik und Renaissance. Gesamtdarstellung und kritischer Katalog (= Studien zur deutschen Kunstgeschichte. Band 352). Koerner, Baden-Baden 1972.