Remove ads
amerikanischer Politikwissenschaftler Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
James Quinn Wilson (* 27. Mai 1931 in Denver, Colorado; † 2. März 2012 in Boston, Massachusetts) war ein amerikanischer Politikwissenschaftler. Bekanntheit verdankt er u. a. der Broken-Windows-Theorie zur Dynamik der Ausbreitung von Kriminalität, die er in den 1980er Jahren gemeinsam mit George L. Kelling entwickelt hat. Der damalige Präsident George W. Bush ehrte Wilson 2003 mit einer der beiden höchsten zivilen Auszeichnungen des Landes, der Presidential Medal of Freedom.
James Q. Wilson wuchs in Long Beach, Kalifornien auf, wo er öffentliche Schulen besucht hat. Bis 1952 studierte er an der University of Redlands, leistete dann Militärdienst in der United States Navy (1952‒1955) und studierte anschließend an der University of Chicago, wo er im Fach Politikwissenschaft 1957 den Masters- und 1959 den Ph.D.-Grad erlangte. Von 1961 bis 1987 lehrte er an der Harvard University, von 1985 bis 1997 an der University of California, Los Angeles und danach an der Pepperdine University.
Zu den zentralen Forschungsgebieten Wilsons zählte das Verhalten von Polizisten und Gesetzesbrechern. Großen Einfluss erlangte seine Theorie, nach der Polizisten effizienter zur Bekämpfung von Kriminalität beitragen, wenn sie nicht in erster Linie Täter zu jagen versuchen, sondern in dem Sinne präventiv arbeiten, dass sie in Stadtteilen, die von der Verwahrlosung bedroht sind, proto-kriminelles Verhalten wie z. B. den offenen Drogenhandel, Graffiti und Beförderungserschleichung unterbinden. In den 1990er Jahren hat der New Yorker Bürgermeister Rudy Giuliani diese Überlegungen in seiner Stadt mit Erfolg in die Praxis umgesetzt.[1]
Neben seiner Forschungs- und Lehrtätigkeit und dem Schreiben und Herausgeben von Fachbüchern war Wilson als Berater in zahlreichen politischen Gremien tätig. 1966 war er Chairman der White House Task Force on Crime, 1972‒1973 Chairman der National Advisory Commission on Drug Abuse Prevention, 1981 gehörte er der Attorney General's Task Force on Violent Crime, 1985‒1991 dem President's Foreign Intelligence Advisory Board, 1971‒1993 dem Board of Directors der Washingtoner Police Foundation und danach dem President’s Council on Bioethics an. Ebenso war er in Think Tanks und in der Wirtschaft tätig, etwa als Mitglied und Chairman des Board of Academic Advisers des American Enterprise Institute (seit 1976) und im Board of Directors der State Farm Insurance Companies und der RAND Corporation. Zu den wissenschaftlichen Körperschaften, denen Wilson angehörte, zählen die American Political Science Association, der er 1991/92 als Präsident vorstand[2], die American Academy of Arts and Sciences (1966) und die American Philosophical Society (1984).[3]
Mit seiner Frau Roberta, geb. Evans, hatte er zwei Kinder und veröffentlichte mit ihr gemeinsam ein Buch über Meeresfische. Wilson lebte viele Jahre in Malibu, Kalifornien und verstarb 2012 an den Folgen einer Leukämie-Erkrankung.[1]
Herausgeber
Autor
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.