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lettischer Komponist Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Jāzeps Vītols (deutsch Joseph Wihtol; * 26. Juli 1863 in Wolmar; † 24. April 1948 in Lübeck) war ein lettischer Komponist.
Jāzeps Vītols war der Sohn des Lehrers Jānis Vītols und seiner Ehefrau Anna Vītola und wuchs in Jēkabpils (Jakobstadt) auf.
1880 begann er ein Kompositionsstudium am Sankt Petersburger Konservatorium bei Julius Johannsen und Nikolai Rimski-Korsakow. Nach dem Abschluss seines Studiums im Jahre 1886 blieb er am Konservatorium und unterrichtete Komposition.[1] Ab 1901 wurde er an demselben Institut als Kompositionsprofessor tätig. Zu seinen Petersburger Schülern zählen unter anderen Nikolai Mjaskowski, Georg von Albrecht und Sergei Prokofjew. 1914 wurde eine seiner Kompositionen in die Anthologie Maîtres contemporains de l’orgue aufgenommen. 1918 kehrte Vītols nach Lettland zurück und wurde Dirigent an der Lettischen Nationaloper in Riga.[1] Im Jahre 1919 gründete er das Lettische Konservatorium, das später zu seinen Ehren in „Lettische Musikakademie Jāzeps Vītols“ umbenannt wurde. Von 1919 bis 1944 leitete er das Konservatorium sowie dessen Kompositionsklasse. Seine prominentesten Schüler aus dieser Zeit waren Jānis Ivanovs und Ādolfs Skulte. 1923 wurde er Mitbegründer des Lettischen Komponistenverbandes. Im Jahre 1944 flüchtete er mit seiner Frau Annija nach Deutschland,[1] wo er in Flensburg lebte. Er starb 1948 in einem Lübecker Krankenhaus. Seine sterblichen Überreste wurden 1993 nach Riga überführt. Vītols war nicht nur als Komponist und Pädagoge aktiv. Neben seiner Dirigententätigkeit trat er auch als Pianist auf und verfasste zeit seines Lebens zahlreiche musikkritische Werke.
Jāzeps Vītols gilt als Begründer der lettischen Nationalmusik, da er der erste lettische Komponist von Format war. Stilistisch ist er eindeutig der Nationalromantik zuzuordnen. Seine Kompositionen können den Einfluss seines Lehrers Rimski-Korsakow nicht verleugnen. Dies zeigt nicht zuletzt die brillante Orchestrierung, die auch an Vītols' Freund Alexander Glasunow erinnert. Auch während seiner Zeit in Russland interessierte er sich sehr für die lettische Folklore – er leitete zeitgleich den Lettischen Chor in St. Petersburg. Daher trägt seine Melodik deutlich lettische Züge, oft unter Verwendung der Dainas. Er komponierte seine sinfonischen Werke stets in Sonatenhauptsatzform; ihre dramaturgische Wirkung gilt als beispielhaft. Vītols war ein eher konservativer Komponist mit hervorragender Kompositionstechnik.[2]
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