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deutscher Historiker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Jörg Konrad Hoensch (* 8. September 1935 in Freudenthal (heute Bruntál), Tschechoslowakei; † 24. Februar 2001 in Saarbrücken) war ein deutscher Historiker. Laut dem Osteuropa-Experten Robert Luft war Hoensch bis zu seinem Tod der beste Kenner der slowakischen Geschichte innerhalb der gesamten deutschen Geschichtswissenschaft.[1]
Jörg Hoensch wuchs zunächst in Mährisch-Schlesien auf, sein Vater stammte aus dem Gebiet Zips (heute Spiš) in der nordöstlichen Slowakei. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Familie in die amerikanische Besatzungszone nach Deutschland ausgesiedelt. Nach dem Abitur in Ludwigsburg studierte Hoensch ab 1955 die Fächer der Germanistik, Geschichte, Anglistik und Slavistik an den Universitäten Marburg, Wien, Bristol und Tübingen. In Tübingen legte er 1959 das Erste Staatsexamen ab. Nach einem längeren Studienaufenthalt an der University of California, wo er den Master of Arts erwarb, kehrte er nach Tübingen zurück. 1963 wurde Hoensch bei Werner Markert mit einer Arbeit über die Slowakei und Adolf Hitlers Ostpolitik promoviert. Anschließend war er acht Jahre als wissenschaftlicher Assistent am Tübinger Institut für osteuropäische Geschichte und Landeskunde tätig. Hoensch leitete seit 1972 bis zu seiner Emeritierung den Lehrstuhl für osteuropäische Geschichte an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken. Am 15. Februar 2001 beendete Hoensch seine Lehrtätigkeit mit seiner gemeinsam mit Reinhard Schneider abgehaltenen Abschiedsvorlesung, zugleich wurde der Lehrstuhl aufgelöst. Von 1995 bis 2001 war Hoensch Mitherausgeber der Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung. Hoensch war Mitglied der Deutsch-tschechischen und der Deutsch-slowakischen Historikerkommission.
Hoensch galt als einer der bedeutendsten neuzeitlichen Osteuropaexperten und veröffentlichte zahlreiche Arbeiten in Deutschland, Ungarn, der Slowakei und Tschechien. Hoensch legte 1996 mit seiner Biografie zum römisch-deutschen Kaiser Sigismund ein Standardwerk vor.[2] Bereits zuvor veröffentlichte er eine Untersuchung zum Itinerar Sigismunds.[3] Das Itinerar unterteilt er in die Zeit vor Sigmunds ungarischer Königsherrschaft (1368–1387) und die Zeit vor seiner Wahl zum Deutschen König (1387–1411) und bis zu seinem Tod (1411–1437). Über Matthias Corvinus legte er 1998 das erste deutschsprachige Lebensbild.[4] Im Jahr 2000 veröffentlichte er eine einschlägige Überblicksdarstellung zur spätmittelalterlichen Herrscherdynastie der Luxemburger.
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