1465 wirkte van Meckenem in Kleve und war 1482 nachweislich für den Rat der Stadt Bocholt tätig.
Mit 550 Kupferstichen hat van Meckenem das umfassendste Werk aller Kupferstecher des 15. Jahrhunderts hinterlassen. Neben eigenen Arbeiten fertigte Israhel van Meckenem auch viele Stiche nach Werken von Albrecht Dürer, Hans Holbein der Ältere und Martin Schongauer, wobei er zudem als Verleger auftrat. Auch Franz von Bocholt schuf Motive, an die sich Israhel van Meckenem angelehnt haben soll.
Zu den bekanntesten Arbeiten des Künstlers gehört die Folge von zwölf Blättern der Darstellungen aus dem Alltagsleben. Ein wichtiges kunstgeschichtliches Dokument für das ausgehende 15. Jahrhundert ist das Doppelbildnis des Künstlers mit seiner Frau Ida. Sehr schöne, allegorisch-moralische Stiche von Liebespaaren entstanden in der Zeit zwischen 1495 und 1503.
Sein Grab befindet sich in der Bocholter Pfarrkirche St. Georg, wo er 1503 beigesetzt wurde.[1] Eine Zeichnung von seinem Grabstein soll sich im Britischen Museum erhalten haben.[2]
Ein erstes Werkverzeichnis mit biografischen Angaben auch zu seiner Familie wurde 1839 von Georg Kaspar Nagler veröffentlicht.[3] Das heute maßgebliche Werkverzeichnis wurde 1986 von Tilman Falk und Fritz Koreny publiziert.
Max Geisberg: Der Meister der Berliner Passion und Israhel van Meckenem. Studien zur Geschichte der westfälischen Kupferstecher im 15. Jahrhundert. Straßburg 1903 (Reprint Kraus, Nendeln 1979, ISBN 3-262-00304-2).
Anni Warburg: Israhel van Meckenem. Sein Leben, sein Werk und seine Bedeutung für die Kunst des ausgehenden 15. Jahrhunderts. Schroeder, Bonn 1930.
Max Lehrs: Geschichte und kritischer Katalog des deutschen, niederländischen und französischen Kupferstichs im XV. Jahrhundert. Israhel van Meckenem, Wien 1934, Bd. 9. (Digitalisat).
Elisabeth Bröker (Hrsg.): Israhel van Meckenem, Goldschmied und Kupferstecher. Zur 450. Wiederkehr seines Todestages. Westfalendruck, Dortmund 1953.
Jutta Schnack: Der Passionszyklus in der Graphik Israhel von Meckenems und Martin Schongauers. Aschendorff, Münster 1979.
Tilman Falk, Fritz Koreny: Israhel van Meckenem. (=Hollstein’s German engravings, etchings and woodcuts, 24) Amsterdam 1986.
Brigitte Lymant: Die sogenannte „Folge aus dem Alltagsleben“ von Israhel von Meckenem. Ein spätgotischer Kupferstichzyklus zu Liebe und Ehe. In: Wallraf-Richartz-Jahrbuch 53 (1992), S. 7–44.
Otmar Plaßmann: Israhel van Meckenem. Kupferstecher des späten Mittelalters aus Westfalen. Katalog zur Ausstellung des Museums im Kloster Grafschaft. Bonifatius, Paderborn 2000, ISBN 3-00-006146-0.(Rezension von Fritz Koreny in Print Quarterly, 28, 2001, S. 469ff.).
Achim Riether: Israhel van Meckenem (um 1440/45–1503). Kupferstiche – Der Münchener Bestand. Katalog zur Ausstellung 14. September bis 26. November 2006, München 2006, ISBN 978-3-927803-44-2.
Hans M. Schmidt: Miscellanea zu Israhel van Meckenem. In: Das Münster 2/2018, S. 207–212.
Georg Ketteler: Israhel van Meckenem (um 1440-1503), Goldschmied und Kupferstecher in Bocholt. In: Westmünsterländische Biografien, 3, Reihe: Geschichte im Westmünsterland, 9. Hg. und Verlag Gesellschaft für historische Landeskunde des westlichen Münsterlandes, Vreden und Bredevoort 2018, S. 33–48.
Hans M. Schmidt: Das „Herodesfest“ des Israhel van Meckenem oder Verlöbnisfeier am Hof des Herzogs von Kleve, ein frühes Historienbild. In: Das Münster. Zeitschrift für christliche Kunst und Kunstwissenschaft 1/2020, S. 56–59, ISSN0027-299X.
St.-Georg-Kirche Bocholt.(pdf)Kurzer Kirchenführer durch die St.-Georg-Kirche Bocholt.Katholisches Pfarramt St. Georg,S.9,archiviertvomOriginal(nicht mehr online verfügbar)am15.Dezember 2018;abgerufen am 30.März 2015.
Georg Kaspar Nagler: Neues allgemeines Künstler-Lexicon: oder Nachrichten von dem Leben und den Werken der Maler ..., Achter Band: Lodge – Mengen. Verlag von E. A. Fleischmann, München 1839, S. 535–562 (Digitalisat).