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palästinensische islamistische Terrororganisation Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Islamische Dschihad in Palästina (arabisch حركة الجهاد الإسلامي في فلسطين, DMG Ḥarakat al-ǧihād al-islāmī fī filasṭīn) (Abkürzung: PIJ für englisch Palestinian Islamic Jihad) ist eine palästinensische islamistische Terrororganisation mit Sitz im Gazastreifen und Politbüro in Damaskus (Syrien). Der PIJ entstand als Ableger der Muslimbruderschaft und wurde bei ihrer Gründung ideologisch vom islamischen Regime in Iran beeinflusst. Die Organisation lehnt den Oslo-Friedensprozess ab und will einen souveränen islamischen palästinensischen Staat errichten.[1]
Der bewaffnete Flügel des PIJ sind die Al-Quds-Brigaden (auch bekannt als „Saraya“), die ebenfalls 1981 gegründet wurden und im Westjordanland und im Gazastreifen aktiv sind. Ihre Hauptstützpunkte im Westjordanland sind die Städte Hebron und Dschenin. Sie verüben Selbstmordattentate, Angriffe auf israelische Zivilisten sowie Raketenabschüsse auf Israel. Seit 2018 ist ihr gewählter Generalsekretär Ziyad al-Nakhalah und sein Stellvertreter Muhammad al-Hindi.[2]
Es existieren einige Organisationen mit selbigen Namen. Im Westen ist mit „Islamischer Dschihad“ aber in aller Regel die palästinensische Gruppe gemeint, weil diese aufgrund des Medieninteresses für den Nahostkonflikt besonders hervorsticht.
Der PIJ wurde 1981 offiziell in Gaza von zwei palästinensischen Aktivisten gegründet: Fathi Schakaki, einem in Rafah ansässigen Arzt, und Shaykh Abd al-Aziz Awda, einem islamischen Prediger aus dem Flüchtlingslager Dschabaliya, sowie Ramadan Shallah. Shaqaqi und Awda lebten in Ägypten und waren ursprünglich Mitglieder der Muslimbruderschaft. Ihre Ansichten über die Zerstörung Israels veranlassten sie 1979, einen Zweig innerhalb des ägyptischen Islamischen Jihad zu gründen. Die Fraktion wurde 1981 nach der Ermordung des ägyptischen Präsidenten Anwar Sadat aus Ägypten vertrieben. Schakaki und Awda kehrten nach Gaza zurück, wo sie offiziell den PIJ gründeten.[3][4]
Unter dem Eindruck der islamischen Revolution 1979 in Iran und der daraus resultierenden neu entstandenen islamischen revolutionären Ideologie des Ajatollahs Khomeinis regten führende Mitglieder der Palästinensischen Muslimbrüder wie Fathi Schakaki im Gazastreifen und Ägypten an, sich ideologisch von der ägyptischen Muslimbrüderschaft abzuspalten und der revolutionären Ideologie Irans zu folgen.[5] Unterstützt wurde dieser Prozess ebenfalls durch die Bemühungen der iranischen Revolutionsgarden im Rahmen des von Iran betriebenen Revolutionsexports in den 1980er Jahren im Nahen Osten, was letztlich zur Unterstützung des Islamischen Dschihad 1981 in Palästina und der Hisbollah 1982 im Libanon führte.
Der PIJ begann seine bewaffneten Operationen gegen Israel im Jahr 1984. 1988 wurden seine Anführer von Israel in den Libanon verbannt. Während ihres Aufenthalts im Libanon erhielt die Gruppe militärische Schulungen und weitere Unterstützung von der Hisbollah. Dabei entwickelte der PIJ eine enge Beziehung zu der Organisation und zu Iran.[6] Im Jahr 1990 wurde der Sitz des Politbüro in die syrische Hauptstadt Damaskus verlegt, wo er auch heute noch seinen Sitz hat.
Der Islamischer Dschihad in Palästina wird in westlichen Staaten mehrheitlich als terroristische Vereinigung eingestuft, darunter unter anderen die Vereinigten Staaten, das Vereinigten Königreich und die EU.[7]
Ziel der Organisation ist die Errichtung eines souveränen, islamischen palästinensischen Staates innerhalb der geografischen Grenzen des Mandatsgebiets Palästina. Die Organisation lehnt den politischen Prozess völlig ab und beteuert, dass ihre Ziele nur mit militärischen Mitteln erreicht werden können.[8]
In dem Interview im Jahr 2009 sagte der PIJ-Generalsekretär Ramadan Abdullah Shallah, dass die Hoffnung auf eine Zwei-Staaten-Lösung verschwunden sei und dass es kaum internationale Unterstützung für eine Ein-Staaten-Lösung gebe, bei der „die Palästinenser im gesamten historischen Palästina Rechte haben“. Daher plädierte er für den bewaffneten Kampf bis zur Zerstörung Israels. In einem weiteren Interview betonte er die Ablehnung für die Zwei-Staaten-Lösung und warf der Palästinensischen Autonomiebehörde eine Mitschuld an der israelischen Besatzung vor.[9]
Die Gruppe ist eine sunnitisch-islamistische Bewegung, umfasst allerdings auch andere religiöse Überzeugungen.[10] Die Ideologie des PIJ ist unter anderem sowohl vom Antiimperialismus als auch vom Panislamismus beeinflusst. Die Organisation betrachtet den israelischen Staat sowohl als Besatzungsmacht als auch als Kolonialmacht, die abgebaut werden muss. Sie glauben, dass der arabisch-israelische Konflikt seine Wurzeln nicht im Jahr 1948 und der Entstehung des israelischen Staates hat, sondern vielmehr im westlichen Imperialismus und seinen Auswirkungen auf die islamische Einheit.[11] Die Organisation gilt als eine der radikalsten militanten Gruppierungen im Nahen Osten.[12]
Die Al-Quds-Brigaden (arabisch: سرايا القدس, Sarāyā al-Quds Bedeutung „Jerusalem-Brigaden“, Abkürzung: AQB) sind der paramilitärische Flügel der palästinensisch-islamistischen Organisation. Im Gazastreifen sind sie die zweitgrößte Gruppe, nach der Hamas.[13] Der Leiter der AQB im Gazastreifen war Baha Abu al-Ata, bis er im November 2019 von Israel getötet wurde.[13] Militante Aktivitäten der AQB finden primär im Gazastreifen statt, allerdings wird in den letzten Jahren vermehrt eine Aktivität im Westjordanland festgestellt. Um die Aktivitäten zu intensivieren, wurden 2021 die Dschenin-Brigaden gegründet. Die AQB haben an allen Gaza-Kriegen teilgenommen.
PIJ setzt hauptsächlich Kleinwaffen sowie Mörser- und Raketenangriffe aus dem Gazastreifen gegen israelische Ziele in Israel und im Westjordanland ein. Die Gruppe führte von Ende der 1990er bis Mitte der 2000er Jahre Selbstmordattentate durch. Es verfügt außerdem über tragbare Luftverteidigungssysteme, Mörser, bewaffnete unbemannte Flugsysteme, Panzerabwehrraketen und IEDs.[2]
Der Islamische Dschihad in Palästina hat im Laufe der Jahre die Verantwortung für viele militante Aktivitäten übernommen und ist für dutzende Selbstmordattentate verantwortlich; dabei verurteilt die internationale Gemeinschaft wahllose Angriffe auf die Zivilbevölkerung.
Der PJD hat unter anderem Verantwortung für die folgenden Angriffe übernommen:
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