Maßnahmen und Mitteln, die dazu dienen, lästige und stechende Insekten zu vertreiben oder zu töten Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Insektenschutz befasst sich mit Maßnahmen und Mitteln, die dazu dienen, lästige und stechende Insekten fernzuhalten, zu vertreiben oder zu töten.
Mechanisch wirkende Mittel sind zum Teil sehr wirkungsvoll, finden aber – mit Ausnahme der Kleidung sowie der Fliegenklatsche – fast ausschließlich im Bereich der Unterkunft Anwendung.
Ein Fliegengitter, Netz oder Gaze wird am Fensterrahmen angebracht und verhindert so auch bei geöffnetem Fenster das Eindringen von Insekten in den Raum.
Das Moskitonetz wird an einem Haken über dem Bett befestigt und umgibt das gesamte Bett.
Die Klimatisierung von Räumen soll Stechmücken abschrecken, weil sie nicht von warm nach kühl fliegen.
Kleidung schützt vor Insektenstichen, wenn diese luftig an der Haut anliegt.
Spezielle Schutzkleidung wird vom Imker benutzt: Schutzanzug, Imkerhaube, Imkerhut.
Gelbes Licht können Mücken angeblich nicht sehen; sie werden also von gelb strahlenden Glühbirnen nicht angezogen.
Aus verschlossenen Behältern (Kühlschränken, Kühltaschen, Boxen und Plastiktüten) können Lebensmittel, Essensreste oder Abfall keine Insekten anlocken.[1]
Die Fliegenklatsche hat den Nachteil, dass man Insekten übersieht und sich die Insekten dem Schlag durch Wegfliegen entziehen können.
Der Staubsauger hat den Vorteil, dass ein Insekt sich einem Sog nicht entziehen kann. Sehr gut einsetzbar bei Insekten, die sich an schwer zugänglichen Stellen, z.B. der Decke niedergesetzt haben.
Elektrische Fliegenklatsche, die das Aussehen eines Tennisschlägers haben, betäuben größere Insekten und töten kleinere.
Die Hände haben den Vorteil, dass sie jederzeit Einsatzbereit zur Verfügung stehen. Mücken werden im Flug häufig durch das Zusammenklatschen der Hände getötet oder wenn sie sich an die Wand gesetzt haben mit einem Schlag der flachen Hand gegen die Wand.
Fangmethoden
Mit einer Hand können im Besonderen Fliegen, welche sich hingesetzt haben, gefangen werden, indem die Hand knapp über der Oberfläche schnell über die Position, wo die Fliege sitzt, bewegt wird und dabei die Hand geschlossen wird.[2]
Ein Trinkglas mit einer Pappe hat im Gegensatz zur Hand die Vorteile, dass Insekten mit einem Stachel einen nicht in die Hand stechen können, ggf. und dass die Fangtechnik weniger Geschwindigkeit als viel mehr eine ruhige Hand benötigt, mit der das Glas vorsichtig über das sitzende Insekt gestülpt wird. Anschließend wird die Pappe unter das Glas geschoben.
Ein Schmetterlingsnetz hat den Vorteil, dass mit seiner Hilfe auch fliegende Insekten gefangen werden können, und den Nachteil, dass es nur für große Insekten wie z.B. Schmetterlinge verwendet werden kann, welche nicht durch die Maschen des Netzes entweichen können.
Fliegenfänger sind meist girlandenähnlich herabhängende, mit einem starken Klebstoff versehene Streifen, auf denen Fliegen festkleben. Auch sind inzwischen ähnlich wirkende Aufkleber für die Fensterscheibe oder Wandfliesen (z.B. in der Küche) erhältlich, die mit bunten Druckmotiven gestaltet sind.
UV-Lampen. Durch das helle Licht angezogen, fliegen die Insekten in die Lampe, landen auf einem unter Hochspannung stehenden Drahtgitter und sterben. Allerdings sind sie bei Mücken nicht sehr wirksam, außerdem werden viele nützliche Insekten getötet, deswegen ist ihre Benutzung im Freien bedenklich. Gegen Stechmücken sind diese Geräte unwirksam.[3]
Vertreibende Maßnahmen
durch ruhige Handbewegungen können fliegende Insekten in ihrem Flug gelenkt werden, so dass sie das Haus z.B. durch ein offenes Fenster verlassen. Indem ein Gegenstand in die Hand genommen wird, kann die Wirkung der Handbewegung beliebig verstärkt werden.
unwirksamer Schutz
Zur Abwehr von Stechmücken angebotene Hochfrequenz-Piepser sind unwirksam.[4][5][3]
Im Handel sind verschiedene natürliche und synthetische Mittel, sogenannte Repellents, die auf Haut oder Kleidung aufgetragen werden, um Insekten abzuhalten.
Weiterhin gibt es die Möglichkeit, Insektizide im Raum zu verteilen und wirken zu lassen, dies geschieht insbesondere durch Insektensprays und Elektroverdampfer. Diese Mittel töten in der Regel alle – auch nützliche – Insekten. Da es sich um Nervengifte handelt, können sie möglicherweise bei häufiger oder dauerhafter Anwendung (etwa bei Elektroverdampfern) auch beim Menschen Gesundheitsbeeinträchtigungen verursachen.
Einzelne Insektizide
Gebräuchlich und zugelassen zur Insektenbekämpfung sind folgende Insektizide:
Pyrethrum gilt als einer der ältesten Wirkstoffe zur Schädlingsbekämpfung. Er wird aus den getrockneten Blüten verschiedener Chrysanthemum-Arten gewonnen. Er hat eine starke insektizide Wirkung, ist jedoch für gleichwarme Tiere wenig giftig.
Pyrethroide sind (halb-)synthetische Verbindungen, die Abwandlungen der natürlichen Wirkstoffe aus Pyrethrum darstellen. Sie sind zumeist deutlich potenter und erheblich stabiler in der Umwelt. Wirkstoffe dieser Gruppe sind recht verlässlich daran erkennbar, dass ihr Name in -thrin endet. Beispiele sind Permethrin, Tetramethrin und Transfluthrin.
Piperonylbutoxid ist selbst kein Insektizid, jedoch als sogenannter Synergist meistens in Insektensprays auf Pyrethroid-Basis enthalten. Es verstärkt die Wirkung der Pyrethroide.
Seltener werden auch Insektensprays mit Caprylsäure als Wirkstoff vermarktet. Diese als „biologisch“ beworbenen Mittel sind kein Nervengift. Caprylsäure löst den lebensnotwendigen Chitin-Panzer der Insekten.
Produktformen
Elektroverdampfer (Gelsenstecker) enthalten in der Regel Pyrethroide.
Auch Insektensprays enthalten in der Regel Pyrethroide.
Räucherspiralen vergiften, wenn sie im Freien eingesetzt werden, ungezielt auch nützliche Insekten und sind im Übrigen bei Wind wenig wirksam.
Strips gegen Fliegen und andere Insekten und Mottenstrips/Mottenpapier.
Insektenstifte zum direkten Auftragen eines Kontaktgiftes auf glatte, nicht saugende Oberflächen (z.B. Fensterscheiben).
American Mosquito Control Association: Do Ultrasonic devices work? (Mementodes Originals vom 31. Januar 2009 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mosquito.org Zugriff am 7. Februar 2009.