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jährliche Auszeichnung für ein besonderes Insekt Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Insekt des Jahres wird in Deutschland seit dem Jahr 1999 jährlich durch das von Holger Heinrich Dathe gegründete Kuratorium Insekt des Jahres ausgerufen. Die Aktion wird vom Senckenberg Deutschen Entomologischen Institut in Müncheberg koordiniert.
Seit dem Jahr 2000 wurde in Österreich ein eigenes Insekt des Jahres gekürt. In dem Kuratorium für Österreichs Insekt des Jahres wirkten unter anderem österreichische Fachgesellschaften für Entomologie und der Naturschutzbund Österreich mit. Von 2005 bis 2023 wurde die Wahl gemeinsam für Deutschland und Österreich durchgeführt,[1] seit 2009 gemeinsam für Deutschland, Österreich und die Schweiz.[2] Ab 2024 ernennt der Naturschutzbund Österreich wieder ein eigenes Insekt des Jahres.
Meist werden bekannte, sehr auffällige oder interessante Insekten gewählt. Das Insekt des Jahres wird der Öffentlichkeit durch Pressearbeit bekannt gemacht und in einem Faltblatt genauer beschrieben.[3] Die Aktion hat den Zweck, auf die Gefährdung und den Nutzen der Kleintierwelt für den Menschen hinzuweisen, ähnlich wie andere Aktionen aus dem Bereich Natur des Jahres.
Jahr | deutscher Name | wissenschaftlicher Name | Abbildung |
---|---|---|---|
1999 | Gemeine Florfliege | Chrysoperla carnea | |
2000 | Goldglänzender Rosenkäfer | Cetonia aurata | |
2001 | Plattbauch | Libellula depressa | |
2002 | Zitronenfalter | Gonepteryx rhamni | |
2003 | Feldgrille | Gryllus campestris | |
2004 | Hainschwebfliege | Episyrphus balteatus |
Jahr | deutscher Name | wissenschaftlicher Name | Abbildung |
---|---|---|---|
2000 | Wiener Nachtpfauenauge | Saturnia pyri | |
2001 | Alpenbock | Rosalia alpina | |
2002 | Quelljungfern (3 Arten) | Cordulegaster boltonii , Cordulegaster bidentata, Cordulegaster heros |
|
2003 | Europäischer Bachhaft | Osmylus fulvicephalus | |
2004 | Segelfalter | Iphiclides podalirius |
Jahr | deutscher Name | wissenschaftlicher Name | Abbildung |
---|---|---|---|
2005 | Steinhummel | Bombus lapidarius | |
2006 | Siebenpunkt-Marienkäfer | Coccinella septempunctata | |
2007 | Ritterwanze | Lygaeus equestris | |
2008 | Esparsetten-Widderchen | Zygaena carniolica | |
Jahr | deutscher Name | wissenschaftlicher Name | Abbildung |
---|---|---|---|
2009 | Gemeine Blutzikade | Cercopis vulnerata | |
2010 | Ameisenlöwe | Myrmeleon formicarius | |
2011 | Große Kerbameise | Formica exsecta | |
2012 | Hirschkäfer | Lucanus cervus | |
2013 | Gebänderte Flussköcherfliege | Rhyacophila fasciata | |
2014 | Goldschildfliege | Phasia aurigera | |
2015 | Silbergrüner Bläuling | Polyommatus coridon | |
2016 | Dunkelbrauner Kugelspringer (gehört nicht zu den Insekten im engeren Sinne, sondern zu den Sechsfüßern) |
Allacma fusca | |
2017 | Europäische Gottesanbeterin[4] | Mantis religiosa | |
2018 | Gemeine Skorpionsfliege[5] | Panorpa communis | |
2019 | Rote Mauerbiene[6] | Osmia bicornis | |
2020 | Schwarzblauer Ölkäfer | Meloe proscarabaeus | |
2021 | Dänische Eintagsfliege[7] | Ephemera danica | |
2022 | Schwarzhalsige Kamelhalsfliege[8] | Venustoraphidia nigricollis | |
2023 | Landkärtchen[9] | Araschnia levana |
Jahr | deutscher Name | wissenschaftlicher Name | Abbildung |
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2024 | Stierkäfer | Typhaeus typhoeus |
Jahr | deutscher Name | wissenschaftlicher Name | Abbildung |
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2024 | Matter Pillenwälzer | Sisyphus schaefferi |
Das Kuratorium Insekt des Jahres wählt jedes Jahr aus zahlreichen Vorschlägen ein Insekt aus und gibt die Entscheidung bei einer Pressekonferenz bekannt.
Das Kuratorium bestimmte das Insekt des Jahres anfänglich nur für Deutschland. Bei der Wahl zum ersten Insekt des Jahres (Gemeine Florfliege, 1999) wirkten folgende Institutionen mit:[10]
Seit 2005 wurde die Wahl zum Insekt des Jahres gemeinsam für Deutschland und Österreich durchgeführt, seit 2009 gemeinsam für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Entsprechend nahmen auch Fachleute aus Österreich und der Schweiz an der Abstimmung im Kuratorium teil. Derzeit (2018) sind folgende Institutionen im Kuratorium vertreten:[11]
Deutschland
Österreich
Schweiz
In Österreich wurde für die Jahre 2000 bis 2004 ein eigenes Insekt des Jahres gewählt. In dem Kuratorium für Österreichs Insekt des Jahres wirkten Vertreter aus folgenden Institutionen mit (in der Reihenfolge des Beitritts, Stand 2001):[12]
Für die Wahl des Insekts des Jahres in Österreich (ab 2000) stellte eine Arbeitsgruppe der Österreichischen Entomologischen Gesellschaft folgende Auswahlkriterien für das österreichische Kuratorium zusammen:[12]
Johannes Gepp vom Institut für Naturschutz in Graz berichtete, dass bei der ersten Wahl für das Jahr 2000 zahlreiche Vorschläge an dem Kriterium „Verfügbarkeit von sehr guten Fotos“ scheiterten. Das Wiener Nachtpfauenauge erfüllte viele Auswahlkriterien, unter anderem: Bezug zu Österreich (wurde schon 1775 von österreichischen Insektenforschern beschrieben, „Wien“ im Namen), schöne Zeichnung der Flügel, Besonderheiten (größter Schmetterling in Mitteleuropa, auffällige grüne Raupen), Bedrohung aus verschiedenen Gründen, starker Rückgang des Bestandes, Schutzmöglichkeiten. Dennoch erwies sich die Auswahl unter den insgesamt 31 Vorschlägen als kompliziert. Das Wiener Nachtpfauenauge konnte erst nach mehreren Abstimmungsrunden und monatelanger Beratung mit relativer Mehrheit gewählt werden. Bei der zweiten Wahl (Alpenbock, 2001) stand das Kriterium im Vordergrund, dass die Art bedroht und EU-weit streng geschützt ist (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie).[12]
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