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Buch, in das Mitglieder einer Innung ihre Kinder eintragen ließen, um ihnen damit urkundlich für den Zeitpunkt ihrer Volljährigkeit die Innungsmitgliedschaft zu sichern Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ein Innungskinderbuch, zumeist schlicht Kinderbuch genannt, ist ein Buch, in das Mitglieder einer Innung ihre Kinder eintragen ließen, um ihnen damit urkundlich für den Zeitpunkt ihrer Volljährigkeit die Innungsmitgliedschaft zu sichern.
Diese Bücher sind aufgrund der speziellen rechtlichen und historischen Situation eine Besonderheit der Stadt Magdeburg im 17. Jahrhundert.
Die älteste überlieferte Anlegung eines solchen Buchs geht auf das Jahr 1634 für die Brauer- und Bäckerinnung der Stadt Magdeburg zurück. Hintergrund der Entstehung ist dabei die Zerstörung der Stadt Magdeburg im Jahr 1631, bei der der größte Teil der städtischen Bevölkerung umkam oder fliehen musste, ein Großteil der Bebauung der Stadt zerstört wurde und auch sämtliche Innungsarchive und sonstige Akten und Aufzeichnungen der Stadt verloren gingen. Vermutlich wurden vor 1631 auch in Magdeburg keine speziellen Innungskinderbücher geführt. Es war aufgrund der Zerstörungen jedoch erforderlich, die Personenstände und Rechtsverhältnisse aus den Kenntnissen der Überlebenden zu rekonstruieren und festzuhalten. So wurden nach und nach von einigen Innungen Kinderbücher angelegt. Zum Ende des 17. Jahrhunderts hatte sich das Erfordernis durch die wieder funktionierende übliche Verwaltung erübrigt, so dass die Bücher dann nicht fortgeführt wurden.
Innungskinderbücher sind nur von den größeren Innungen der Stadt überliefert. Es wird vermutet, dass für die kleineren Innungen die Anlegung solcher Verzeichnisse für unnötig gehalten wurde.
Da auch Kinder längere Zeit nach ihrer Geburt noch nachgetragen wurden, gehen einzelne Einträge auf die Zeit vor der Zerstörung Magdeburgs im Jahr 1631 zurück. Die Bücher haben insbesondere für familiengeschichtliche Forschungen Bedeutung.
Die Anlage und Führung folgender Innungskinderbücher ist überliefert:
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