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Gangfehler Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Beim Innengang oder Einwärtsdrehgang[1] (englisch in-toe walking[2] oder in-toing) zeigen die Großzehen während des Gehens zueinander und der Fuß rollt über die Außenseite ab. Dadurch kommt es zu einem verstärkten Verschleiß in den Fußgelenken, in den Kniescheiben und auch in den Hüftknochen. Neben Einwärtsgang der Füße gibt es den sogenannten Kniebohrgang englisch kneeing in.[3][4]
Beim Kleinkind ist der Innengang oft eine vorübergehende Erscheinung, die unbedenklich ist. Ab ca. dem 10. Lebensjahr sollte sich das Gangbild normalisiert haben und der Fuß gerade bis leicht nach außen gedreht abrollen. Das Gegenstück zu diesem Phänomen nennt sich „Auswärtsgang“ oder die „Außenrotationsfehlstellung“.[5]
Der Einwärts-, Innen- oder Zeheninnengang wird in der Fachsprache als Innenrotationsgang bezeichnet. Dabei stehen die Füße nicht parallel zueinander, sondern sind „einwärts gedreht“ (Innenrotation). Dieses Gangbild kommt insbesondere bei Kleinkindern vor und hat zumeist keine krankhaften Ursachen. Der Oberschenkel ist beim Kleinkind oftmals nach innen gedreht, die Knie zeigen also nicht genau nach vorne.[6]
In einigen Fällen ist der Innengang eine Folge eines Senk- oder Knicksenkfußes, der im Normalfall nur über die Großzehe abrollen kann und dabei den Fuß nach außen dreht. Bei manchen Menschen – überwiegend bei Mädchen – wird diesem, ebenfalls schädlichen Gangbild im Unterbewusstsein entgegen gesteuert, um die Großzehen zu entlasten. Man nennt dieses den psychomotorischen Innengang. Wird der Senkfuß nach innen gedreht, muss er über die Kleinzehen abrollen. Dabei kommt es zwangsläufig dazu, dass das Fersen- und Schienbein mit nach innen gedreht wird. Die Folge: übermäßiger, einseitiger Verschleiß in den Knie- und Hüftgelenken.
Der Innengang kann aber auch andere, wachstumsbedingte oder angeborene Gründe haben, welche die Konsultation eines auf Kinderfüße und Beine spezialisierten Facharztes für Orthopädie oder eines Therapeuten erforderlich machen.
Eine individuelle Einlagentherapie führt zur Normalisierung des Gangbildes und Stabilisierung der Fußmuskulatur. Diese Einlagentherapie wird wie folgt eingeleitet:
Typischerweise nach wenigen Wochen programmiert sich die Muskelsteuerung dementsprechend um und das Kind geht normal.
Die zunächst häufig verordneten Weichschaumeinlagen erbringen meist keinen zufriedenstellenden Therapieerfolg.
Die Behandlung sollte ab dem 4. Lebensjahr erfolgen. Vorab ist zu klären, ob das Gangverhalten durch einen Senkfuß herbeigeführt wird. Die Verabreichung von speziell angefertigten Maßeinlagen mit einer Innengewölbekorrektur und einem an den Außenseiten der Einlagen unterklebten Abrollunterstützungskeil reicht aus, um das Gangbild in einem Zeitraum, der zwischen zwei Wochen und acht Monaten liegt, zu normalisieren. Begleitend gehört auch die Fußgymnastik in diese Therapiemaßnahme.
Bei Kindern und Jugendlichen bleiben Eingewöhnungsprobleme in der Regel aus. Bei Erwachsenen kann es durch die Einlagentherapie vorkommen, dass Spannungsschmerzen vom Fuß aus bis über die Waden in den Hüften auftreten können.
Wichtig ist vor der Einlagenverordnung, dass vorher das Gangbild genau geprüft und festgehalten wird, damit der laterale Keil richtig positioniert werden kann.
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