Ingried Brugger, Tochter des Bundesforste-Angestellten Karl Brugger († 2018[1]), studierte Kunstgeschichte und Germanistik an der Universität Wien und der Freien Universität Berlin sowie Architektur an der Technischen Universität Wien. In ihrer Dissertation untersuchte sie den „Einfluss der venezianischen Malerei auf die Malerei nördlich der Alpen zwischen 1580 und 1620“. Nach dem Studium gehörte sie zu den Mitgründern der Galerie Orbis Parvus. 1988 begann sie als Kuratorin am Kunstforum Wien (heute: Bank Austria Kunstforum) zu arbeiten. Sie war Redakteurin der Zeitschrift Kunstpresse. Seit 2000 leitet sie das Bank Austria Kunstforum.[2]
Brugger ist Leiterin der Bank-Austria-eigenen Sammlung Fotografis und Mitglied der Expertenkommission der Bank-Austria-Kunstsammlung. Von 2004 bis 2007 war Brugger Universitätsrätin an der Kunstuniversität Linz, seit 2008 ist sie Universitätsrätin an der Akademie der Bildenden Künste Wien. Seit 2008 ist sie Vorstandsmitglied der Interessensgemeinschaft österreichischer Museen und Ausstellungshäuser.
Seit Brugger die Direktion des Bank Austria Kunstforums übernommen hat, hat sie zahlreiche Ausstellungen selbst oder in Kooperation konzipiert. Darunter waren Themenausstellungen zur Architektur in Zentraleuropa (2001), zum Prinzip Prominenz (2006), zum Eros in der Kunst der Moderne (2007), Futurismus(2003), Symbolismus in Belgien (2007/2008), Impressionismus (2002/2003), zu Abstrakter Malerei (2008) und Stillleben (2010). Einen wichtigen Raum nimmt die Kunst der Klassischen Moderne ein. Die in Kooperation mit dem Berliner Martin Gropius Bau produzierte Ausstellung Frida Kahlo (2010) war die bestbesuchte in der Geschichte des Hauses.
Viva la Vida. Zum 100. Geburtstag der mexikanischen Künstlerin Frida Kahlo, in: Spektrum, Wien, Juni 2007
Amouren auf Papier, in: Walter Schmögner. Erotische Arbeiten. Galerie Hofstätter, Wien 2001,
Der Künstler ist ein Erfinder, in: Christian Ludwig Attersee. Malerei 1980 bis 2000, Sankt Petersburg 2000
Dramaturgie der Irren-Inszenierung, in: Ebenbilder, Bonn 2000
Realismus mit Brüchen, in: Helmut Ditsch, Wien 2000, S. 10–13
Die Brücke – Stil und Entwicklung, in: Die Brücke. Hrsg.: Magdalena M. Moeller, Firmer, München 1995, S. 9–27
Paris zwischen den Kriegen, in: Meisterwerke aus dem Guggenheim. Hrsg.: Klaus Albrecht Schröder, New York 1994, S. 81–92
Die Auffindung und Prüfung des Hl. Kreuzes durch Kaiserin Helena. Zu einem wieder aufgefundenen Frühwerk Hans von Aachens, in: Artibus et Historie, 28, 1993, S. 113–130
Lovis Corinth. Biographie, in: Lovis Corinth. Hrsg.: Klaus Albrecht Schröder, Prestel, München 1992, S. 206–223
Larve und „Stille Frau“, in: Oskar Kokoschka und Alma Mahler. Die Puppe, Epilog einer Passion, Frankfurt am Main, 1992, S. 69–79
Das Genreporträt im Biedermeier, in: Wiener Biedermeier. Malerei zwischen Wiener Kongreß und Revolution. Hrsg.: Gerbert Frodl und Klaus Albrecht Schröder, Prestel, München 1992, S. 9–37
Wesen mit Wesen streitend. Die Dresdner Werkgruppe 1916–1923, in: Oskar Kokoschka. Hrsg.: Klaus Albrecht Schröder und Johann Winkler, Prestel, München 1991, S. 19–29.