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Betriebssystem Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Incompatible Timesharing System (ITS) ist ein von den Hackern am Labor für Künstliche Intelligenz des MIT geschriebenes freies Betriebssystem für die Rechner der PDP-10-Serie von „Digital“, der Digital Equipment Corporation (DEC). Der Name ist ein Wortspiel auf das Compatible Time-Sharing System (CTSS).
Incompatible Timesharing System | |
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Entwickler | MIT Computer Science and Artificial Intelligence Laboratory und „Project MAC“ |
Lizenz(en) | GNU GPL-3.0; ursprünglich urheberrechtsfrei[1] |
Erstveröff. | Juli 1967[2] |
Architektur(en) | Digital PDP-6, PDP-10 |
Sprache(n) | englisch |
Sonstiges | historisch |
github.com/PDP-10/its |
ITS und die darauf entwickelte Software waren technisch weit über ihre Kernbenutzergemeinde hinaus einflussreich. Der Fernzugriff für „Gäste“ oder „Touristen“ war über das frühe ARPAnet leicht möglich und erlaubte es vielen Interessenten, informell Funktionen des Betriebssystems und der Anwendungsprogramme auszuprobieren. Die Software-Umgebung des ITS war ein wichtiger Einfluss auf die Hackerkultur, wie sie in Steven Levys Buch Hackers: Heroes of the Computer Revolution beschrieben wird.[3]
Die Entwicklung des ITS wurde in den späten 1960er Jahren von denjenigen initiiert (damals die Mehrheit der Mitarbeiter des MIT AI Lab), die mit der Richtung des Multics-Projekts von Project MAC (das Mitte der 1960er Jahre begonnen hatte) nicht einverstanden waren, insbesondere mit solchen Entscheidungen wie der Einbeziehung von leistungsfähiger Systemsicherheit. Der Name wurde von Tom Knight als Scherz auf den Namen des frühesten MIT-Time-Sharing-Betriebssystems, dem Compatible Time-Sharing System, gewählt, das aus den frühen 1960er Jahren stammte.[3]
Durch die Vereinfachung ihres Systems im Vergleich zu Multics konnten die ITS-Autoren schnell ein funktionierendes Betriebssystem für ihr Labor erstellen.[4] ITS wurde in Assembler, ursprünglich für den DEC PDP-6-Computer geschrieben, aber der Großteil der ITS-Entwicklung und -Verwendung fand auf der späteren, weitgehend kompatiblen PDP-10 statt.[3]
Obwohl ITS nach etwa 1986 nicht mehr so intensiv genutzt wurde, war es noch bis 1990 am MIT und danach bis 1995 beim Stacken Computer Club in Schweden in Betrieb.
Das Incompatible Timesharing System führte viele damals neue Funktionen ein:
Die Umgebung, die die ITS-Anwender vorfanden, unterschied sich philosophisch deutlich von der, die die meisten Betriebssysteme zu dieser Zeit boten.[3]
Die offene ITS-Philosophie und die kollaborative Gemeinschaft waren der direkte Vorläufer der Freie und Open-Source-Software-, open-design- und Wiki-Bewegungen.[8][9][10]
Der Editor EMACS, eine Abkürzung für „Editor MACroS“, wurde ursprünglich auf dem ITS geschrieben. In seiner ITS-Instanziierung war er eine Sammlung von TECO-Programmen (genannt „Makros“). Für spätere Betriebssysteme wurde er in der gemeinsamen Sprache dieser Systeme geschrieben – zum Beispiel die Sprache C unter Unix und Zetalisp unter dem Lisp-Maschinensystem.
Das GNU-Hilfesystem info war ursprünglich ein EMACS-Subsystem und wurde später als komplettes, eigenständiges System für Unix-ähnliche Maschinen geschrieben.
Mehrere wichtige Programmiersprachen und -systeme wurden auf ITS entwickelt, darunter MacLisp (der Vorläufer von Zetalisp und Common Lisp), Microplanner (implementiert in MacLisp), MDL (die zur Grundlage der Programmierumgebung von Infocom wurde), und Scheme.
Unter den anderen bedeutenden und einflussreichen Software-Subsystemen, die auf dem ITS entwickelt wurden, ist das symbolische Algebra-System Macsyma wohl das wichtigste.
Terry Winograds Programm SHRDLU wurde auf dem ITS entwickelt. Auch das Computerspiel Zork wurde ursprünglich auf dem ITS geschrieben.
Richard Greenblatts Mac Hack VI war jahrelang das am besten bewertete Schachprogramm und zeigte als erstes eine grafische Brettdarstellung.
Der standardmäßige ITS-Top-Level-Kommandointerpreter war der PDP-10-Maschinensprachdebugger (DDT). Der übliche Texteditor auf dem ITS war TECO und später Emacs, der in TECO geschrieben war. Sowohl DDT als auch TECO waren durch einfache Dispatch-Tabellen auf Ein-Buchstaben-Befehle implementiert und hatten daher keine echte Syntax. Der Task-Manager des ITS wurde PEEK genannt.
Die lokale Schreibweise „TURIST“ ist ein Artefakt der Beschränkung auf sechs Zeichen bei Dateinamen (und anderen Bezeichnern), was darauf zurückzuführen ist, dass sechs SIXBIT kodierte Zeichen in ein einziges 36-Bit-PDP-10-Wort passen. „TURIST“ könnte auch ein Wortspiel auf Alan Turing, einen Pionier der theoretischen Informatik, gewesen sein.[11] Der weniger schmeichelhafte Begriff „LUSER“ wurde auch auf Gastbenutzer angewandt, insbesondere auf solche, die sich wiederholt ahnungslos oder vandalistisch verhielten.[12][13]
Die Jargon-Datei begann als gemeinsame Arbeit von Leuten an den ITS-Maschinen am MIT und am SAIL der Stanford University. Das Dokument beschrieb einen Großteil der Terminologie, Wortspiele und Kultur der beiden KI-Labore und verwandter Forschungsgruppen und ist der direkte Vorgänger des Hacker's Dictionary.[14]
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