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Fließgewässer in Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Ilvesbach ist ein fast 7 km langer Bach im Stadtgebiet von Sinsheim im Rhein-Neckar-Kreis im nordöstlichen Baden-Württemberg, der nach überwiegend nordöstlichem Lauf in Sinsheim gegenüber dem alten Stadtkern von links und zuletzt Südosten in die mittlere Elsenz mündet.
Ilvesbach Alter Name: Ilversbach | ||
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Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 2389854 | |
Lage | Kraichgau
| |
Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Elsenz → Neckar → Rhein → Nordsee | |
Quelle | in der Hasenklinge ca. 0,6 km südwestlich von Sinsheim-Hammerau 49° 12′ 43″ N, 8° 50′ 50″ O | |
Quellhöhe | ca. 213 m ü. NHN[LUBW 1] | |
Mündung | zentral in Sinsheim links und zuletzt Südwesten in die mittlere Elsenz 49° 15′ 5″ N, 8° 52′ 39″ O | |
Mündungshöhe | ca. 155 m ü. NHN[LUBW 1] | |
Höhenunterschied | ca. 58 m | |
Sohlgefälle | ca. 8,5 ‰ | |
Länge | 6,8 km[LUBW 2] | |
Einzugsgebiet | 14,131 km²[LUBW 3] |
Der Ilvesbach wird in zumindest älterer heimatkundlicher Literatur und noch auf einer Karte vom Ende des 19. Jahrhunderts Ilversbach genannt. Auch hat der Name im lokalen Dialekt anscheinend weibliches Geschlecht.[1]
Der Ilvesbach beginnt seinen Lauf auf etwa 213 m ü. NHN ungefähr zwei Kilometer westlich des Dorfes Weiler von Sinsheim und ungefähr 0,6 km südwestlich des zum Stadtteil gehörenden Wohnplatzes Hammerau im Großen Wald am Beginn der den nordöstlichen Lauf des Baches einfassenden Wiesenbucht in der sogenannten Hasenklinge. Gegenüber einer ersten Weitung der Flur rechtsseits liegen zwei Kleinteiche nahe im Wald, nach denen er bald den Wohnplatz Hammerau auf einem Geländehöcker über dem rechte Ufer passiert.
Danach liegt auf dem links begleitenden, flacher werdenden Höhenrücken Haferberg der erste Acker nahe dem Lauf. Er fließt am Birkenauerhof am rechten Ufer vorbei und lässt dann den Wald ganz hinter sich. Wenig darauf mündet von Westen und dem Weiler Immelhäuser Hof her der Immelhäusergraben zu, nach Länge und beigetragenem Einzugsgebiet ein zweiter Oberlauf des Ilvesbachs.
In nicht sehr tiefer Mulde fließend, erreicht er am Mittellauf am Gewann Oberer Alter See den Beginn des Naturschutzgebietes Feuchtgebiete am Ilvesbach, in der Natur kenntlich am kleinen Geviert einer Wiesenbrache im Ackerland, in welchem nun erstmals größere Bäume am Ufer stehen. Dort zieht vom Hang des Steinsbergs (332,2 m ü. NHN) im Süden herab eine Talmulde mit Wassergraben aus dem Reut, aus der heraus die L 550 Weiler–Sinsheim den Bach quert.
Etwa in der Mitte des rund zwei Kilometer lang den Bach begleitenden Naturschutzgebietes durchläuft der Bach das baumumsäumte Hochwasserrückhaltebecken Rauhwiesensee, in dem ein 2,3 ha großer See dauerhaft angestaut ist. Auf den flachen linken Hügeln beginnt der bebaute Bereich von Sinsheim, seitdem im Jahre 2009 dort die von vielen Parkplätzen umgebene Rhein-Neckar-Arena fertiggestellt wurde, während der sich weit bis auf den Gipfel des Steinsbergs hinauf ziehende rechte Hang weiterhin Landwirtschaftsfläche ist.
Das Naturschutzgebiet endet kurz nach dem Zufluss des Asbachs von Süden an der Bundesautobahn 6, die der Bach daraufhin unterquert. Jenseits liegt ein großes Industriegebiet von Sinsheim, durch das hindurch sich der Ilvesbach auf nordwestlichen Lauf wendet. Er unterquert die Elsenztalbahn, die das Industriegebiets zur weiten Flussaue der Elsenz hin begrenzt, und zieht am Flugplatz Sinsheim am rechten Ufer vorbei, dem dann auf dieser Seite Sportplätze und links ein Freibad folgen. Zuletzt fließt er an innerstädtischer Bebauung vorbei auf etwa 155 m ü. NHN gegenüber der Kernstadt zwischen der Elsenzbrücke vom Karlsplatz her und jener der Bahnhofstraße von links und Südosten verdolt in die mittlere Elsenz ein.
Der Ilvesbach mündet damit nach einem 6,8 km langen Lauf mit mittlerem Sohlgefälle von nur etwa 8,5 ‰ ungefähr 58 Höhenmeter unterhalb seines Ursprungs am Großen Wald.
Der Ilvesbach hat ein 14,1 km² großes Einzugsgebiet, das naturräumlich zur Gänze im Kraichgau liegt. Der Bach entspringt am Rande von dessen Unterraum Eichelberg, wechselt dann gleich ins Eichelbergvorland und etwa am Zufluss des linken Oberlaufs Immelhäusergraben in den Schwarzbachgäu.[2] Der höchste Punkt ist der 332,2 m ü. NHN[LUBW 4] hohe Gipfel des Steinsberg-Kegels am Südrand des Einzugsgebietes.
Im Bogen etwa vom Steinsberg im Süden bis zum Schindwasen im Nordwesten steht im oberen Bereich des Einzugsgebietes der Große Wald, in welchem der obere Ilvesbach, der Immelhäuserbach und der untere Dührenergraben in Flurbuchten laufen. Der übrige, nicht überbaute Teil des Einzugsgebietes steht überwiegend unterm Pflug, ausgenommen nur die feuchte Mitteltalmulde mit Wiesen und die Steillagen am oberen und dann wieder unteren Steinsberghang, wo Obstwiesen und verbuschende Flächen liegen. Die Grenze der städtischen Bebauung Sinsheims beginnt wegen der 2009 fertiggestellten Rhein-Neckar-Arena und ihrer weiten Parkflächen links des Baches schon etwa an der L 550 Weiler–Sinsheim, rechts dagegen erst an der A 6.
Reihum grenzen die Einzugsgebiete folgender Nachbargewässer an:
Liste der Zuflüsse und Seen von der Quelle zur Mündung. Gewässerlänge[LUBW 2], Seefläche[LUBW 5], Einzugsgebiet[LUBW 6] und Höhe[LUBW 1] nach den entsprechenden Layern auf der Onlinekarte der LUBW. Andere Quellen für die Angaben sind vermerkt.
Ursprung des Ilvesbachs auf etwa 213 m ü. NHN in der Hasenklinge ca. 0,6 km südwestlich von Sinsheim-Hammerau in dieser dort beginnenden, nach Nordosten offenen Flurbucht im Großen Wald. Das Gewässer läuft lange in Wiesen- und Weggräben nordöstlich.
Mündung des Ilvesbachs von links und Südosten auf etwa 156 m ü. NHN in Sinsheim zwischen der Elsenzbrücke vom Karlsplatz her und jener der Bahnhofstraße in die mittlere Elsenz. Der Ilvesbach ist 6,8 km[LUBW 7] lang und hat ein 14,1 km²[LUBW 6] großes Einzugsgebiet.
am Lauf mit ihren Zugehörigkeiten. Nur die Namen tiefster Schachtelungsstufe bezeichnen Siedlungsanrainer.
Im ganzen Einzugsgebiet stehen im Untergrund Keuper-Gesteine an – ausgenommen nur den vulkanische Härtling des Steinsberg-Kegels am Südrand, wo in einem paläogenen Vulkanschlots besonders erosionsresistente Gesteine erstarrten bzw. in seiner nahen Umgebung durch Kontakt metamorphosiert wurden. Sonst bilden die höchste tertiäre Schicht die Unteren Bunten Mergel (Steigerwald-Formation), welche in engem Ring um den höheren Steinsberg, besonders aber im Bogen um den Oberlauffächer auf den Höhenrücken im Großen Wald liegen. Die oberenr Oberläufe darin fließen dagegen lange auf Schilfsandstein (Stuttgart-Formation), der im Bereich des Ilvesbachs selbst bis etwas nach Hammerau reicht. Dort etwa beginnt dann am höheren rechten Talhang der geologisch tiefere Gipskeuper (Grabfeld-Formation), der sich bis etwa zum Rauwiesensee zieht, jedoch auch im nördlichen Einzugsgebiet in den höheren Lagen ansteht. Um ǵanzen übrigen, schon flachhügeligeren Bereich bis etwa zur A 6 sind die älteren Gesteine flächenhaft durch Lösssediment aus dem Quartär überlagert. Nordöstlich davon beginnt nach einer Übergangszone aus Fließerdefolgen die sehr flache und breite, von Auenlehm eingenommene Talebene der Elsenz.
Dass bei Hammerau am Hang der geologisch tiefere Gipskeuper ansteht, während im Talgrund der geologisch höhere Schilfsandstein liegt, ist einer von Südsüdwesten nach Nordnordosten bis etwa zum Zufluss des Immelhäusergrabens ziehenden Störungslinie geschuldet, deren Tiefscholle rechts liegt. Eine kürzere, ebenfalls flussaufwärts zum Ilvesbach abtreppende Störungslinie verläuft durch die Mulde des Bachs aus dem Reut nordwestlich.[3]
Der am Mittellauf auf etwa 167 m ü. NHN durch einen 3,9 Meter hohen Erddamm aufgestaute Rauhwiesensee wurde 1978 zum Hochwasserschutz und auch zu Freizeitzwecken angelegt. Er hat eine Dauerstaufläche von 2,3 ha[LUBW 5] und staut zu gewöhnlichen Zeiten 25.000 m³, im Falle hoher Wasserführung des Ilvesbachs bis zu 13.000 m³ mehr; der Abfluss ist ungesteuert. Der See ist von einem teils breiten Baumgürtel umgeben.[LUBW 9]
Der Ilvesbach ist als feinmaterialreicher karbonatischer Mittelgebirgsbach klassifiziert.[LUBW 10] Seinen drei Quellarmen laufen im oder aus dem Wald einige trockene Klingenrisse zu. Er fließt überall recht geradlinig, begleitet von einer anfangs recht dünnen und sogar aussetzenden Gehölzreihe, die erst am Mittellauf dichter wird.
Diesem Mittellauf entlang zieht sich beidseits des Bachs fast zwei Kilometer lang das 39 ha große Naturschutzgebiet Feuchtgebiete am Ilvesbach. Vom Steinsberg herab erstreckt sich ein großer Teil des Landschaftsschutzgebietes Steinsberg fast bis ans rechte Ufer des Mittellaufes. Am Nordrand ragt ein kleiner Teil des großen Landschaftsschutzgebietes Unteres und Mittleres Elsenztal herein.[LUBW 11]
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