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russischer Offizier, Marschall der Russischen Föderation Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Igor Dmitrijewitsch Sergejew (russisch Игорь Дмитриевич Сергеев, wiss. Transliteration Igor' Dmitrievič Sergeev; * 20. April 1938 im Dorf Werchnjeje, das heute ein Teil der Stadt Lyssytschansk in der Oblast Luhansk ist; † 10. November 2006 in Moskau) war ein sowjetischer bzw. russischer Offizier und von 1997 bis 2001 russischer Verteidigungsminister. Sergejew ist der bis heute einzige Marschall der Russischen Föderation.
Sergejew beendete 1955 die Schule Nr. 22 in Makijiwka. Von 1955 bis 1960 studierte er an der Militärhochschule, die er mit Auszeichnung absolviert hat. Nach der Absolvierung wurde er zum Führer des Trupps der Prüfung der Langstreckenraketen der 37. Raketendivision ernannt. Von 1962 bis 1963 diente er als stellvertretender Raketenbatterieführer für technischen Teil. Im Jahr 1963 wurde er Assistent des Führers des ingenieurmässigen Dienstes des Raketenregiments ernannt. Von 1965 bis 1968 war er Stellvertretender Kommandeur für Ausrüstung des Raketenbataillons. Im Jahr 1968 wurde er Stellvertretender Truppführer für Kampfbereitschaft und Kampfausbildung der Raketendivision. Von 1970 bis 1971 war er Chef des Stabes des 351. Raketenregiments.[1]
Von 1971 bis 1973 studierte Sergejew an der Militärakademie der Strategischen Raketentruppen der Sowjetunion, die er mit Auszeichnung absolviert hat. Nach der Absolvierung wurde er Kommandeur des 543. Raketenregiments ernannt. Im Jahr 1975 wurde er Chef des Stabes und später – Kommandeur der 46. Raketendivision ernannt.[1]
Von 1978 bis 1980 studierte Sergejew an der Militärakademie des Generalstabes der Streitkräfte der UdSSR. Nach der Absolvierung wurde er Chef des Stabes der 43. Raketenarmee ernannt. Im Jahr 1983 wurde er Chef der Operationsabteilung des Hauptstabes der Strategischen Raketentruppen der Sowjetunion ernannt. Im Jahr 1985 wurde er Erster Stellvertretender Chef des Hauptstabes der Strategischen Raketentruppen der Sowjetunion ernannt. Von 1989 bis 1992 diente er als Stellvertretender Oberbefehlshaber für Kampfausbildung der Strategischen Raketentruppen der Sowjetunion.[1]
Durch den Dekret des Präsidents der Russischen Föderation vom 19. August 1992 Nr. 905 wurde Sergejew Oberbefehlshaber der Strategischen Raketentruppen Russlands ernannt. Am 13. August 1996 wurde er zum Armeegeneral befördert.[1]
Im Jahr 1994 wurde Sergejew mit der Dissertation zum Thema Systeme der Kampfsteuerung zum Doktor der technischen Wissenschaften promoviert.[1]
Am 22. Mai 1997 ernannte Präsident Boris Jelzin ihn als Nachfolger von Igor Nikolajewitsch Rodionow zum Verteidigungsminister und beförderte ihn am 21. November 1997 zum Marschall der Russischen Föderation.[1]
Laut Gesetz hätte Sergejew schon im April 1998 mit Vollendung des 60. Lebensjahrs pensioniert werden müssen, jedoch sowohl Jelzin als auch dessen Nachfolger Wladimir Putin verlängerten seine Amtszeit per Präsidentenerlass immer wieder um ein weiteres Jahr. In seiner Amtszeit als Verteidigungsminister versuchte er, die Bedeutung seiner alten Teilstreitkraft, der Strategischen Raketentruppen, als bedeutendster und verlässlichster Garant der Sicherheit Russlands zu betonen. Diese Bevorzugung ging allerdings auf Kosten der anderen Teilstreitkräfte, die sich in den 1990er Jahren in einem immer desolateren Zustand befanden. Sehr umstritten war die Abschaffung des Kommandos der Landstreitkräfte durch Sergejew Ende 1997. Sie wurde 2001 wieder rückgängig gemacht.[2] In seine Amtszeit fiel der 1999 ausgebrochene Zweite Tschetschenienkrieg sowie im August 2000 der Untergang des Atom-U-Bootes Kursk. Letzterer schadete dem Ruf Sergejews, der fortan Putins Gunst verlor. Zudem schien Generalstabschef Kwaschnin gegen seinen Minister zu intrigieren. Sergejew und der Oberkommandierende der Marine boten ihren Rücktritt an, den Putin jedoch zunächst ablehnte.
Im März 2001 wurde er schließlich als Verteidigungsminister abgelöst und bekam einen Posten als Sicherheitsberater des Präsidenten. Von 2005 bis zu seinem Tod stand er dem „Klub der Militärführer der Russischen Föderation“ vor, einer oppositionellen Organisation pensionierter Offiziere, Generäle und Ex-Verteidigungsminister.
Sergejew starb am 10. November 2006 an Hämoblastose. Er wurde auf dem Friedhof Trojekurowo beigesetzt.[1]
Im Jahr 2017 wurde eine Straße im Stadtteil Kunzewo in Moskau nach Marschall Sergejew benannt.[3][4]
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